Spinnmilben am Hibiskus
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So werden Sie Spinnmilben wieder los

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Spinnmilben erkennen und bekämpfen

Trockene Heizungsluft ist das, was Spinnmilben besonders lieben. Und davon bekommen sie gerade mehr als genug. Die winzigen Tiere saugen an den Blättern der Zimmerpflanzen, bis sie absterben. Was hilft gegen einen Spinnmilben-Befall?

Über dieses Thema berichtet: Wir in Bayern am .

Die Spinnmilbe ist winzig klein - gerade einmal einen halben Millimeter - und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Sie ist nur eine von vielen Schädlingen, die Zimmerpflanzen zu schaffen machen können. Die Gemeine Spinnmilbe ist am weitesten verbreitet, neben der Orchideen-Spinnmilbe, der Kakteen-Spinnmilbe und der Gewächshaus-Spinnmilbe. Spinnmilben und auch Blattläuse sollten schnellstmöglich bekämpft werden, denn im Nu sind aus wenigen Tierchen ganze Heerscharen geworden.

Spinnmilben lieben trockene Heizungsluft

Die Saison für Spinnmilben ist hauptsächlich im Herbst und im Winter. Zimmerpflanzen sind im Winter grundsätzlich anfälliger als zum Beispiel im Sommer, da die Heizungsluft in der Wohnung sehr trocken ist. Außerdem fehlt es an Sonnenlicht. Eine ungünstige Konstellation, die die Spinnmilben für sich nutzen. Sie spießen ihre Stechborsten in die Blätter, saugen den Pflanzensaft aus, bis diese gelblich-braun werden, sich einrollen und absterben. Wenn es so weit gekommen ist, kann man kaum noch etwas für die Pflanze tun. Deshalb sollte man seine Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren.

Wie erkennt man Spinnmilben?

Da Spinnmilben so klein sind, ist es anfangs gar nicht so einfach, einen Befall zu entdecken. Achten Sie auf feine, helle Sprenkel auf den Blättern der Pflanze. Sie entstehen, wenn die Plagegeister die Blätter anstechen, aussaugen und sich die ausgesaugten Zellen mit Luft füllen. Wenn sich die Anzahl der geschädigten Zellen häuft, erhält das Blatt einen silbrigen Schimmer. Später verfärben sich die Blätter gelblich-braun und sterben ab. Um sich zu schützen, bilden Spinnmilben ein Gespinst. Um die ersten Anzeichen dafür zu entdecken, hilft es, die Pflanze mithilfe einer Sprühflasche mit Wasser zu benetzen. Die Wassertröpfchen bleiben in den hauchzarten Gespinsten hängen, die so im Anfangsstadium besser zu erkennen sind. Spätestens, wenn sich um die Blätter ein deutlich sichtbarer Schleier gelegt hat, ist klar: Die Pflanze ist in Not.

Spinnmilben mögen keine Feuchtigkeit

Bei der umweltfreundlichen Variante, den Spinnmilben zu Leibe zu rücken, braucht man Wasser und eine Plastiktüte.

  • Brausen Sie die Pflanze in der Dusche vorsichtig ab. Der Massagestrahl ist hier nicht gefragt. Vergessen Sie auch die Unterseite der Blätter nicht, denn da sitzen die Spinnmilben bevorzugt. Der Pflanzenballen sollte gut durchfeucht sein.
  • Nach dem Bad packen Sie die Pflanze in eine durchsichtige Mülltüte oder ähnliches, in die Sie mit einer Sprühflasche mehrere Hübe Wasser spritzen.
  • Danach binden Sie die Tüte oben zu und lassen Sie die Pflanze so für circa zwei Wochen stehen.
  • Die Wirkung ist einfach. Der Beutel wirkt im Grunde wie eine Gewächshaus. Im Inneren steigt die Luftfeuchtigkeit so stark an, dass die Milben spätestens nach zwei Wochen absterben.

Mit Pflanzenschutzmitteln gegen Spinnmilben

Wenn alle Ihre Pflanzen sehr stark befallen sind, ist diese Hausmittel-Methode ggf. nicht ausreichend oder praktikabel. Neben den chemischen Keulen gibt es im Handel auch umweltverträglichere Pflanzenschutzmittel - zum Beispiel auf Rapsölbasis. Lassen Sie sich darüber und über die korrekte Anwendung im Fachhandel beraten.

Fressfeinde einsetzen: mit Raubmilben gegen Spinnmilben

Man kann den Spinnmilben aber auch mit natürlichen Fressfeinden zu Leibe rücken - im wahrsten Sinne des Wortes. Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) mögen alles an den Spinnmilben: die Eier, die Larven und auch die ausgewachsenen Tiere. Allerdings sind die Raubmilben anspruchsvoll, was die Lebensbedingungen angeht. Sie mögen es zumindest einige Stunden am Tag um die 25 Grad warm und brauchen eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 Prozent. Deswegen ist es sinnvoll, die Pflanzen täglich mehrmals mit der Sprühflasche zu benetzen. Die Raubmilben kann man im Fachhandel kaufen. Man erhält sie auf kleinen Blattstücken oder Karten. Aber auch hier gilt: Je früher sie eingesetzt werden, desto besser.

Wie beugt man Spinnmilben vor?

Vorbeugen ist besser als heilen - so lautet ein altes Sprichwort. Das trifft auch auf Pflanzen zu. Um zu verhindern, dass die Spinnmilben sich ausbreiten können, ist die wichtigste Maßnahme, die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu erhöhen. Besprühen Sie die Pflanzen zum Beispiel regelmäßig mit Wasser oder hängen sie Verdunster mit Wasser an ihren Heizkörper.

Im Video: Läuse, Spinnmilben & Co effektiv bekämpfen

Schildläuse
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Läuse, Spinnmilben & Co effektiv bekämpfen

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