Sechs Männer und eine Frau sitzen auf einem Palettensofa.
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Gruppenbild mit Dame: Im Beisein von Staatsministerin Michaela Kaniber (CSU) wurde in Ansbach die Landwirtschaftsakademie eröffnet.

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Bayernweit zweite Landwirtschaftsakademie in Ansbach eröffnet

In Ansbach ist die zweite Landwirtschaftsakademie in Bayern eröffnet worden. "Ansbach wird bayernweit Ausstrahlung haben“, versprach Staatsministerin Michaela Kaniber. Denn die Einrichtungen in Ansbach und Töging sollen Lücken schließen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Ab November 2023 sollen Landwirtinnen und Landwirte, aber auch ihre Kolleginnen und Kollegen aus der Forstwirtschaft hier einen Bildungsort direkt vor der Türe haben: Am Donnerstagabend hat die bayerische Staatsministerin Michaela Kaniber (CSU) bei ihrem Besuch in Ansbach die Landwirtschaftsakademie offiziell eröffnet. Durch die neue Bildungseinrichtung werde Ansbach bayernweit Ausstrahlung haben, so Kaniber.

Digitalisierung und Tierwohl

Von Fragen zur Digitalisierung in der Agrarwirtschaft über den Umgang mit dem Klimawandel bis hin zum Thema Tierwohl soll die Landwirtschaftsakademie Ansbach den landwirtschaftlichen Betrieben künftig dabei helfen, sich für die Zukunft zu rüsten. Das angebotene Programm besteht aus drei Säulen: Zum einen sollen verschiedene Kurse für Land- und Forstwirte im Nebenerwerb angeboten werden.

Smart Farming und digitales Herdenmanagement

Die zweite Säule, die Profiseminare, vermittelt Inhalte zum digitalen Betriebsmanagement. Dabei geht es nicht nur um Digitalisierung der Büroarbeit, sondern auch um die Digitalisierung in der Praxis, wie zum Beispiel durch Smart Farming im Pflanzenanbau oder digitales Herdenmanagement. Diese Kurse sollen Interessierte aus dem ganzen Freistaat anziehen, denn sie werden bayernweit ausgeschrieben. Den dritten Baustein bildet die sogenannte "Grüne Couch". Sie dient als Dialogplattform und soll in verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen zum Austausch und zur Vernetzung der Landwirte untereinander, aber auch mit der Gesellschaft einladen.

Akademien mit verschiedenen Schwerpunkten

Die Landwirtschaftsakademie Ansbach ist die zweite in Bayern. Die andere Akademie hat ihren Standort im oberbayerischen Töging. Laut Staatsministerin sei dort der Schwerpunkt "Milchvieh" gesetzt, in Ansbach hingegen konzentriere man sich vor allem auf die Betriebsauslegung und das digitale Betriebsmanagement.

Landwirtschaftsschulen mussten schließen

Die Landwirtschaftsakademien sollen laut Staatsministerium eine Art "Anschlusslösung" sein: "Wir haben damals ja die Landwirtschaftsschulen zum Teil geschlossen, aufgrund der wirklich geringen Studentenzahlen", so Kaniber. 2020 habe man acht der insgesamt 27 Landwirtschaftsschulen in Bayern zugemacht. Auch heute seien die Schülerzahlen weiter rückläufig. Gleichzeitig haben man aber für die bereits praktizierenden Landwirtinnen und Landwirte ein Angebot schaffen wollen. Sie erlebten immer wieder, dass sich die Rahmenbedingungen für ihren Beruf verändern und neue Herausforderungen wie etwa der Klimawandel entstehen.

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Keine Konkurrenz für Triesdorf

Die neue Landwirtschaftsakademie ist an das örtliche Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF Ansbach) angegliedert. Das Amtsgebäude besteht zu fast 100 Prozent aus Holz und gilt als Vorzeigemodell im Bereich nachhaltiges Bauen.

Bei der Eröffnung der Landwirtschaftsakademie betonte Behördenleiter Wolfang Kerwagen, dass man mit dem großen Bildungszentrum in Triesdort nicht mithalten können und keine Konkurrenz sein wolle. In den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf werden jährlich Tausende Schülerinnen und Schüler und Kursteilnehmende unterrichtet.

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