Bild zeigt Stau auf der A8 bei Hofolding. Schilderbrücke fordert zum Bilden einer Rettungsgasse auf.
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Stau auf der A8 bei Hofolding (Archivbild)

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ADAC-Staubilanz: Immer mehr Staus auf Bayerns Autobahnen

65.000 Stunden – so lange haben Autofahrer 2023 in Bayern insgesamt im Stau gestanden. Das sind 18 Prozent mehr als noch im Vorjahr, so die ADAC-Staubilanz. Besonders betroffen: die A8 und die A3. Für 2024 erwarten die Experten erneut viele Staus.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Viel Geduld war 2023 von Verkehrsteilnehmern und -teilnehmerinnen auf ihren Autobahnfahrten durch Bayern gefragt: Laut der Staubilanz für das Jahr 2023 in Bayern, erstellt vom Verkehrsclub ADAC, mussten sie im vergangenen Jahr 10.000 Stunden – umgerechnet knapp 417 Tage – beziehungsweise 18 Prozent mehr im Stau stehen als im Vorjahr. Insgesamt waren es 65.000 Stunden – also etwa 2.708 Tage oder knapp 7,4 Jahre. Damit wurde fast das Vor-Corona-Niveau erreicht. Ähnliches hatte der ADAC auch schon für die Staubilanz in den bayerischen Städten festgestellt.

Schnee und Wintereinbruch lähmte Verkehr in und um München

Insgesamt gab es laut der ADAC-Studie in Bayern im vergangenen Jahr Staus und stockenden Verkehr auf einer Länge von 165.000 Kilometern – das entspricht etwa viermal dem Erdumfang. Gründe dafür seien, dass viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nicht mehr im Homeoffice, sondern wieder ins Büro und zu ihren Arbeitsstätten fahren, es viele Baustellen auf den Autobahnen gebe. Auch das Deutschland-Ticket zeige laut ADAC keinen positiven Effekt auf den Autoverkehr.

Den größten Anstieg der Staustunden habe es unter anderem im Juni und Juli gegeben. Doch die Staubilanz durch den Urlaubsreiseverkehr wurde noch von winterlichen Verkehrsbeeinträchtigungen übertroffen: "Noch stärker stiegen diese aber im November und Dezember im Vorjahresvergleich. Der starke Anstieg lässt sich daher überwiegend mit dem Schneechaos Anfang Dezember erklären, als vor allem auf den Autobahnen in und um München nichts mehr ging“, erklärt dazu Jürgen Hildebrandt, Leiter des Fachbereichs Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern.

So lägen auch die drei schlimmsten Stautage im vergangenen Jahr mit dem 2. Dezember (Staulänge von 5.757 km, 517 Staustunden), 1. Dezember (3.967 km, 455 Stunden) und 5. Dezember (2.414 km, 439 Stunden) alle in der Zeit des Winterchaos.

Am meisten Staus auf der A8 - A3 eine Stau-Falle

Die staureichste Strecke war nach Angaben des ADAC Südbayern im vergangenen Jahr erneut die Autobahn 8, die über Ulm, Augsburg und München nach Bad Reichenhall an die Grenze zu Österreich führt. Dort standen Reisende in beide Richtungen insgesamt 4.662 Stunden im Stau. Aber auch die A99 von München-Nord bis München-Süd sowie die A3 zwischen der Landesgrenze und Regensburg in beide Richtungen lagen bei den Stauzeiten auf vorderen Plätzen. 

In Franken ist und bleibt die A3 ein Schwerpunkt für nicht fließenden Verkehr: Denn beim Blick auf Nordbayern verzeichnete der ADAC entlang der A3 die meisten Staus und steht damit bayernweit an zweiter Stelle der staureichsten Strecken. Vor allem auf der A3 zwischen Erlangen-Frauenaurach und dem Kreuz Fürth/Erlangen staute es sich auf insgesamt 3.568 Kilometern bei einer Gesamtdauer von 1.624 Stunden.

Bayernweit auf Platz 5 der staureichsten Autobahnabschnitte 2023 kam die A7 von Würzburg in Richtung Fulda zwischen Gramschatzer Wald und Dreieck Schweinfurt/Werneck mit 1.861 Kilometern Stau.

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Stauschwerpunkte in Bayern 2023

ADAC-Prognose 2024: Mehr Verkehr und mehr Staus

Deutschlandweit summierte sich die Dauer der Verkehrsstörungen 2023 auf insgesamt 427.000 Stunden, ein Plus von knapp 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vorjahr registrierte der ADAC rund 333.000 Stau-Stunden auf deutschen Autobahnen. Dennoch liegen die Werte unter dem Niveau von 2019, als der ADAC bundesweit rund 521.000 Staustunden erfasst hat. Insgesamt bleibt das Staugeschehen noch unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Auch für 2024 rechnen die Verkehrsfachleute erneut mit mehr Verkehr – und mit mehr Staus wegen der vielen Baustellen.

Allerdings macht der Verkehrsclub auch darauf aufmerksam, dass "aufgrund einer neuen Methodik der ADAC-Datenanalyse" ein direkter Vergleich der aktuellen Stauzahlen mit den Vorjahreszahlen nur eingeschränkt möglich sei. Die neue Methodik führe zu einem Rückgang der Stauanzahl und Staulängen. Lediglich die Staudauer sei mit der des Vorjahres vergleichbar.

Mit Material der dpa

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