Ein Mann steht mit Einkaufstüten in der Hand in einer Innenstadt.
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Ein Mann steht mit Einkaufstüten in der Hand in einer Innenstadt.

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Einzelhandel: keine Einigung in der vierten Tarifrunde

Der Tarifstreit im bayerischen Einzelhandel hat auch in der vierten Tarifrunde keine Einigung gebracht. Deswegen will die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks, die seit dem Frühjahr laufen, jetzt fortsetzen. Mit Auswirkungen auch für die Verbraucher.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft und Börse am .

Es ist ein langwieriger und zugleich zäher Tarifstreit, den die Gewerkschaft Verdi mit dem Handelsverband Bayern führt. Die Tarifrunde für den Groß- und Außenhandel läuft zeitgleich. Doch eine Einigung ist derzeit nicht in Sicht. Jetzt ist auch die vierte Tarifrunde ohne Einigung auseinandergegangen. Ende September soll dann weiterverhandelt werden.

Verbraucher spüren den Konflikt

Auch die Verbraucher spüren den Konflikt. Seit April hat Verdi zu etlichen Warnstreiks in den Filialen aufgerufen. Längere Schlangen an Kassen außerhalb der Stoßzeiten und fehlende Ware sind oft die Folge davon. Auch der Handelsverband Bayern gibt nun auf Nachfrage zu, dass die Streikaktionen durchaus Wirkung zeigen. Die ebenfalls bestreikten Zentrallager haben die ein oder andere Ware nicht geliefert.

Lohn von rund 330.000 Beschäftigte im Fokus

Um den Lohn von rund 330.000 Beschäftigten des bayerischen Einzelhandels geht es in der Tarifrunde. Verdi will unter anderem die Einkommen der Verkäufer, Kassierer oder Transportkräfte deutlich erhöhen - und zwar um 2,50 Euro in der Stunde. Für untere Einkommensgruppen will die Gewerkschaft ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 Euro festschreiben. Bei einer Laufzeit des Vertrags von zwölf Monaten.

Verdi: Angebot des Handelsverbands Bayern kein Ausgleich für Inflation

Der Handelsverband Bayern bot zuletzt 8,4 Prozent – allerdings in zwei Schritten und für 24 Monate. Das sei am Rande dessen, was die Arbeitgeber angesichts der Konsumflaute zahlen könnten. Verdi kritisiert, dass dieses Angebot kein Ausgleich für die Inflation sei. Die meisten Beschäftigten in der Branche sind Niedrigverdiener. Beide Seiten werfen sich vor, das Gegenüber sei nicht verhandlungsbereit.

In knapp zwei Wochen, am 28. August, wird im bayerischen Groß- und Außenhandel weiter über einen neuen Tarifvertrag verhandelt. Hier scheint ein Durchbruch eher wahrscheinlich. Schokolade oder Zahnpasta würden nach einem Ergebnis zwar dann wieder bei den Läden angeliefert – aber in den Filialen oft halt nicht eingeräumt.

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