Stühle in einem sonst leeren Klassenzimmer.
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Ein leeres Klassenzimmer (Symbolbild)

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Höchste Schulabbrecher-Quote in Hof: Wie sich das ändern soll

Laut einer Studie hat Hof die höchste Schulabbrecher-Quote in ganz Deutschland. Dagegen soll nun gezielt vorgegangen werden. Bei einem Treffen zwischen Stadt und Kultusministerium wurden erste Vorgehensweisen besprochen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Hof soll mehr Lehrkräfte bekommen, um schwächere Schüler besser fördern zu können. Das ist das Ergebnis eines ersten Gesprächs, zu dem sich Hofs Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) mit Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Montag getroffen hat. Auslöser für dieses Krisentreffen war eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, wonach die Schulabbrecher-Quote in Hof mit rund 27 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt von sechs Prozent liegt

Integrationszuschlag: Hof wird wie Großstadt behandelt

Das Gespräch im Kultusministerium sehr sei konstruktiv gewesen, erklärte die Oberbürgermeisterin auf BR-Anfrage. "Minister Piazolo und seine drei Mitarbeiter waren sehr gut vorbereitet."

Döhla war mit dem Schul- und Sozialreferenten sowie dem städtischen Kämmerer nach München gefahren. Gemeinsam habe man in dem einstündigen Gespräch mehrere Lösungsansätze erarbeitet. So habe Piazolo zugesagt, dass Hof bei der Berechnung der Lehrerstunden einen sogenannten "Integrationszuschlag" erhalten soll. Solche Zusatzstunden gebe es eigentlich nur für Großstädte, aber Hof sei den Großstädten - aufgrund des hohen Anteils mit Familien mit Migrationshintergrund - gleichzusetzen.

Prämien, Projekte und Programme: Hilfe für alle Schulformen

Außerdem soll das bisher befristete Projekt zur Berufseinstiegsbegleitung verlängert werden, freut sich die Oberbürgermeisterin. Zudem werde Hof in das Programm "gemeinsam.Brücken.bauen" aufgenommen. Dieses Förderprogramm gibt es seit 2021. Kinder und Jugendliche sollen durch individuelle Unterstützung im Unterricht oder Zusatzkurse am Nachmittag Lernrückstände aufarbeiten und ihre Sozialkompetenz stärken können.

Piazolo verwies darauf, dass Hof bei der im April angekündigten "Regionalprämie" besonders stark berücksichtigt werde, da sie für alle Schulformen gelte – also Förderschulen, Grund- und Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien. Das Kultusministerium zahlt Lehrkräften, die zum Schuljahr 2023/24 nach Hof oder in eine der 20 anderen bayerischen Regionen mit besonders starkem Lehrermangel dauerhaft neu eingestellt werden, eine einmalige Prämie von 3.000 Euro.

Ab wann die zusätzlichen Lehrerstunden für Hof gelten sollen, stehe noch nicht fest, so Oberbürgermeisterin Eva Döhla zu BR24. Details der Lehrerversorgung wolle das Kultusministerium nun mit dem Hofer Schulamt besprechen.

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