Die Kontrollflüge im Süden Oberbayerns entlang der Stromnetze finden alle vier Jahre statt.
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Die Kontrollflüge im Süden Oberbayerns entlang der Stromnetze finden alle vier Jahre statt.

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Wenn der Jäger die Hochspannungsleitung trifft

Im südlichen Oberbayern werden in diesen Tagen die Hochspannungsleitungen auf Schäden hin überprüft. Ein Hubschrauber fliegt die Netze ab und kommt dabei den Stromleitungen recht nah. Die Schäden am Netz können vielfältig sein.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Wie sicher sind unsere Stromnetze? Wer schaut nach Schäden und repariert im Ernstfall? Dafür zuständig ist mitunter die Bayernwerk Netz GmbH. Sie prüft aktuell in im Süden Oberbayerns aus der Luft, ob die Stromnetze intakt sind.

Insgesamt werden ab Montag Stromleitungen in Teilen Oberbayerns, Oberfrankens, Unterfrankens und der Oberpfalz auf einer Gesamtlänge von rund 1400 Kilometern überprüft.

Kontrolle vom Hubschrauber aus

Stromleitungen rosten nicht, sondern sie brechen, erklärt Georg Schrank von der Bayernwerk Netz GmbH. Das kann etwa durch Blitzschlag passieren. Highlight sei aktuell ein Einschussloch in einem Seil. Ein Jäger hatte offenbar einen Zufallstreffer, schmunzelt Schrank. "Solche Schäden suchen wir".

Wenn Vögel auf den Stromleitungen sitzen, verursachen sie keine direkten Schäden. Allerdings kann der Vogelkot, der auf den Leitungen zurückbleibt, zu einer sogenannten automatischen Wiedereinschaltung führen. Das erkenne man als Kunde an dem Flackern des Lichts, etwa einer Glühbirne, erklärt Schrank.

Techniker erkennen Schäden auf Sicht

Vom Hubschrauber aus seien Schäden an der Stromleitung sogar sehr gut zu erkennen, da eine beschädigte Leitung funkele. Der Hubschrauber kommt beim Abflug den Seilen auch sehr nah, fliegt unten durch oder neben her, mit 20 Kilometern pro Stunde. Der Pilot braucht hierfür eine eigene Ausbildung.

Wenn die Techniker die Leitungen und Strommasten sichten, halten sie nicht nur nach sichtbaren Schäden Ausschau. Sie prüfen auch, ob Bäume zu nah an die Stromleitungen herangewachsen sind. "Wir suchen hauptsächlich Seilschäden oder Schäden an Verbindungselementen zum Mast, also Isolatoren oder Schutzarmaturen", sagt Schrank. Die Flüge finden ganztags bei entsprechendem Wetter statt.

  • Zum Artikel: So viele Stromtrassen braucht Bayern für 100 Prozent Ökostrom

Mit Kontrollflügen Schäden vorbeugen

Die Kontrollflüge im Süden Oberbayerns finden alle vier Jahre statt. Es sei wie bei der Autoinspektion, vergleicht Schrank. Man wolle Fehler frühzeitig erkennen, damit größeren Schäden vorgebeugt werden könne. Immerhin sei die Technik sehr teuer. "Wir reden von Millionenbeträgen, die wir hier herumstehen haben".

In Oberbayern werden dieses Jahr speziell die Stromleitungen im Süden kontrolliert - von Berchtesgaden über Traunstein bis Rosenheim und Altötting. 650 Leitungskilometer werden innerhalb von sieben Tagen in der Region abgeflogen. Einzelne Leitungsabschnitte werden außerdem in den Landkreisen Miesbach, Erding, Freising, Dachau, Fürstenfeldbruck und Rottal-Inn angesteuert, teilten die Bayernnetzwerke mit.

Alle vier Jahre werden in Bayern die Hochspannungsleitungen mit dem Hubschrauber abgeflogen und auf Schäden aller Art kontrolliert.
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Alle vier Jahre werden in Bayern die Hochspannungsleitungen mit dem Hubschrauber abgeflogen und auf Schäden aller Art kontrolliert.

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