Das Taubensteinhaus, dahinter der Wendelstein.
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Das Taubensteinhaus, dahinter der Wendelstein.

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Warm und sonnig: Geht die Bergsaison in die Verlängerung?

Ein goldener Spätsommer mit milden Temperaturen bis Mitte Oktober: Das lockt viele in die Berge. Vielerorts bieten bewirtete Hütten noch Übernachtungsplätze, die ersten schließen aber bereits planmäßig - Nachfragen lohnt sich also.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Die aktuellen sonnigen Herbsttage seien eine tolle Zeit zum Wandern, meint Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein: schönes Licht, angenehm milde Temperaturen und keine Gewittergefahr. Falls die Wettervorhersage so bleibt, rechnet der Deutsche Alpenverein dementsprechend mit vielen Bergfreunden, die im Oktober auf Tour gehen. Trotzdem haben die ersten DAV-Vereinshütten bereits geschlossen, weil die Wirtinnen und Wirte die Berghütten winterfest machen.

Im Hochgebirge sind Hütten bereits geschlossen

In den Höhenlagen machen sich die kürzeren Tage und sinkenden Temperaturen bereits deutlich bemerkbar. Die Folge sind niedrigere Gästezahlen, was einen Betrieb unrentabel macht. Thomas Bucher verweist auch auf die Insellage der Unterkünfte in den Alpen. Die Abgeschiedenheit sorge gerade angesichts der hohen Inflationsraten auch dafür, dass die aufwendige Versorgung der DAV-Vereinshütten kostspieliger geworden sei.

Der DAV legt Wert auf eine nachhaltige Bewirtschaftung seiner Hütten. Noch sei es zu früh für eine Bilanz 2023, insgesamt hätten aber unbeständiges und kühles Wetter im ersten Halbjahr und teils heftige Niederschläge im Sommer für schwankende Gästezahlen gesorgt. Hüttenwirtinnen und -wirte hätten deshalb in diesem Jahr besonders scharf kalkulieren müssen. Es sei durchaus möglich, dass sich angesichts der guten Witterung doch einige spontan dazu entscheiden, die Saison noch zu verlängern.

Planmäßiges Saisonende ab dieser Woche

Die Stüdlhütte liegt in den Hohen Tauern und schließt am 8. Oktober (Sonntag), im Bayerischen Wald endet die Hüttensaison planmäßig zum 4. Oktober (Mittwoch). Auch Touren auf die Venediger-Gruppe müssen ohne DAV-Hüttenwirtschaft auskommen, die Johannishütte will planmäßig am 3. Oktober die Saison beenden. Die nahegelegene Prager Hütte musste wegen Wassermangels bereits verfrüht schließen. Der Klimawandel verursacht laut deutschem Alpenverein derartige Veränderungen in den Bergen.

Im Wettersteingebirge bietet die Reintalangerhütte noch bis zum Saisonende am 5. Oktober (Donnerstag) Übernachtungsplätze, die Höllentalangerhütte ebenso, sie schließt am 8. Oktober. In den Schlierseer Bergen endet die Sommersaison der Hütten wohl erst Mitte November, dann schließen voraussichtlich Schönfeldhütte und Taubensteinhaus, bevor bei Letzterem kurz vor Weihnachten die Wintersaison wieder startet.

In den Kitzbüheler Alpen zeigt die Oberlandhütte noch bis zum 15. Oktober (Sonntag) freie Schlafplätze an. Sie wird ganzjährig betrieben, ebenso wie die Vorderkaiserfeldenhütte im Tiroler Kaisergebirge. Auch die Albert-Link-Hütte ist ganzjährig geöffnet, Haus und Hütte Hammer machen im November zeitweise zu.

Tagesaktuelle Informationen bietet der Deutsche Alpenverein

Auf der Website des Deutschen Alpenvereins finden Bergfreunde neben den Öffnungszeiten der Vereinshütten auch Informationen zur Belegung der Schlafplätze in den Alpen. Sinnvoll bei der Tourenplanung ist in jedem Fall, auch direkt bei der Hütte anzurufen, denn aufgrund von Stornierungen kann sich auch kurzfristig noch ein Übernachtungsplatz in den Bergen finden. Thomas Bucher rät generell dazu, Kontakt aufzunehmen. Die Hüttenwirte können dann auch wichtige Tipps zu Ausrüstung oder zum Tourenverlauf geben, da sie in der Regel über die Situation und die Wetterlage vor Ort sehr gut Bescheid wissen.

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