Der Bürgerentscheid in Weichering ist positiv für das geplante DHL-Paketzentrum ausgefallen. Es ging allerdings erst einmal darum, ob die Gemeinde Weichering im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die Pläne mit der Post weiterverfolgt. Das befürworteten rund 58 Prozent der Wähler. 42 Prozent stimmten dagegen.
Hohe Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung war mit 78 Prozent hoch. Das nahmen sowohl die Befürworter als auch die Gegner positiv zur Kenntnis. Wahlberechtigt waren etwa 2.000 Weicheringer. "Das Wichtigste war, die Bürger an die Urne zu bringen und da bin ich erleichtert, dass das geklappt hat", meint Bürgermeister Thomas Mack (CSU). Das Ergebnis heißt, dass die Gemeinde weiterhin mit der Post an den Plänen für das Zentrum arbeitet.
Ob es tatsächlich gebaut wird, ist allerdings noch nicht sicher: "Sollte sich herausstellen, dass die Weicheringer mit dem Paketzentrum deutlich belastet werden oder andere Punkte noch auftauchen, werden wir es im Gemeinderat stoppen", meint Bürgermeister Mack. Das Verfahren werde jetzt erst mal weitergeführt und da würde noch jede Menge Arbeit auf die Gemeinde zu kommen, so Mack.
Hoher Flächenverbrauch im Landschaftsschutzgebiet
Die Gegner des Projektes kritisierten vor allem den großen Flächenverbrauch in einem Landschaftsschutzgebiet. Rund 15 Hektar plant die Post für das Zentrum. Dazu kommen viele Lastwagen. Im Paketzentrum soll an sechs Tagen die Woche im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet werden. Das würde bedeuten, dass täglich etwa 700 bis 800 LKW das Zentrum an der Bundesstraße 16 ansteuern würden.
Das Ergebnis des Bürgerentscheids überraschte Hans-Jürgen Steinherr von der Bürgerinitiative, die sich gegen das Paketzentrum engagierte, allerdings nicht: "Wir hatten nicht damit gerechnet, über die 50 Prozent zu kommen. Aber immerhin war die Wahlbeteiligung hoch, das ist erfreulich." Den Ball sieht er jetzt wieder bei den Gemeinderäten, die das Projekt in den nächsten Wochen und Monaten weiter begleiten und bewerten müssen.
Mehr Geld und Arbeitsplätze
Für die Gemeinde Weichering erhoffen sich Bürgermeister Mack und viele Befürworter deutlich höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer. Und die kann die hoch verschuldete Gemeinde auch brauchen, denn auch in den nächsten Jahren stehen teure Projekte an: "Wir müssen in die Kindergärten investieren, Glasfaserausbau, die Radwege. Da sind Projekte ohne Ende", meint Bürgermeister Mack. Zudem sollen mit dem Paketzentrum 400 neue Arbeitsplätze entstehen.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!