Touristen gehen an einem heißen Tag bei ihrem Besuch des Parthenon-Tempels auf dem Akropolis-Hügel herum. Das Kulturministerium hat beschlossen, die archäologische Stätte während der heißesten Stunden des Tages, von 12 bis 17 Uhr, zu schließen, da Griechenland gerade von einer Hitzewelle betroffen ist. (Archivbild: 14.07.2023)
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Archivbild (14.07.2023): Touristen gehen an einem heißen Tag bei ihrem Besuch des Parthenon-Tempels auf dem Akropolis-Hügel herum.

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Über 40 Grad im Urlaub: Rekordhitze im Mittelmeerraum

Bei uns sind Hitzewellen zur Zeit nur von kürzerer Dauer, doch andere Teile der Nordhalbkugel werden gerade von einer Glut heimgesucht, die in Dauer und Ausmaß rekordverdächtig ist. Dazu zählen der Südwesten der USA, China sowie der Mittelmeerraum.

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Ausgerechnet in der Urlaubszeit sind Einheimische wie auch Touristen – für die meisten Deutschen sind bereits Sommerferien – von Spanien im Westen bis nach Griechenland im Osten einer lähmenden Hitze ausgesetzt. Diese Hitzewelle hält mindestens bis zum Ende der Woche an. Dabei wandert das Maximum der Intensität allmählich vom westlichen zum östlichen Mittelmeerraum.

Temperaturen bis weit über 40 Grad möglich

Besonders schweißtreibend wird es im Süden Spaniens, in Mittel- und Süditalien samt Sardinien und Sizilien sowie auf dem griechischen und westtürkischen Festland sein. Manche werden jetzt sagen: "Heiße Sommertage im Hochsommer rund ums Mittelmeer sind doch nichts Besonderes". Das ist richtig. Doch das Ausmaß der Hitze in dieser Andauer bringt diesmal auch die hitzeakklimatisierten Südeuropäer an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

So werden sich die täglichen Höchsttemperaturen in den oben genannten Regionen meist zwischen 37 und 43 Grad bewegen. Mancherorts werden aber auch 44 bis 48 Grad von den Meteorologen für möglich gehalten.

Hohe Luftfeuchtigkeit verstärkt Wärmebelastung

37 bis 40 Grad gibt’s mitunter auch bei uns. Doch diese Hitze ist schlimmer. Denn am Mittelmeer geht sie einher mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, was die Wärmebelastung auf die Spitze treibt. Hinzu kommt, dass der kühlende Seewind – ein Vorzug vieler Mittelmeerstrände, der uns das Subtropikklima erträglich macht – bei dieser speziellen Wetterlage kollabiert. Die kühle Seebrise ist dann nicht mehr als ein Hauch oder bleibt ganz aus.

Diese besondere Wetterlage wird unter den Experten "Heat dome"-Wetterlage genannt: Ein kräftiges und sehr hoch reichendes Hochdruckgebiet ist angefüllt mit ungewöhnlich warmer Luft. Ein solches Hitzehoch erweist sich aus thermodynamischen Gründen geografisch wie auch zeitlich als außerordentlich stabil. Das überwärmte Mittelmeer trägt zur Langlebigkeit dieser Hitzewelle bei.

Die Rekordhitze im Mittelmeerraum ereignet sich in einem Sommer, in dem der Auslandstourismus, befreit von den Fesseln der Pandemie, einen Boom seltenes Ausmaßes erlebt. Um bis zu 24 Prozent mehr Reisebuchungen für Spanien und Italien – verglichen mit 2021 – werden derzeit verzeichnet. Sehr viele Touristen, die solche Temperaturen nicht gewohnt sind, werden folglich von der extremen Hitzewelle betroffen sein.

So bleibt dem Urlauber nur zu wünschen, dass ihn ein klimatisiertes Urlaubsdomizil erwartet und er ansonsten mit großer Hitze gut umgehen kann.

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