Ehrenamtliche des Bergwaldprojekts sind seit Anfang Juni im Einsatz.
Bildrechte: UNESCO-Biosphärenreservat Rhön / Anna-Lena Bieneck

Ehrenamtliche des Bergwaldprojekts sind seit Anfang Juni im Einsatz.

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Klimaschutz: Rotes Moor in der Rhön wird renaturiert

Das Rote Moor in der Rhön in der Nähe der hessisch-bayerischen Landesgrenze ist von Austrocknung gefährdet. Deshalb ist nun ein Schutzprojekt zur Renaturierung angelaufen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer packen an.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

"Wir wollen das Rote Moor fit machen für den Klimawandel", sagt Torsten Raab, der hessische Verwaltungsleiter des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Denn das Moor sei wichtiger Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. So wird in den Sommermonaten das Rote Moor nördlich von Unterfranken im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservat Rhön renaturiert. Es soll unter anderem wieder feuchter werden, um den Klimawandel besser meistern zu können.

Erneuerung der Spundwände dringend nötig

Wie Anna-Lena Bieneck vom UNESCO-Biosphärenreservat berichtet, wird im Roten Moor von Juni bis August schonend aber umfangreich gearbeitet: Marode Holzspundwände werden saniert, um den Wasserspiegel im Hochmoor zu stabilisieren. Ablaufkanäle die noch aus der Zeit des Torfabbaus stammen, werden entfernt. 140 Ehrenamtliche des Bergwaldprojekts helfen bei den Arbeiten. In den sensiblen Bereichen des Hochmoors bewegen sie sich auf Bohlenwegen.

Laut dem UNESCO-Biosphärenreservat soll unter anderem der Wasser-Abfluss verringert werden. So sollen sich in dem Bereich wieder "moortypische Pflanzengesellschaften" wie die Kleine Moorjungfer, der Hochmoor Perlmuttfalter und der Sonnentau entwickeln können.

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Insbesondere fleischfressende Pflanzen wie der Sonnentau sind ganz besondere Arten, die man nur im Moor finden kann.

Wasserstand soll konstant hoch gehalten werden

Ganz konkret sollen im Leegmoor – dem Bereich, in dem der Torf abgebaut wurde – ab Anfang Juli Stahlspundwände mit einem Bagger bis zur Tonschicht eingedrückt werden und so einen zu starken Abfluss des Wassers verhindern. Nach Angaben des UNESCO-Biosphärenreservats wurde der Torfabbau im Roten Moor Anfang der 1980er Jahre eingestellt. Nach dem Schwarzen Moor in der Bayerischen Rhön (66,4 Hektar) ist das Rote Moor (50 Hektar) das zweitgrößte Hochmoor im Biosphärenreservat.

Wichtiger C02-Speicher

In Folge des Klimawandels drohen bundesweit Moore auszutrocknen. Dann wird der in ihnen gespeicherte Kohlenstoff als CO2 und Methan freigesetzt, was zu einer ganz erheblichen Treibhausgasemission führt. Zusammengenommen machen alle Moore nur drei Prozent der gesamten Landfläche der Erde aus. Sind die Moore gesund und ausreichend durchfeuchtet, speichern sie dauerhaft doppelt so viel CO2 wie alle Wälder zusammengenommen.

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Ehrenamtliche des Bergwaldprojekts beim Erneuern der hölzernen Spundwände

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