Die Taucharchäologen untersuchen seit drei Jahren die rätselhaften Steinhügel im Bodensee.
Bildrechte: BR / Markus Wessely

Die Taucharchäologen untersuchen seit drei Jahren die rätselhaften Steinhügel im Bodensee.

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Was es mit den rätselhaften Steinhügeln im Bodensee auf sich hat

Sie erinnern an Stonehenge unter Wasser: die Steinhügel in den Tiefen des Bodensees. Seit drei Jahren untersuchen ehrenamtliche Taucharchäologen die menschengemachten Hügel. Was sie dabei herausgefunden haben, wird heute vorgestellt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Was ist bislang bekannt über die rätselhaften Steinhügel im Bodensee? Darum geht es am Freitagabend bei einem öffentlichen Werkstattbericht. Zu diesem haben ehrenamtliche Taucharchäologen, das Heimatkundliche Dokumentationszentrum des Landkreises Lindau und der Historische Verein Lindau eingeladen.

Bis zu 200 Steinhügel im Bodensee

Seit drei Jahren untersuchen die Taucharchäologen laut dem Unterallgäuer Landratsamt die Unterwasserhügel vor dem bayerischen Bodenseeufer. Kürzlich tauchten sie rund um die Hügel vor Reutenen und Bad Schachen. Bei einer Untersuchung am Bodensee im Jahr 2015 habe das Institut für Seenforschung insgesamt mehr als 200 solcher Steinschüttungen dokumentiert. "Zuvor waren die Hügel, die sich teils wie auf einer Perlenschnur aneinanderreihen, unbekannt", heißt es vom Landratsamt. Archäologen in der Schweiz fanden heraus, dass die Hügel dort in der Jungsteinzeit vor etwa 5.500 Jahren aufgeschüttet wurden.

Hügel sind stellenweise bis zu zwei Meter hoch

Die meisten dieser Hügel gebe es in der Schweiz zwischen Romanshorn und Altnau, wo die Medien den Begriff "Stonehenge am Bodensee" geprägt hatten. Die Hügel in der Schweiz seien nach Angaben von Martin Wessels vom Institut für Seenforschung ein bis zwei Meter hoch, die am bayerischen Seeufer wohl nur 20 Zentimeter. Archäologen gehen davon aus, dass die Hügel menschengemacht sind.

Ihre Funktion sei aber immer noch ein ungelöstes Rätsel. Die Ideen zur Interpretation reichten von kalendarischen und astronomischen Anlagen, von Ankerplätzen und Bereichen des Totenkults bis hin zu Siedlungsplätzen oder Funktionen beim Fischfang. Sollten sich die Steinhügel als gleichzeitig errichtet herausstellen, wäre der Arbeitsaufwand immens gewesen, so das Landratsamt.

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