Die vermisste Vanessa Huber aus Unterhaching bei München.
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Vermisste Frau: Polizei durchsucht Wald bei München

Im Fall der seit November vermissten Vanessa Huber aus Unterhaching bei München haben rund 120 Einsatzkräfte erneut ein Waldgebiet durchsucht, in dem die 39-Jährige öfter unterwegs war - ohne Ergebnis. Die Polizei vermutet ein Gewaltverbrechen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Seit November 2022 wird die 39-jährige Vanessa Huber aus Unterhaching vermisst. Jetzt hat die Polizei im Perlacher Forst am südöstlichen Münchner Stadtrand erneut nach ihr gesucht. Hier hatte die Polizei bei Drohnenflügen Plätze ausfindig gemacht, an denen etwas im Boden liegen könnte: etwa Erdhügel, ausgebreitete Plastikplanen oder Stellen, an denen möglicherweise gegraben worden war, wie die Münchner Polizeisprecherin Saskia Friedl erläuterte.

45.000 Drohnenbilder ausgewertet

Insgesamt prüften die Beamten 114 Stellen - jedoch ohne Ergebnis. "Es ist nichts Verdächtiges gefunden worden", sagte Friedl am Dienstagnachmittag zum Abschluss der Aktion. Die Stellen waren bei der Auswertung von rund 45.000 Drohnenbildern herausgefiltert worden.

Die Beamten haben wenig Hoffnung, die Frau noch lebend zu finden. Bisher sei noch unklar, was geschehen sei, betonte Friedl: "Wir ermitteln in alle Richtungen." Es habe einen Tatverdacht gegen einen Menschen aus dem familiären Umfeld gegeben. "Allerdings hat sich der Tatverdacht bisher nicht erhärtet."

Mit Stöcken sondierten die Beamten den Waldboden. Im Perlacher Forst war bereits früher gesucht worden. Er sei für die Frau ein Bezugspunkt gewesen, etwa für sportliche Aktivitäten. Daher habe man das Gebiet nochmals detailliert mit Drohnen abgesucht.

Vermisste Frau wird in Münchner Wald gesucht
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Vermisste Frau wird in Münchner Wald gesucht

Letztes Lebenszeichen aus einem Supermarkt

Die Frau war nach einem Streit mit ihrem Mann am 3. November verschwunden. Zuletzt war die Frau in einem Supermarkt am 5. November um 16.20 Uhr beim Einkaufen gesehen worden. Dort nahm eine Videokamera noch auf, wie die blonde Frau mit der roten Corona-Maske an Aufstellern voller Bücher vorbeischlendert - hinter einem schwarz angezogenen Mann, der den Einkaufswagen schiebt. Dazu hat die Polizei ein 15 Sekunden langes Video aus einer Überwachungskamera im Internet veröffentlicht.

Polizei vermutet Gewaltverbrechen

Die Polizei geht davon aus, dass die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Spuren seien keine gefunden worden, so die Polizei: "Sämtliche Überprüfungen in Bezug auf mögliche Aufenthaltsorte von Frau Huber verliefen bislang ergebnislos."

Vanessa Hubers Ehemann sagte bei der Polizei aus, dass er nach einem gemeinsamen Einkauf zusammen mit seiner Frau nach Hause gekommen war. Dort stritten die beiden und zwischen 17 und 18 Uhr habe Vanessa Huber dann die gemeinsame Wohnung verlassen. Seitdem kam sie nicht mehr zurück. Ein Tatverdacht gegen den Ehemann habe sich bei den Ermittlungen nicht ergeben, so die Polizei.

Vermisstenmeldung zwei Tage später

Als vermisst meldete der Mann seine Frau am Montag, den 7. November, also zwei Tage nach ihrem Verschwinden. Bei der Frage, was der Frau zugestoßen sein könnte, tappen die Ermittler weiter im Dunkeln – obwohl es durchaus Hinweise aus der Bevölkerung gegeben hat. Handy, Fahrrad und Auto habe die 39-Jährige an ihrem Wohnort zurückgelassen, ihre EC-Karte seit dem 5. November nicht mehr benutzt, so die Polizei. Auch Ermittler in Berlin wurden eingeschaltet, wo Vanessa Huber geboren wurde. Aber auch hier gab es bislang keine Neuigkeiten.

Perlacher Forst und Fasanenpark wurden bereits mit Hunden, Reiterstaffel und Einsatzhundertschaft abgesucht, Taucher hielten in Tümpeln und Teichen Ausschau nach der Frau - alles vergeblich. Im Januar war der Fall bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorgestellt worden.

Mit Informationen von dpa.

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