Leere Bügel hängen an einem Skilift.
Bildrechte: Sebastian Kahnert/dpa

Bis mindestens Mitte Februar kein Skibetrieb. Der Lockdown wurde verlängert.

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Hoteliers und Liftbetreiber enttäuscht von Lockdown-Verlängerung

Die Verlängerung vom Lockdown war keine Überraschung - trifft aber Hotels, Gaststätten und Tourismusdestinationen besonders hart. Reaktionen aus dem Oberland und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, in dem besonders viele vom Tourismus leben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Ernüchterung - so lassen sich die Reaktionen der Wirte, Hoteliers und Liftbetreiber auf den verlängerten Lockdown zusammenfassen. Seit rund fünf Monaten, seit Beginn der Pandemie haben sie geschlossen. Und sie fürchten, dass das für viele - egal ob im Oberland oder im Werdenfelser Land - das Aus bedeuten könnte.

Viele Existenzen gefährdet - Hoffen auf rasche finanzielle Hilfen

Für Daniel Schimmer vom Biohotel Garmischer Hof ist das wichtige Wintergeschäft gelaufen. Der Obmann vom Hotel- und Gaststättenverband sieht viele Existenzen gefährdet. Vielen würde das Wasser bis zum Hals stehen, sagt auch Christian Bär vom Alpenhof in Murnau. Der Kreisvorsitzende des Hotel und Gaststättenverbandes im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sieht das Hauptproblem in der Überbrückungshilfe.

Eigentlich war schnelle und unbürokratische Hilfe von der Politik zugesichert worden. Doch jetzt nach rund 12 Wochen sei bei vielen Betrieben noch immer so gut wie kein Euro angekommen, kritisiert Bär. Das bestätigt auch Theresa Albrecht, Sprecherin der Hotels und Gaststätten im Landkreis Rosenheim und selbst Inhaberin des Hotel zur Post in Rohrdorf. Sie kenne Betriebe, die bereits freiwillig aufgegeben hätten, so Albrecht, ohne Namen zu nennen. Die Novemberhilfe sei noch nicht angekommen, und viele Betriebe würden durchs Raster fallen, weil die Antragshürden zu hoch seien. In vielen Betrieben würden die Reserven nicht mehr ausreichen.

Skisaion gelaufen - Hoffen auf Öffnung März

Auch weil Beschäftigten eine Wieder-Aufmach-Perspektive fehle, sinke die Moral, so Christian Bär. Je länger der Lockdown dauere, desto mehr würden abspringen und sich neue Branchen suchen. Falls dann wieder aufgemacht werden darf, würde Personal fehlen, so die Befürchtung vieler Hotelbesitzer und Gastronomen. Schon vor Covid-19 sei der Fachkräftemangel eine große Herausforderung gewesen.

Dreiviertel der Saison sei gelaufen, sagt enttäuscht der Geschäftsführer der AlpenPlus Skigebiete Spitzingsee – Brauneck – und Wallberg, Peter Lorenz. Januar und Februar seien die stärksten Monate im Skibetrieb. Sowohl am Sudelfeld als auch in den AlpenPlus Skigebieten ist man aber bereit, auch im März noch zu öffnen. Schnee sei vorhanden, daran scheitere es nicht.

Skibetreiber fordern dringend staatliche Hilfen

Am Sudelfeld wartet Geschäftsführer Egid Stadler sehnsüchtig auf die staatlichen Finanzhilfen, denn da am Sudelfeld kein Sommerbetrieb stattfindet, hatte man dort die letzten Einnahmen im März 2020. Außer einem kleinen Abschlag sei bislang nichts geflossen.

Auch die AlpenPlus Skigebiete haben die November– und Dezemberhilfe beantragt und außer einem Abschlag noch nichts erhalten. "Wir haben keine Einnahmen, aber Kosten", fasst Geschäftsführer Peter Lorenz zusammen. Die vergangenen Jahre sei viel investiert worden, außerdem habe man Pacht zu zahlen.

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