Mit Wasserwänden gegen die Hitze in der Innenstadt: Diesen Versuch startet nun die Stadt Hof. In der Fußgängerzone, im Rathaus-Innenhof sowie auf einem sonnigen Platz im Bahnhofsviertel fließt Wasser über drei Wände aus bruchsicherem Glas und Edelstahl. Durch die Verdunstung könne tatsächlich eine Abkühlung der Lufttemperatur von einigen Grad erreicht werden, bestätigt auf BR-Anfrage Professor Günter Müller-Czygan, Leiter des "Instituts für nachhaltige Wassersysteme" an der Hochschule Hof.
Entsiegelung und Begrünung hilft gegen Hitze langfristig
Als kurzfristige Maßnahme gegen die Überhitzung von Innenstädten seien solche Wasserwände sehr gut. Sie würden auch deutlich weniger Wasser verbrauchen als beispielsweise Sprühnebel-Anlagen in Straubing, die im vergangenen August installiert wurden. Allerdings hätten solche Sprühnebel-Anlagen einen höheren Abkühlungseffekt, so Professor Müller-Czygan.
Egal ob Wasserwand oder Sprühneben-Anlage: Mittel- und langfristig müssten aber weitere Maßnahmen dazukommen, sinnvoll sei vor allem die Begrünung von Dächern und Fassaden sowie die Entsiegelung und Bepflanzung von Flächen, betont der Hofer Experte für nachhaltige Wasserversorgung. Diesen Weg will auch die Stadt Hof gehen.
Gelder für die Wasserwände kommen größtenteils aus Fördertopf
Die insgesamt 25.000 Euro teuren Wasserwände – 90 Prozent davon werden durch ein EU-Förderprogramm finanziert – seien ein Mosaikstein des breitangelegten Klimaschutzkonzepts. Während die erste Wasserwand in der Fußgängerzone bereits ein Anziehungspunkt für Kinder und Erwachsene ist, werden die beiden weiteren Wasseranlagen erst in den nächsten Tagen angeschlossen. Sie sollen im Sommer täglich zwischen 9.30 und 20 Uhr in Betrieb sein.
In einer früheren Version des Beitrags war die Rede von 250.000 Euro. Richtig ist, dass die Wasserwände der Stadt Hof insgesamt 25.000 Euro gekostet haben. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten um Entschuldigung.
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