Ein Mann und eine Frau stehen in einem Garten und halten einen Korb mit Gemüse.
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Christopher Tuchart und Nicole Krüger bewirtschaften ihre Veggie Ranch in Winkelhaid nach den Prinzipien der Permakultur.

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Gemüse satt: Moderatorin macht Traum von "Veggie Ranch" wahr

Gemüse satt: Moderatorin macht Traum von "Veggie Ranch" wahr

Nicole Krüger hat jahrelang im Radio und Fernsehen moderiert. Mit Ende 30 startet die Mittelfränkin beruflich nochmal neu durch. Auf dem Grundstück der Urgroßeltern baut sie Obst und Gemüse an – und verwirklicht ihren Traum von einer "Veggie Ranch."

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Es ist ein kleines Gemüse-Paradies, das Nicole Krüger da gemeinsam mit ihrem Partner Christopher Tuchart am Ortsrand von Winkelhaid im Nürnberger Land geschaffen hat. Die beiden nennen ihren Traum "Veggie Ranch". Schon die Urgroßeltern der Mittelfränkin Nicole Krüger hatten auf diesem Areal einst Landwirtschaft betrieben. Jetzt wachsen hier unter anderem Zucchini, Mangold, verschiedene Kohlsorten, Kürbisse, Karotten, Blattsalate und Kohlrabi. Rund ein Hektar voller Obst und Gemüse, rund 100 verschiedene Kulturen, alles selbst angebaut, für den Verkauf vor Ort bestimmt. "Es ist viel Arbeit, aber eine Sinnstiftende, ein gutes Gefühl", sagt die frühere Radio- und Fernsehmoderatorin Nicole Krüger.

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Gemüse-Verkauf direkt vor Ort

Gleich am Eingangsbereich befindet sich eine kleine, hölzerne Markthütte. Nicole und Christopher wechseln sich im Verkauf ab. Die meisten Kunden kennen sie mittlerweile persönlich. Die kommen aus dem Nürnberger Land und kaufen ganz bewusst auf der Veggie Ranch ein. Sabine Beitzel zum Beispiel ist mittlerweile Stammkundin, lobt die alten Sorten, die hier angepflanzt werden. Eine weitere Kundin will einfach wissen, wo ihr Gemüse herkommt. Die Ökobilanz sei entscheidend. Der Preis stimme auch, sei nicht unbedingt höher als im Supermarkt.

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"Marktgarten" nennt Nicole Krüger das Konzept. Die Kundschaft sieht ihre Produkte quasi wachsen, ist zum Teil bei der Ernte dabei, kauft direkt vor Ort. Frischer und regionaler sei kaum möglich.

Biodiversität dank Permakultur

Den Namen Veggie Ranch haben Nicole und Christopher ganz bewusst gewählt, denn sie sind überzeugte Vegetarier. Gespritzt oder gedüngt wird bei ihnen nicht. Laufente Harry frisst einen Großteil der Schnecken, die sich zwischen den Beeten tummeln.

Angebaut wird überwiegend nach den Regeln der sogenannten Permakultur. Das heißt, Nicole und Christopher versuchen ein eigenes, stabiles Ökosystem zu schaffen mit möglichst viel Biodiversität, natürlichen Abläufen nachempfunden. Viele verschiedene Kulturen wachen auf ein und demselben Feld. Das ziehe auch viele Vögel und Insekten an.

No DIg – kein Umgraben des Bodens

Die Böden, erklärt Nicole Krüger, würden zudem nie umgegraben. Die Erdschichten bleiben dadurch in Ruhe, werden nicht durchgemischt. So soll ein humusreicher Boden entstehen, keine Insekten getötet werden. "Der Boden bleibt unberührt, behält seine ursprünglich gewachsene Struktur", erklärt Nicole.

Verkauft wird, was gerade saisonal wächst und solange der Vorrat reicht. Nicole und Christopher halten ihre Kundschaft zusätzlich digital immer auf dem Laufenden, was aktuell erntereif ist. Das Sortiment verändert sich nahezu wöchentlich. Die Kundschaft wächst, mittlerweile beliefert das Paar erste Gastronomiebetriebe in der Region. Ein bisschen Platz für weitere Kulturen gibt es noch auf der Ranch. Ideen, was sie anbauen könnten, haben die beiden genug.

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