So sahen sie aus, die ersten elektrischen Trams, die im 19. Jahrhundert erstmals durch Augsburg rollten.
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So sahen sie aus, die ersten elektrischen Trams, die im 19. Jahrhundert erstmals durch Augsburg rollten.

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"Strossaba" feiert Jubiläum - mit neuen Trams für Augsburg

Seit 125 Jahren rollt sie durch Augsburg: Die elektrische Straßenbahn, auf schwäbisch auch liebevoll als "Strossaba" bezeichnet. Das Jubiläum dreht sich um die Geschichte der Tram – und um ihre Zukunft: Ab 2024 bekommt die Stadt neue Trambahnen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Die elektrische Straßenbahn in Augsburg wird 125 Jahre alt – und das wird gefeiert: Am Freitagnachmittag wird im Augsburger Straßenbahndepot der Stadtwerke in der Baumgartnerstraße die gesamte Fahrzeugflotte zu sehen sein, von historischen Bahnen bis hin zum neuesten Modell.

Die neuen Trams kommen aus Spanien

Das ist gerade erst in Augsburg angekommen: Die Fahrzeuge vom Typ "tramlink" kommen aus Spanien und wurden im August per Schiff und Tieflader nach Augsburg transportiert, weil sie besonders lang sind. Pünktlich zum Jubiläum werden sie zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Dazu gibt es ein Kinderprogramm mit Hüpfburg und viele Informationen zu den alten Straßenbahnen. Das älteste Fahrzeug stammt laut den Stadtwerken noch aus dem Anfangsjahr 1898.

Geschichte: Von der Pferde- zur Straßenbahn

Der Ursprung des heutigen ÖPNV in Augsburg war eine Pferdebahn, die zum ersten Mal im Jahr 1881 durch die Stadt rollte, und zwar auf der Strecke vom Perlach zum Bahnhof. Knapp 100 Pferde, 60 Mitarbeiter und 30 Wagen sorgten damals laut den Stadtwerken (swa) dafür, dass die Fahrgäste an ihrem Ziel ankamen – und das sogar teilweise im Achtminutentakt. Wer mitfahren wollte, brauchte lediglich zu winken, denn Haltestellen gab es damals noch nicht.

Bei aller anfänglichen Euphorie wurde schnell klar: Der Betrieb mit Pferden war zu langsam, zu teuer und schlussendlich nicht profitabel. Eine kurze Testphase mit dampfbetriebenen Fahrzeugen sorgte aufgrund des Gestanks und des Lärms für so viel Entrüstung bei den Augsburgern, dass das Experiment direkt wieder abgebrochen wurde.

Kurz vor der Jahrhundertwende waren es dann die Franken, die den ÖPNV in Augsburg revolutionierten: Unter der Regie der Nürnberger Firma Schuckert & Co. wurde der unrentable Betrieb durch die Vierbeiner sukzessive durch elektrische Bahnen abgelöst. Der 5-Minuten-Takt in der Innenstadt war geboren, die Zahl der Passagiere entwickelte sich sprunghaft auf 5,5 Millionen im ersten Jahr und siehe da – die Straßenbahn wurde profitabel und fährt seitdem elektrisch. 43 Millionen Menschen pro Jahr fahren mit der "Strossaba" auf insgesamt fünf Linien. Für dieses Jahr war ursprünglich geplant, dass die Trams bereits unter dem umgebauten Hauptbahnhof hindurchfahren, das wird nun erst 2024 Realität werden.

Das sind die neuen Trambahnen

Die neueste, frisch eingetroffene Version der Tram soll Anfang 2024 eingesetzt werden, erst müssen die Fahrer entsprechend geschult werden. Die 40 Meter lange Bahn ist silberfarben, wiegt leer über 50 Tonnen und bietet Platz für 230 Fahrgäste, mit Klimaanlage und extra Platz für Kinderwagen und Rollatoren. Insgesamt elf neue Straßenbahnzüge sollen nach und nach in den Verkehr kommen und die fast 30 Jahre alten früheren Strabas ablösen.

Tram-Anzeigetafel in Augsburg
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Tram-Anzeigetafel in Augsburg

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