Symbolfoto: Leere Regale in einem Supermarkt.
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Streik-Pause in fast allen Edeka-Zentrallagern in Franken

Die Streiks im bayerischen Handel dauern seit vielen Wochen an. Betroffen sind auch die Edeka-Zentrallager in Franken. Dort pausiert Verdi seit dieser Woche die Streikaktionen – mit Ausnahme von einem Standort.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Leere Regale in Supermärkten: Seit Wochen sind die Streiks in den Edeka-Zentrallagern in Franken für Kunden deutlich zu spüren. Doch manche Regale könnten sich jetzt langsam wieder füllen: Verdi macht seit dieser Woche in fast allen Edeka-Zentrallagern in Franken eine Streik-Pause. Nur in Sachsen bei Ansbach streiken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter – inzwischen in der vierten Woche in Folge.

Verdi zufrieden mit Streik-Beteiligung

Die Gewerkschaft Verdi zeigt sich bisher zufrieden mit der Beteiligung an dem Streik. Paul Lehmann, Verdi-Streikleiter für die Edeka-Zentrallager in Gochsheim und Marktredwitz, bezeichnet die Teilnahme als "hervorragend". In Gochsheim zum Beispiel haben sich bis zu 180 Personen an dem Streik beteiligt. "Wir konnten den Arbeitgeber massiv unter Druck setzen", sagt Lehmann und bezieht sich dabei auf die leeren Supermarkt-Regale.

Durch den Streik kam es teilweise zu leeren Regalen bei Tiefkühl- und Fertigprodukten in Edeka-Supermärkten in der Region. Auch beim Trockensortiment wie etwa Nudeln oder Chips gab es Engpässe bei der Lieferung. Bei frischen Produkten wie etwa Obst und Gemüse habe es keine Lücken gegeben.

Streik-Pause als Strategie

Dass der Streik jetzt in den Zentrallagern in Gochsheim, Schwabach und Marktredwitz unterbrochen ist, liege an der nächsten Tarifverhandlung, die am 28. August ansteht. Laut Streikleiter Paul Lehmann will Verdi vor der Verhandlung beobachten, wie sich die Arbeitgeber verhalten, wenn die Arbeitnehmer zurück zur Arbeitsstelle gehen. "Da gibt es schon ein paar Probleme", sagt Lehmann. Edeka hätte für die Streikenden etwa "massive" Überstunden angesetzt, auch für den Tag der Tarifverhandlung.

"Es jetzt kommt darauf an, dass sich die Arbeitgeber bewegen. Die haben es in der Hand", sagt Lehmann. Seine Kollegin Rita Wittmann, Verdi-Streikleiterin in Mittelfranken, ist guter Dinge, dass es am Montag eine Einigung geben könnte – auch wegen des Weihnachtsgeschäfts.

Kritik an Beschäftigung von Leiharbeitern

Deutliche Kritik übt Streikleiterin Wittmann daran, dass Edeka für die Zeit des Streiks Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer befristet eingestellt habe. Allein in Sachsen bei Ansbach seien über 100 Menschen befristet eingestellt worden. Wittmann bezweifelt, dass das rechtens ist.

Streik im bayerischen Handel

Im bayerischen Handel gibt es schon seit vielen Wochen immer wieder Streikaktionen. Neben den Edeka-Zentrallagern wurde zeitweise auch bei Rewe, Lidl und Penny gestreikt. Auch in diversen Filialen von Ikea, H&M, Saturn und Media Markt wurde zwischenzeitlich die Arbeit niedergelegt. Verdi fordert für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel eine Lohnerhöhung von 2,50 Euro pro Stunde. Außerdem fordert die Gewerkschaft für die unteren Beschäftigtengruppen ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 Euro in der Stunde.

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