Ein sich in Bau befindliches Umspannwerk.
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Um die Kapazitäten für die Energieeinspeisung und den Energiebedarf zu erhöhen, hat die Bayernwerk AG einen massiven Netzausbau angekündigt.

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Bayernwerk plant massiven Netzausbau

Um die Kapazitäten für die Energieeinspeisung und den Energiebedarf zu erhöhen, hat Bayerns größter regionaler Netzbetreiber - die Bayernwerk AG - einen massiven Netzausbau angekündigt. Dabei setzen sie vor allem auf erneuerbare Energie.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die Bayernwerk AG mit Hauptsitz in Regensburg hat am Dienstag bei ihrer Jahrespressekonferenz einen massiven Netzausbau angekündigt.

Um die Kapazitäten für Einspeisung und Bedarf zu erhöhen, muss Bayerns größter regionaler Netzbetreiber nach eigenen Angaben 1.000 Kilometer Hochspannungsleitung, 36.000 Kilometer Mittel- und Niederspannungskabel sowie 300 neue Umspannwerke bauen. Dabei setzt Bayernwerk auch auf mobile Container-Umspannwerke, denn der Bau eines herkömmlichen Umspannwerks dauere rund drei Jahre.

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Mehr PV-Anlagen als in Baden-Württemberg

Allein 2022 hat die Bayernwerk AG laut dem Vorstandsvorsitzenden Egon Leon Westphal über 35.000 neue PV-Anlagen ins Netz integriert, das seien 40 Prozent mehr als 2021. Insgesamt hat das Unternehmen 385.000 PV-Anlagen am Netz. Das sind laut Bayernwerk-Berechnungen mehr als in Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen 16 Windkraftanlagen, über 23.000 Speicher und 1.300 Kilometer neue Stromkabel.

Die von der Bundesregierung und der bayerischen Staatsregierung formulierten Ziele seien nur durch enormes Wachstum des Unternehmens zu erreichen, sagte Westphal. "Das Ziel, bis 2030 mindestens 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs aus Erneuerbaren zu beziehen, ist unser Fixpunkt", so Westphal.

Entscheidend sei der Ausbau der Energienetze

Der Ausbau der Energienetze sei dabei entscheidend: "Wer die Erneuerbaren entfesseln will, muss die Netze entfesseln". Dafür fordert das Unternehmen entschiedeneres Handeln von der Politik. Dazu hat Bayernwerk bereits einen Zehn-Punkte-Plan für eine schnellere Umsetzung der Energiewende vorgelegt. Unter anderem solle Bayern ein Landesbedarfsplan-Gesetz auf den Weg bringen. Darin sollen Staatsregierung, Landkreis und Kommunen Vorrangflächen für den Ausbau von Erneuerbaren festlegen.

Gasnetze sollen in der Zukunft Wasserstoff transportieren

Zum 1. Juli will die Bayerwerk AG das Netz des Energieunternehmens Kraftwerk Haag im Landkreis Mühldorf am Inn übernehmen, hier muss noch das Kartellamt zustimmen. Auch im Bereich Wasserstoff will das Bayernwerk langfristig Kapazitäten bieten: "Unsere Gasnetze sind technisch heute schon bereit für Wasserstoff", sagte Westphal. Filteranlagen und Messtechniken müssten dafür aber noch angepasst werden.

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Investitionen gehen auf eine Milliarde Euro zu

Im vergangenen Jahr lag das Budget der Bayernwerk AG für Investitionen ins Netz bei rund 860 Millionen Euro, 2023 beträgt es laut Bayernwerk-Finanzvorstand Daniela Groher knapp 790 Millionen. Für 2024 plant Bayernwerk mit rund 815 Millionen Euro, für 2025 mit rund 850 Millionen Euro. Mit Blick auf die Aufwendungen für die Energienetze gehe man "stramm auf eine Milliarde Euro" zu.

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