Feuerwehren löschen ein brennendes Haus.
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In Salzweg im Landkreis Passau brannte der Dachstuhl eines Holzhauses - wohl nach einem Blitzeinschlag.

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Unwetter in Niederbayern: Viele Einsätze, keine Schwerverletzten

Gewitter, Starkregen und Orkanböen haben am Samstag in Niederbayern für umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gesorgt. Im Landkreis Passau traf ein Blitzschlag ein Wohnhaus. Feuerwehr und Polizei waren im Dauereinsatz.

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Über Niederbayern ist am Samstagabend eine Gewitterfront gezogen, die für zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt hat, bei der aber niemand schwerer verletzt wurde. Das meldet das Polizeipräsidium Niederbayern.

Einfamilienhaus in Salzweg brannte nach Blitzeinschlag

Im Ortsteil Ratzing in der Gemeinde Salzweg im Landkreis Passau brannte kurz nach 19 Uhr nach einem Blitzeinschlag ein Einfamilienhaus ab. Die Bewohner konnten sich aus dem Haus retten, der 43-jährige Hausbesitzer erlitt bei Löschversuchen leichte Verletzungen. Der Sachschaden wird von der Kripo Passau auf 320.000 Euro geschätzt.

Der Hausbesitzer und auch eine Nachbarin hatten den Blitzeinschlag sogar beobachten können. Wenig später entstand im Obergeschoss Feuer, das sich schnell ausbreitete. Trotz des Großeinsatzes aller umliegenden Feuerwehren konnte das Gebäude nicht mehr gerettet werden, heißt es von der Polizei.

Teisnach: Blitzeinschlag in Pferdestall endet glimpflich

Glimpflich endete ein Blitzeinschlag am Samstagabend für eine Frau in Altenmais im Gemeindegebiet von Teisnach: Gegen 18 Uhr war sie im Pferdestall bei der Versorgung ihrer Tiere, als plötzlich unmittelbar neben ihr ein Blitz in den Stall einschlug. Der Blitz schlug dabei in die Elektroverteilung der Stallung ein und wurde dann über die Dachrinne in den Boden abgeleitet, so die Polizei Viechtach. Glücklicherweise wurden dabei weder die Frau noch die Pferde direkt getroffen. Die Elektroverteilung in der Stallung sei durch die Energie des Blitzes teilweise regelrecht zersprengt worden, heißt es. Auch im angrenzenden Wohnhaus wurde die Panzersicherung ausgelöst. Da es zunächst zu einer leichten Rauchentwicklung kam, wurden die Freiwilligen Feuerwehren sowie das BRK und die Polizeiinspektion Viechtach alarmiert. Die Frau erlitt durch den heftigen Donner ein Knalltrauma im Ohr und musste vom BRK vor Ort untersucht werden. In Stall und Wohnhaus entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 2.000 Euro. Tiere wurden durch den Blitz nicht verletzt.

Gewitter, Starkregen, Orkanböen: Polizei und Feuerwehr im Einsatz

Gewitter, Starkregen und teils heftige Orkanböen sorgten bei der Polizei für 120 Einsätze und 230 Notrufe. Es gab vor allem Überschwemmungen, Unterspülungen, vollgelaufene Keller, ausgehobene Gullideckel, beschädigte Strom- und Telefonleitungen sowie umgefallene Bäume, die Straßen blockierten. In zwei Fällen wurden dabei Autos beschädigt. Bei drei unwetterbedingten Verkehrsunfällen gab es keine Personenschäden, so die Polizei. Außerdem hätten die Unwetter Alarmanlagen ausgelöst, was ebenfalls zu Polizeieinsätzen führte.

Starkregen in Passau: Autos kippen auf Güterwaggon

In Passau gab es laut Stadtverwaltung in der Haitzinger Straße einen Murenabgang, bei dem eine sogenannte Gabionenwand - also eine Steinwand - eingestürzt ist. Starkregen hatte dort wohl den Parkplatz eines Autohauses unterspült. Sieben Kombis stürzten den aufgeweichten Hang hinab und brachten einen Güterwaggon zum Kippen, heißt es.

Des Weiteren wurde in Passau der Hochsteinbach verstopft. Er musste durch den städtischen Bauhof mit schwerem Gerät freigemacht werden, hieß es. Bei der Kreuzung Danziger Straße bis zur Einmündung Stelzhamer Straße stand ein Teil der Äußeren Spitalhofstraße unter Wasser. Hier staute sich das Wasser kniehoch. Einige Autofahrer wurden von den Wassermassen überrascht und mussten sich zu Fuß durch das Wasser kämpfen. In der Stadtmitte gelangte auch Wasser in das Cineplex-Kino. Einen weiteren Erdrutsch gab es in der Triftsperrstraße, welcher jedoch innerhalb kurzer Zeit durch den Bauhof beseitigt werden konnte. Die Straßenreinigung sei im Dauereinsatz, so die Stadt Passau.

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Starkregen hat in Passau einen Parkplatz unterspült. Autos stürzten den Hang hinab und brachten einen Güterwaggon zum Kippen.

Wetterprognosen: Weiterhin Regen und Hochwassergefahr

Die Gefahr heftiger Gewitter scheint zwar nun gebannt. Dafür deutet sich für den Süden des Freistaats eine andere Unwetter-Variante an: Ergiebige Regenfälle mit zunehmendem Hochwasserpotenzial. Das liegt daran, dass sich eine recht zähe Tiefdruckzone von Norditalien über die Alpen hinweg bis hoch nach Osteuropa ausbildet.

Abkühlung und viel Regen in Südbayern

Die Nähe zu den Alpen beschert Schwaben, Ober- und Niederbayern zusammen mit Gebirgsstau-Effekten immer wieder länger anhaltende Regenfälle. Die Experten gehen derzeit von Regenmengen in Alpennähe aus, die in der Summe bis Dienstagabend bei 70 bis 120 Liter pro Quadratmeter liegen.

Drohendes Hochwasser und Überflutungen im Süden Bayerns

Das dürften auch Niedrigwasser führende Flüsse kaum verkraften. So droht neben Murenabgängen und lokalen Überflutungen ein Hochwasser der Flüsse. Erst in unmittelbarer Alpennähe, dann auch weiter im Vorland. Auch die Donau könnte über ihre Ufer treten.

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