Die Großhändler tun mehr fürs Tierwohl. Ab Oktober profitieren vor allem Rinder davon.
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Die Großhändler tun mehr fürs Tierwohl. Ab Oktober profitieren vor allem Rinder davon.

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Das ändert sich im Oktober: Tierwohl fürs Rind und viele Termine

Die Lebensmittelkonzerne reagieren auf den sinkenden Fleischkonsum der Deutschen und versuchen einiges besser zu machen. Außerdem gibt es News zum Deutschlandticket und zum Heizen. Und: Die Frist für die Abgabe der Steuererklärung endet.

Der Oktober bringt die kühlen Tage zurück und viele Verbraucherinnen und Verbraucher kehren vom Freibad oder Park zurück in den Alltag der Häuslichkeit. Passend dazu bringt der Oktober einige Veränderungen, die genau dort Einfluss haben: Beim Heizen, beim Kochen. Außerdem gibt es Neuerungen beim Deutschlandticket. Und eine Frist für die Abgabe der Steuererklärung läuft ab.

Haltungsformen bei Frischfleisch tendenziell verbessert

Der Lebensmittel-Großhändler Lidl kündigt an, ab Oktober auf bessere Haltungsformen für seine Frischprodukte aus Rindfleisch zu achten. Entgegen vieler skeptischer Stimmen könnten die klassischen Marktregeln also doch dafür gesorgt haben, dass das industrieeigene "Tierwohl-Label" (nicht zu verwechseln mit der staatlichen Tierhaltungs-Kennzeichnung, die bislang nur für Schweinefleisch gilt) langfristig eine Veränderung für das Tierwohl in der Fleischindustrie bringt.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher kennen bereits die vierstufigen Tierwohl-Labels auf den Verpackungen, die anzeigen, wie die Tiere vor ihrer Schlachtung gehalten wurden. Während 2018 und 2020 bei einem bundesweiten Marktcheck der Verbraucherzentralen bei allen größeren Einzelhandelsketten hauptsächlich Fleisch aus den Haltungsformen Eins (Rot) und Zwei (Blau) verkauft wurden, möchte Lidl nun genau darauf verzichten – zumindest beim Rindfleisch. Stattdessen soll nur noch Fleisch aus den Kategorien Drei (Orange) und Vier (Grün) angeboten werden. Ähnlich planen es auch die anderen großen Lebensmittel-Einzelhändler, die spätestens bis 2030 das gesamte Fleischsortiment aus besseren Haltungsformen anbieten wollen.

Verbraucherzentrale: "Beobachten insgesamt Verbesserungen"

Konkret bedeutet das für die jeweiligen Tierarten Verschiedenes, als Faustregel lässt sich aber sagen: Je mehr die Ampel-Kennzeichnung in Richtung grün geht, desto mehr Platz haben die einzelnen Tiere. Bei der Haltungsform drei bedeutet das für Mastkälber, Jungbullen oder Ochsen, dass pro Tier je nach Gewicht bis zu vier Quadratmeter zur Verfügung stehen müssen. Zusätzlich ist "Laufstallhaltung mit ganzjährig nutzbarem Laufhof" vorgeschrieben, in dem mindestens drei Quadratmeter pro Tier vorhanden sein müssen.

"Tatsächlich können wir da insgesamt eine Verbesserung beim Angebot erkennen", sagt Jutta Saumweber von der Verbraucherzentrale Bayern. Sie leitet das Referat für Lebensmittel und Ernährung. Saumweber findet, das dürfe aber nur ein Anfang sein. Zum einen, weil in der Haltungsform nichts über Geburt und Schlachtung der Tiere geregelt sei.

Und zum anderen, weil sich die konkrete Verbesserung bei Lidl zunächst eher auf eine Nische des deutschen Fleischkonsums beziehen würde: Nach wie vor ist laut Statistischem Bundesamt Schweinefleisch das am häufigsten konsumierte Fleisch, mit statistischen 29 Kilo pro Kopf. Danach kommt Geflügel mit 12,7 Kilo pro Kopf und dann Rindfleisch mit 8,7 Kilo pro Kopf.

Ermäßigtes Deutschlandticket für Studierende

Studierende, deren Semester zum 1. Oktober beginnt, haben Anspruch auf ein vergünstigtes Deutschlandticket. Auf dieser Website oder über die Hochschule können sie für 29 Euro bundesweit im Regional- und Nahverkehr unterwegs sein, ohne extra Tickets dafür lösen zu müssen. Teilweise sind auch ausländische Ziele damit erreichbar, wie Salzburg oder Kufstein. Eine genaue Auflistung aller Ziele, Strecken und Eisenbahn-Gesellschaften findet sich hier im Downloadbereich.

Das vergünstigte Deutschlandticket kann auch auf bereits gezahlte Semesterticket-Beiträge angerechnet werden. Auch Auszubildenden und Menschen, die einen Freiwilligendienst leisten, steht das vergünstigte D-Ticket zu.

Wichtiges rund ums Heizen

Der Winter kommt näher und vielen Verbraucherinnen und Verbraucher stellt sich wieder die Frage: Heizung schon hochdrehen oder noch warten? Dabei dürften viele den vergangenen Herbst und Winter noch gut im Gedächtnis haben, als wegen des Gasmangels aufgrund des russischen Krieges in der Ukraine das Heizen plötzlich zum Luxusgut zu werden schien. Damals hieß es immer: Bloß nicht den Anbieter wechseln, sondern schauen, dass der alte Energievertrag erhalten bleibt.

Dieses Jahr sind die Alarmstufen diesbezüglich nicht ganz so rot, was sich auch daran zeigt, dass Gas für die Kundschaft günstiger wird. Das liegt daran, dass zwei Gasumlagen wegfallen: Die zuständige Trading Hub Europe lässt die Bilanzkreisumlage (0,57 Cent je kWh) und die Konvertierungsumlage (0,038 Cent je kWh) fallen. Laut Berechnungen von Vergleichsportalen könnten so bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh etwa 130 Euro gespart werden. Das bedeutet: Preisvergleich lohnt sich wieder, denn die niedrigeren Preise werden in der Regel nur bei Neuverträgen berücksichtigt.

Noch so ein Zeichen dafür, wie ernst die Lage damals genommen wurde, waren die Heizkostenzuschüsse. Die konnte unter anderem beantragen, wer seinen Energierohstoff nicht aus Fernleitungen bezog, sondern sich selbst versorgt, beispielsweise mit Pellets, Rohöl, Flüssiggas, Kohle oder Holz. Zwischen 100 und 2.000 Euro kann gegen Vorlage seiner Rechnung zurückerhalten, wer bis zum 20. Oktober seinen Antrag hier online stellt.

Brückentage fürs neue Jahr planen

Der Oktober beginnt mit einem Brückentag und so liegt es nahe, sich schon jetzt mal anzuschauen, wo es sich im nächsten Jahr besonders lohnt, Urlaub zu planen, ohne viele Urlaubstage dranzugeben. Besonders sinnvoll kann ein Blick auf Ostern, den Ersten Mai und Christi Himmelfahrt sein.

Außerdem kommen noch einige wichtige Termine auf die Bayern zu:

Dieser Artikel ist erstmals am 29. September auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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