Liegestühle und Sonnenschirme am Strand
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Urlaub in Italien wird teurer: Viele Betreiber ändern ihre Preislisten. (Archivfoto)

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Teurer Strandurlaub in Italien: So sehr steigen die Preise

Die Folgen der hohen Inflation und der horrenden Energiepreise sind auch in beliebten Urlaubsländern zu spüren, zum Beispiel in Italien. Über 10 Prozent teurer als im Vorjahr ist dort der Strandurlaub - weitere Preiserhöhungen werden erwartet.

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Die Fahrt zum Meer, die Miete für einen Sonnenschirm und zwei Liegestühle, dazu noch etwas Verpflegung: Diese Beträge summieren sich für eine Familie im Handumdrehen - und zwar auf satte 97 Euro.

  • Zum Artikel "Ende der Corona-Regeln in Italien: Der Run auf die Urlaubsorte"

30 Euro für einen Tag auf der Strand-Liege

Diese Mehrkosten für den Tag am italienischen Strand hat der italienische Verbraucherverband Codacons ausgerechnet, mit dem Ergebnis, dass der Urlaub in Italien durchschnittlich um zwölf Prozent teurer wird als im vergangenen Jahr: „Mit der Eröffnung der Sommersaison haben viele Badeanstalten bereits ihre Preislisten geändert, indem sie die Preise für zahlreiche Waren und Dienstleistungen erhöht haben." Außerdem seien bis August weitere Preiserhöhungen zu erwarten.

Nach den Beobachtungen des Verbandes sind die Tagestarife für Sonnenschirme, Liegen und Liegestühle im Vergleich zum Vorjahr zwischen vier und zehn Prozent gestiegen. Am Wochenende werden damit um die 30 Euro für einen Tag fällig, in Einrichtungen der höheren Kategorie können es für einen Schirm und zwei Liegen schon einmal 100 Euro sein.

Teurer Strandurlaub: Betreiber legen Kosten auf Besucher um

Preistreiber sind neben dem gestiegenen Benzinpreis die Kosten für die Abwasserentsorgung und die allgemeine Inflation, heißt es beim italienischen Verbraucherschutzverband. So legen die Betreiber der Strandbäder den Anstieg der Energiekosten und die Erhöhung der Einzelhandelspreise auf den Besucher um.

Die Verbraucherschutzorganisation Altroconsumo hat sich in zehn Badeorten genauer umgesehen. Alassio in Ligurien schneidet am teuersten ab, 380 Euro kosten dort ein Sonnenschirm und eine Liege in der ersten Reihe vom 31. Juli bis 6. August. Danach folgen Gallipoli in Apulien, Alghero auf Sardinien und Viareggio in der Toskana. Der günstigste Standort ist nach dem Ranking von Altroconsumo Senigallia in den Marken, hier werden durchschnittlich 129 Euro ausgegeben.

Speisen und Getränke am Strand teurer

Dabei gehört gerade für viele Italiener ihr "stabilimento" zu einem gelungenen Strandurlaub dazu. 28 Prozent erzählten den Verbraucherschützern in einer Umfrage, dass sie sich für das gebührenpflichtige Strandbad entscheiden, 19 Prozent hingegen gehen an einen freien Strand, wo es keinen Service gibt, wie etwa eine Bar oder Duschen.

Wer künftig allerdings Speisen und Getränke weiterhin am Strand kaufen will, muss auch hier tiefer in die Tasche greifen. Mineralwasser, Fruchtsäfte, Biere und Sandwiches – durchschnittlich sind sie um 10 Prozent teurer. Auch das Eis ist im Preis gestiegen, sowohl das verpackte als auch das in der Eisdiele. Nach Angaben des Landwirtschaftsverbandes Coldiretti ist Eis im Hörnchen oder im Becher im Vergleich zum Vorjahr um etwa elf Prozent teurer geworden. Die rund 39.000 Eisdielen in Italien, so die Experten, müssten mehr Geld für Energie, Milch, Zucker und Eier ausgeben, und das schlägt sich dann auf den Endpreis durch.

Pizza-Preise steigen

Nach dem Tag am Strand eine richtige italienische Pizza? Auch dabei, so der Verband Codacons, sollten Urlauber mit höheren Preisen rechnen. Im Durchschnitt kostet das Essen in der Pizzeria mehr als vier Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr, bei Lieferung sind es fast acht Prozent mehr.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch: Während die Preise für Flugtickets oder Fähren ebenfalls teilweise extrem gestiegen sind, sind die Preise für Bahntickets – so Codacons – gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr kosten sie fast zehn Prozent weniger.

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