Drei Jahre lang stellte eine Großbaustelle auf der A70 alle Beteiligten auf die Probe, nun ist der Neubau abgeschlossen worden.
Bildrechte: BR/Markus Feulner

Drei Jahre lang stellte eine Großbaustelle auf der A70 alle Beteiligten auf die Probe, nun ist der Neubau abgeschlossen worden.

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Nach drei Jahren Bauzeit: Autobahn A70 auf neuer Trasse

Drei Jahre lang stellte eine Großbaustelle auf der A70 alle Beteiligten auf die Probe. Jetzt ist die Autobahn auf einer Länge von drei Kilometern neu gebaut. Die neue Trasse musste her, da der alte Autobahnabschnitt nahe Thurnau abzurutschen drohte.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Nach drei Jahren Bauzeit ist die neue Trasse der A70 zwischen der Anschlussstelle Thurnau-West und dem Rotmaintal am Donnerstag dem Verkehr übergeben worden. Der Neubau war notwendig geworden, nachdem die 32 Jahre alte Hangtrasse der Autobahn am Abhang oberhalb der Forstleite abzurutschen drohte.

Auf drei Kilometern Länge wurden die Fahrbahnen nun um 200 Meter nach Norden auf geologisch sicheres Gebiet verlegt, teilt die Autobahn GmbH Nordbayern mit. Für den Neubau mussten eine Gemeinde- und eine Staatsstraße verlegt werden. Außerdem wurden die Brücke über den Friesenbach und die Anschlussstelle Thurnau-Ost komplett neu gebaut.

Neue Trasse für A70 - 200.000 Kubikmeter Erdaushub

Auch die Fahrbahnentwässerung in diesem Abschnitt wurde auf den aktuellen technischen Stand gebracht. Die neuen Fahrbahnen haben nun eine Breite von zwölf Metern und in jeder Fahrtrichtung einen Seitenstreifen. Der Erdaushub von rund 200.000 Kubikmetern wurde in Lärmschutzwällen an der A70 bei Neudrossenfeld und der A9 bei Lanzendorf verbaut.

Die ehemaligen Fahrbahnen südlich des Neubaus sollen zurückgebaut und künftig wieder aufgeforstet oder als landwirtschaftliche Nutzflächen verwendet werden. Im Rahmen der Baumaßnahme wurden zudem Fledermauskästen aufgestellt sowie Waldameisenhabitate und Apfelbaumbestände umgesetzt. Ziel sei es gewesen, den Fußabdruck des Projektes so klein wie möglich zu gestalten, so Pfeifer bereits früher zu BR24.

Boden bei Thurnau bewegt sich rund acht Zentimeter im Monat

Die A70 zwischen der Anschlussstelle Thurnau-West und dem Rotmaintal besteht zum Teil schon seit den 1960er-Jahren. Eine Prüfung hatte ergeben, dass die Fahrbahn nicht dauerhaft sicher sei. Toneinlagerungen im Untergrund sind für eine Verschiebung der Schichten, die bisher die Autobahn getragen haben, verantwortlich. Die Bewegungsraten hätten zuletzt bei etwa acht Zentimetern pro Monat gelegen, so Thomas Pfeifer, der Dienststellenleiter der Autobahndirektion Nordbayern bereits in einem früheren Gespräch mit BR24.

Der erste Gedanke sei gewesen, den bestehenden Damm zu stabilisieren. Zehn unterschiedliche Varianten wurden untersucht. Doch keine davon sei statisch sicher machbar gewesen. Daher habe man sich für eine Hangverschiebung entschieden. Im April 2020 hatten die Arbeiten begonnen. Für den insgesamt vier Kilometer langen Autobahnneubau wurden 65 Millionen Euro ausgegeben, die Kosten trägt die Bundesrepublik Deutschland.

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