Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, fordert von den Bundesländern mehr Anstrengungen bei der Reduzierung der Zahl der Schulabbrecher.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Patrick Seeger

Nahles fordert von den Bundesländern mehr Anstrengungen bei der Reduzierung der Zahl der Schulabbrecher.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Bundesagentur-Chefin: Zahl der Schulabbrecher reduzieren

Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, fordert von den Bundesländern mehr Anstrengungen bei der Reduzierung der Zahl der Schulabbrecher.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3 am Morgen am .

„Der Gesetzgeber schreibt den Ländern seit einiger Zeit eigentlich vor, die Daten von Schulabgängern ohne Abschluss an uns weiterzugeben, damit wir mit diesen Jugendlichen in Kontakt treten können“, sagte Nahles der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Aber nur zwei Länder würden dies bisher vollumfänglich tun, diese Situation sei „untragbar“.

Nahles: "47.000 Jugendliche ohne Schulabschluss"

„Wir müssen dafür sorgen, dass weniger Menschen eines Jahrgangs nur für Helfertätigkeiten infrage kommen, weil sie keine Schul- und anschließend auch keine Berufsausbildung haben“, betonte Nahles. Ihren Angaben zufolge haben allein 2021 rund 47.000 Jugendliche ohne Abschluss die Schule verlassen. „Die Bundesagentur hat große Probleme, diese jungen Menschen zu erreichen“, beklagte die ehemalige SPD-Parteivorsitzende.

Als Teil der Fachkräftestrategie der Bundesregierung müsse die Zahl der Schulabbrecher reduziert werden. Weitere Bestandteile seien mehr Frauenerwerbsarbeit, ein längeres Arbeiten im Alter sowie mehr Fachkräfte-Zuwanderung, sagte die Chefin der in Nürnberg sitzenden Behörde.

Nahles blickt optimistisch auf Arbeitsmarkt

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt in diesem Jahr äußerte sich Nahles optimistisch. „Wir haben zu Beginn des Jahres 2023 eine halbe Million sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als vor einem Jahr“, betonte sie. „Wir sehen, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiter auch in der Krise weiter halten, weil sie wissen, dass sie die Menschen möglicherweise nicht wiederbekommen.

Unternehmen sollen Senioren-Arbeitsplätze einrichten

“Zur besseren Bekämpfung des Fachkräftemangels rief die ehemalige Bundesarbeitsministerin die Unternehmen dazu auf, spezielle Senioren-Arbeitsplätze einzuführen. „Unternehmen könnten den älteren Arbeitnehmenden spezielle Auszeiten gewähren, flexiblere Wochenarbeitszeiten oder Tätigkeiten, die sie nicht körperlich überlasten und wo sie ihr Know-how gut einbringen können - etwa bei Ausbildungen und Qualifizierungen“, sagte sie der Zeitung.

Mit Informationen von epd

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!