Die Lok und ein Waggon stehen nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen noch immer auf dem Gleis.
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Zugteile bei Garmisch-Partenkirchen

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Zugunglück: Ermittler untersuchen weiter den Unglücksort

Nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen sind Ermittler der Soko "Zug" weiter an der Unfallstelle mit Untersuchungen beschäftigt. Dafür bleiben Zugteile noch vor Ort. Die gesperrte Bundesstraße 2 wurde inzwischen wieder komplett freigegeben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Ermittler der Soko "Zug" sind nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen weiterhin vor Ort. Die Lok und ein Waggon standen am Mittwochmorgen noch immer auf dem Gleis, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mitteilte. Die Ermittlungen zur Ursache des Zugunglücks laufen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft München II und richten sich gegen drei Mitarbeiter der Deutschen Bahn, unter anderem wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

Der Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München war am Freitag kurz nach der Abfahrt bei Burgrain entgleist. Dabei starben vier Frauen und ein Teenager, rund 40 Menschen wurden verletzt.

Bundesstraße 2 wohl bald wieder befahrbar

Die seit Freitag im Bereich der Unfallstelle gesperrte Bundesstraße 2 mit dem Tunnel Farchant wurde inzwischen wieder in beide Richtungen für den Verkehr freigegeben. Etwa auf einer Länge von 30 Metern mussten die Leitplanken, die die beiden Fahrbahnen trennen, erneuert werden. Sie waren für die Bergungsarbeiten von drei verunglückten Eisenbahnwaggons der Regionalbahn am letzten Freitag entfernt oder demoliert worden

Die Zugstrecke selbst wird noch länger gesperrt bleiben. Nach ersten Informationen könnte sie möglicherweise erst nach dem G7-Gipfel Ende Juni wieder freigegeben werden. Die Instandsetzung dauert voraussichtlich einige Wochen. Ersatzbusse sind im Einsatz. Die Bahn rät von nicht zwingend erforderlichen Zugfahrten im Bereich Garmisch-Partenkirchen und Murnau ab.

Zugteile bleiben wegen Ermittlungen weiter vor Ort

Aufgrund der laufenden Ermittlungsarbeiten bleiben die demolierten Zugteile nun bis auf Weiteres vor Ort, wie ein Bahnsprecher am Vortag erläuterte. Wann sie abtransportiert werden, blieb offen. Die Fahrgestelle der geborgenen Waggons wurden inzwischen sichergestellt. An der Unfallstelle unterwegs sind neben den Beamten der Soko "Zug" auch Mitarbeitende vom Eisenbahnbundesamt und der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung. Des Weiteren hat die Staatsanwaltschaft unabhängig davon einen externen Gutachter zur Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens beauftragt.

Bei den Ermittlungen waren zuletzt die Fahrgestelle und Schienen in den Fokus gerückt. Fahrgestelle wurden bereits sichergestellt, am Unglücksort fanden Untersuchungen zur Unglücksursache statt. Am Montag war bekannt geworden, dass die Deutsche Bahn auf der Unglücksstrecke Sanierungsarbeiten an den Gleisen geplant hatte, die am 25. Juni hätten starten sollen.

Große Trauer in der Region

Das Zugunglück hat die Menschen in der Region rund um Garmisch-Partenkirchen tief getroffen. Mehr als 200 Menschen gedachten am Montagabend bei einem Gottesdienst der fünf Todesopfer des Zugunglücks von Burgrain.

Unter den Todesopfern war ein Teenager aus der Region. Außerdem starben zwei Frauen, die vor dem Krieg aus der Ukraine nach Bayern geflohen waren. Ein Mann aus Murnau hatte sich um eine von ihnen und ihren 7-jährigen Sohn gekümmert. Der 95-Jährige will jetzt für den Jungen eine Entschädigung erkämpfen.

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