Herbstliche Landschaft am Regattaparksee bei Oberschleißheim.
Bildrechte: BR/Sylvia Bentele

Im Kampf gegen die zunehmende Trockenheit will der Landesbund für Vogelschutz unter anderem auf naturnahe Bäche setzen.

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Trockenheit und Hochwasser: Bäche sollen renaturiert werden

Im Kampf gegen die zunehmende Trockenheit will der Landesbund für Vogelschutz (LBV) unter anderem auf naturnahe Bäche setzen. Die Naturschützer fordern, dass bis 2028 Tausende Kilometer wieder in ihren natürlichen Zustand versetzt werden.

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Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) mit Sitz in Hilpoltstein sieht in der Renaturierung der bayerischen Bäche eine wirkungsvolle Maßnahme gegen die zunehmende Trockenheit und auch gegen die Hochwassergefahr. Dazu müssten bis 2028 mindestens 10.000 Kilometer der bayerischen Bäche wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden, heißt es in einer Mitteilung.

Kühleres Wasser durch mehr Schatten

Laut LBV sei es wissenschaftlich erwiesen, dass naturnahe Gewässer wesentlich widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen der Klimakrise seien. Schon einfache Maßnahmen an bayerischen Bächen könnten viel bewirken, so LBV-Gewässerexpertin Malvina Hoppe. Das könnten zum Beispiel Störsteine im Bachbett sein oder neu gepflanzte Gehölze am Ufer. Wegen der Klimakrise hängt laut LBV auch das Überleben zahlreicher Tiere und Pflanzen von einer Kühlung am Wasser ab. Ein langer Gehölzsaum an einer Bachseite kann für den nötigen Schatten sorgen.

LBV: Kommunen fühlen sich allein gelassen

Für den Schutz der Bäche sind in Bayern die Kommunen verantwortlich. Diese würden sich von der Politik oft alleine gelassen fühlen, meint der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer. Um die dringend notwendige Aufklärungsarbeit und die Beratung der Kommunen sicherzustellen, brauche es mehr Personal in den zuständigen Behörden. Außerdem müsse die Beantragung von Fördermitteln vereinfacht werden, so Schäffer.

Ein schnelles Handeln sei auch deswegen nötig, da der Freistaat Bayern aus Sicht des LBV seine gesetzlichen Verpflichtungen laut der europäischen Wasserrahmenrichtlinie deutlich verfehlen wird. Bei einem Verstoß gegen das EU-Recht ist ab 2027 mit einem teuren Vertragsverletzungsverfahren für Deutschland zu rechen.

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