Eröffnung der Michaelis-Kirchweih in Fürth
Bildrechte: BR / Julia Hofmann

Die diesjährige Fürther Michaelis-Kirchweih ist gestartet – und der Andrang ist groß! Elf Tage lang wird jetzt in der Kleeblattstadt gefeiert.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Fürth feiert Michaelis-Kirchweih

Die Fürther Michaelis-Kirchweih läuft. Seit mehr als 200 Jahren gibt es den Erntedankfestzug zur Kirchweih, stets am zweiten Festsonntag. Aber in diesem Jahr ist alles anders: Er findet direkt zum Erntedankfest statt.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Pünktlich mit dem 11-Uhr-Läuten ist die Fürther Michaelis-Kirchweih gestartet. Nur zwei Schläge brauchte Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) für den Anstich des ersten Bierfasses. "Lasst uns weniger meckern und mehr genießen", so der Apell der Oberbürgermeisters an die Kirchweihbesucher. Die in diesem Jahr eine Besonderheit erleben, denn der traditionelle Erntedankfestzug wird schon am ersten Kirchweih-Sonntag stattfinden.

Vorgezogener Festzug – der Landtagswahl geschuldet

Die Deppen der Nation – diesen Titel wollten die Fürther den Berlinern nicht streitig machen. In der Bundeshauptstadt veranstalteten sie vor zwei Jahren ihren großen Marathon am Superwahltag. Die Folge: Chaos in den Wahllokalen, der Urnengang musste wiederholt werden, die ganze Republik lachte. Daraus hat die Stadt Fürth ihre Lehren gezogen. Sie will sich nicht blamieren. Der Erntedankfestzug, der sonst immer am zweiten Sonntag der Michaelis-Kirchweih stattfindet, wird deshalb in diesem Jahr um eine Woche vorgezogen. Denn am traditionellen Termin, in diesem Jahr wäre es der 8. Oktober gewesen, werden heuer der bayerische Landtag und die Bezirkstage gewählt.

3.000 Menschen marschieren beim Festzug mit

"Wir haben beim Festzug, der sehr groß und sehr lang ist, rund 300 Helferinnen und Helfer größtenteils aus der Stadtverwaltung", erläutert Wirtschaftsreferent Horst Müller (CSU), der für die Kirchweih zuständig ist. "Und die sind fast deckungsgleich mit den Wahlhelferinnen und Wahlhelfer."

Damit es zu keinen Problemen bei der Wahl kommt, finden die Großereignisse nun an zwei unterschiedlichen Terminen statt. Der traditionelle Festzug beginnt am 1. Oktober, dem ersten Kirchweihsonntag, um 12.00 Uhr. Das Bayerische Fernsehen überträgt die Veranstaltung live von 13.00 bis 14.30 Uhr. Am Zug nehmen in diesem Jahr rund 80 Gruppen mit rund 3.000 Mitwirkenden teil.

Bildrechte: BR/Franz-Martin Engeser
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Der traditionelle Erntedankfestzug zur Fürther Kirchweih findet in diesem Jahr bereits am ersten Kirchweinsonntag statt.

Essen, Trinken und neue Hosenträger

Der Festzug ist der Höhepunkt der Kirchweih, die heuer vom 30. September bis zum 11. Oktober dauert. Sie gilt als die größte Straßenkirchweih Deutschlands. An den zwölf Festtagen werden rund 1,5 Millionen Besucher erwartet. "Das Besondere an der Kirchweih ist die Mischung aus Volksfest und Jahrmarkt", sagt Müller.

Das Fest hat eine rund 900-jährige Tradition. Es findet ausschließlich in den Straßen der Innenstadt statt. Neben Fahrgeschäften und Imbiss-Buden gibt es auch rund 100 Händlerstände, an den beispielsweise Bürsten, Hosenträger, Autopolitur, Geschirr, Pfannen und Hausschuhe angeboten werden.

Sicherer als andere Volksfeste

Das macht nach Müllers Worten den besonderen Charakter der Kirchweih aus. "Außerden ist sie sicher. Und sie ist ein Fest für die ganze Familie", sagt Müller bei der Kirchweih-Pressekonferenz. Dazu trage auch bei, "dass es keine großen Party-Bierzelte und keine Ballermann-Gaudi gibt", betont der Fürth Kirchweihreferent mit einem Blick auf die Wiesn in München. Dort wird heuer zur Halbzeit ein Anstieg der Rausch- und Sexualdelikt vermeldet.

Anstich in Fürth ist am 30. September um 11.00 Uhr. Die Kirchweih öffnet in diesem Jahr jeden Tag erst um 11.00 Uhr und endet um 23.00 Uhr. Damit habe man Rücksicht auf die Schausteller genommen, die bei einer längeren Öffnungszeit Probleme mit dem Personal bekommen hätten, so Müller.

Ärger mit der GEMA

Wie viele andere Städte in Bayern, ist auch Fürth von den hohen Gema-Gebühren betroffen. Die Stadt veranstaltet während der Kirchweih an drei Tagen Standkonzerte. Nach den neuen Berechnungen der GEMA wären dafür "54-mal so hohe Gebühren" wie vor der Tarifumstellung fällig, sagt André Hollizer vom Marktamt. Derzeit streite man mit der Verwertungsgesellschaft allerdings über die Berechnungsgrundlange. Die GEMA vertrete den Anspruch, dafür müsse die gesamte Fläche der Kirchweih herangezogen werden. "Das stimmt so jedoch nicht, denn die Standkonzerte finden auf einer gesonderten Fläche statt", sagt Hollizer. Der Ausgang des Streits ist offen.

Vorbereitungen zur Fürther Michaeliskirchweih
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Vorbereitungen zur Fürther Michaeliskirchweih

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!