Michel Bully Herbig
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Bayerische Filmpreise verliehen - Ehrenpreis für Herbig

Der Bayerische Filmpreis ist einer der wichtigsten Preise der deutschen Filmbranche. Am Abend wurden im Münchner Prinzregententheater die Preisträger ausgezeichnet. Michael Bully Herbig bekam den Ehrenpreis. Als bester Film wurde "Rheingold" gekürt.

Über dieses Thema berichtet: Bayerischer Filmpreis am .

Preisträgerinnen und Preisträger in insgesamt zwölf Kategorien erhielten heute Abend eine Figur der Commedia dell'arte aus Nymphenburger Porzellan. Die Figuren sind traditionell das Preissymbol beim Bayerischen Filmpreis. Am bekanntesten dabei wohl der Pierrot, den alle Preisträger bei ihrem ersten Gewinn erhalten. Das Besondere: Bei jeder weiteren Auszeichnung erhalten die Preisträger eine andere Figur der Reihe.

Pierrot für Anna Maria Mühe

Anna Maria Mühe erhielt den diesjährigen Bayerischen Filmpreis als beste Darstellerin für ihre Rolle im Drama "Die Geschichte einer Familie", das seit Donnerstag in den bayerischen Kinos zu sehen ist. Für sie ist es der erste Bayerische Filmpreis in ihrer Karriere.

In "Die Geschichte einer Familie" spielt Mühe eine seit einem Unfall im Rollstuhl sitzende Stuntfahrerin, die sich bei ihrer Rückkehr nach Hause mit den schwierigen Familienbeziehungen auseinandersetzen muss. Die Jury des Bayerischen Filmpreises lobt in ihrer Begründung die beeindruckende Intensität und Leinwandpräsenz, mit der Anna Maria Mühe das Publikum auf eine Reise mitnehme.

Lucinda für Florian David Fitz

Für Florian David Fitz ist die diesjährige Auszeichnung schon sein zweiter Bayerischer Filmpreis. 2010 erhielt Fitz den Pierrot für sein Drehbuch zu "Vincent will Meer". Ihm wurde deshalb heute die Figur der Lucinda verliehen.

Fitz wurde für seine schauspielerische Leistung in gleich zwei Filmen als bester Darsteller ausgezeichnet. Beide Male spielt er dabei einen Familienvater, den sein Kind vor Herausforderungen stellt. In "Oskars Kleid" ist es der Wunsch seines Sohnes, ein Mädchen zu sein, in "Wochenendrebellen" macht sich Fitz mit seinem autistischen Sohn auf die Suche nach einer Lieblingsfußballmannschaft. Allerdings will der sich erst für einen Verein entscheiden, wenn er alle 56 Mannschaften der ersten, zweiten und dritten Liga live in ihren Heimstadien spielen gesehen hat.

In ihrer Begründung des Preises schwärmt die Jury, Fitz wirke in beiden Filmen wie ein Energiebooster. Es sei die Kunst von Fitz, seine Rollen so anzulegen, dass es einfach Spaß mache, ihm auf der Leinwand zuzuschauen.

Isabella für Michael Bully Herbig

Michael Bully Herbig erhielt dieses Jahr den Preis des Ministerpräsidenten, bisher auch oft als "Ehrenpreis" bezeichnet. Damit werden traditionell Filmgrößen für ihr Schaffen ausgezeichnet. Der 55-Jährige ist der bisher jüngste Preisträger in dieser Kategorie, gehört für Markus Söder aber trotzdem bereits zu den ganz Großen. Mit seinen bisherigen Regiearbeiten habe Herbig 33 Millionen Menschen in die Kinos gelockt und zähle damit zu den erfolgreichsten deutschen Filmregisseuren aller Zeiten, so Söder.

Für Herbig ist es bereits der neunte Bayerische Filmpreis. Er erhielt deshalb dieses Jahr die Figur der Isabella, eine Figur, die noch nie verliehen wurde, denn Herbig ist der einzige, der bereits neun Bayerische Filmpreise sein Eigen nennen kann. Auf Platz 2 rangiert Regisseur Joseph Vilsmaier, der bis zu seinem Tod 2020 siebenmal den Bayerischen Filmpreis gewann.

Bei seinem letzten Gewinn postete Bully auf Instagram ein Bild mit seinen acht Preisfiguren. Ob es in den nächsten Tagen ein neues mit der neunten Figur gibt, bleibt abzuwarten.

"Rheingold" als bester Film gekürt

Als bester Film wurde am Abend das Gangster-Drama "Rheingold" von Fatih Akin ausgezeichnet. "Dieser Film ist relevant, öffnet Augen und Ohren und unterhält uns dabei glänzend", erläuterte die Jury ihre Entscheidung. In dem Spielfilm beschreibt Akin das Leben des iranisch-stämmigen Rappers Xatar - von dessen Flucht nach Deutschland über Armut, Kriminalität und Haft bis zum Aufstieg als Rapper und Produzent.

In der Kategorie "Family Entertainment" gewannen die Filmproduzentinnen und Schwestern Alexandra und Meike Kordes mit dem Kinderfilm "Die Schule der magischen Tiere 2". "Es ist ein herzerwärmender Film mit Witz, Spannung und Tiefsinn für Klein und Groß", so die Jury.

Als beste Regisseurin wurde Frauke Finsterwalder geehrt für ihr Geschichtsdrama "Sisi & Ich". In der Kategorie Drehbuch gewannen Comedian Felix Lobrecht und Co-Autor David Wnendt für den Coming-of-Age Film "Sonne und Beton", der auf Lobrechts gleichnamigem autobiografisch inspirierten Roman beruht. Für ihre Arbeit an dem Film gewann Jieun Yi zudem beste Bildgestaltung.

Der Freistaat verleiht den Filmpreis seit 1979. Dieses Jahr wurde in elf Kategorien Preisgeld von insgesamt 300.000 Euro vergeben. Die Auswahl traf eine Fachjury mit zehn Mitgliedern.

Mit Material von dpa

TV & Livestream: So können Sie die Gala verfolgen

Die Verleihung des Bayerischen Filmpreises findet ab 19 Uhr im Münchner Prinzregententheater statt. Dann wird auch das Geheimnis um die Preisträgerinnen und Preisträger in den neun restlichen Kategorien gelüftet. Moderiert wird die Gala von BR-Moderator Christoph Süß.

Die Verleihung wird live in der ARD Mediathek übertragen, bereits ab 18.45 Uhr wird BR-Moderatorin Sandra Rieß am Roten Teppich das Ankommen der Promis beobachten und die Stimmung vor Ort einfangen.

Das BR Fernsehen zeigt die gesamte Gala ab 22 Uhr.

Preissymbol ist die Porzellanfigur "Pierrot" (Foto) aus der Commedia dell’arte von Franz-Anton Bustelli.
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Preissymbol des Bayerischen Filmpreises ist die Porzellanfigur "Pierrot" aus der Commedia dell’arte von Franz-Anton Bustelli.

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