Auf einer Anzeigetafel im Hauptbahnhof Hannover wird auf einen Streik hingewiesen (Archivbild)
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Auf einer Anzeigetafel im Hauptbahnhof Hannover wird auf einen Streik hingewiesen (Archivbild)

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EVG kündigt neuen Bahnstreik an - Termin noch unklar

Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und anderen Verkehrsunternehmen hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) einen neuen Streik angekündigt. Bei den Verhandlungen bewege sich "nur wenig". Die DB bezeichnet dies als "unverhältnismäßig".

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Fahrgäste müssen sich bald wieder auf weitreichende Warnstreiks im Bahnverkehr einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will an diesem Donnerstag im laufenden Tarifstreit bei der Deutschen Bahn und 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen über die nächste Warnstreikrunde informieren, wie sie am Dienstag mitteilte. Zurzeit ist der Streiktermin also noch unklar. Zuletzt hatte die Gewerkschaft längere Warnstreiks als bisher ins Spiel gebracht.

EVG: Nur wenig Bewegung bei Verhandlungen

Am Verhandlungstisch bewege sich "nur wenig" und vor diesem Hintergrund sei "ein weiterer Warnstreik unvermeidbar", hieß es. Details nannte die Gewerkschaft zunächst nicht. Bei den bisherigen Arbeitskampfrunden hatten die Ankündigungen nur wenige Tage vor dem tatsächlichen Warnstreikbeginn gelegen.

DB: Warnstreik-Ankündigung "überzogen und unverhältnismäßig"

Die Warnstreik-Ankündigung der Gewerkschaft bezeichnete DB-Personalvorstand Martin Seiler in diesem Zusammenhang als "gänzlich überzogen und völlig unverhältnismäßig". Man sei der EVG in entscheidenden Punkten bereits deutlich entgegengekommen.

Es könnte der nunmehr dritte Warnstreik in der laufenden Tarifrunde werden. Die EVG hatte im April mit einem achtstündigen Warnstreik den Bahnverkehr in ganz Deutschland weitgehend lahmgelegt. Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte.

Tarifabschluss noch in "weiter Ferne"

Zwar werde mittlerweile beispielsweise "vermehrt statt Prozenten ein monatlicher Festbetrag als Lohnerhöhung angeboten", erklärte die EVG, dennoch liege ein Tarifabschluss noch in "weiter Ferne". Die von der EVG geforderten Verbesserungen müssten "deutlicher und schneller erfolgen". Dazu seien die Arbeitgeber jedoch noch nicht bereit.

Die EVG fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber monatlich 650 Euro brutto mehr. Sie fordert darüber hinaus den sofortigen gesetzlichen Mindestlohn als Basis, auf dem die Forderungen aufsetzen. Zwei Angebote der Bahn wies die Gewerkschaft bereits als unzureichend zurück. Sie sahen vor allem längere Laufzeiten und Einmalzahlungen vor, welche die Gewerkschaft ablehnt.

Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters

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