Die 14 Preisträger mit Ministerin Kaniber im Gruppenfoto.
Bildrechte: Hauke Seyfarth/StMELF

14 Preisträger wurden für ihre vorbildliche Waldbewirtschaftung geehrt.

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Staatspreis für Waldbesitzer: Ehrung für jahrelange Arbeit

Der "Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung" geht heuer an 14 Waldbesitzer, Kommunen und Rechtlervereinigungen. Forstministerin Michaela Kaniber würdigt damit die herausragende Arbeit der Preisträger für zukunftsfähige Wälder in Bayern.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Wenn Markus Boch durch seinen Wald stapft, kann er stolz sein: Der Allgäuer Waldbesitzer besitzt 23 Hektar Bergmischwald bei Scheidegg im Landkreis Lindau. Er bewirtschaftet ihn nach der "Plenterwald-Methode", einer jahrhundertealten Bewirtschaftungsform, bei der immer nur ein einzelner Baum entnommen wird. So entsteht ein sehr naturnaher und stabiler Bergmischwald. "An der Forstschule lernt man das nicht", sagt Alexander Boch, "das Wissen wird von Generation zu Generation weitergegeben". Dieses Erbe passt zum diesjährigen Motto des Preises: "Mein Wald – Zukunft für Generationen."

Naturnahe Bewirtschaftung

Ohne Markus Boch und seine Familie gäbe es diesen wertvollen Bergwald so nicht mehr: In den 1960er-Jahren sollte er – wie viele andere Wälder in Bayern – zu einem Fichtenforst umgebaut werden. Die Familie Boch wehrte sich und blieb bei ihrer sanften und dennoch sehr ertragreichen Bewirtschaftungsform: Denn die Bäume, die Markus Boch einzelstammweise aus seinem Wald holt, kann er als hochwertiges Wertholz verkaufen. Und es hat noch einen Vorteil: Dort, wo er einen Baum entnimmt, fällt Licht auf den Boden - der Startschuss für die nächste Waldgeneration.

Breites Spektrum an Preisträgern

Markus Boch ist nur einer von 14 Preisträgern, die Staatsministerin Michaela Kaniber heute mit dem "Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung" ehrt. Alle zwei Jahre vergibt das bayerische Forstministerium die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung. Die Palette der Preisträger ist breit, sie geht von kleinen Privatwaldbesitzern wie dem Oberfranken Georg Leo Schirner über kommunale Wälder wie den der Stadt Memmingen bis hin zu engagierten Jagdgenossenschaften wie der von Bubenreuth in Mittelfranken. "Wir brauchen Vorbilder, die in dieser schwierigen Zeit alles dafür tun, dass wir dem Klimawandel die Stirn bieten können", sagte Staatsministerin Michaela Kaniber.

Ehrung für eine couragierte Jagd

Neben Waldbesitzern, die – ganz klassisch – für ihr engagiertes Waldmanagement im Sinne stabiler, klimaangepasster Mischwälder geehrt werden, steht bei anderen die Jagd im Mittelpunkt. Die Jagd ist für Staatsministerin Michaela Kaniber ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Waldbewirtschaftung. "Wir brauchen die Jäger als ganz zentrale Unterstützer, als Verbündete, um den Wald in der Naturverjüngung hochkommen zu lassen", so die Ministerin am Rande der Preisverleihung zum BR. "Und ich bin auch sehr dankbar, dass wir den Waldpakt auch in den Koalitionsvertrag reingeschrieben haben, mit dem Motto "Wald vor Wild."

"Zukunft für Generationen"

Die Brüder Alexander und Herbert Riepl aus Riedenburg, Landkreis Kelheim, beispielsweise werden insbesondere für ihre couragierte Jagd geehrt. Sie haben vor zehn Jahren das Jagdrevier, in dem auch ihre 30 Hektar Wald liegen, gepachtet. Die jungen Tannen und Buchen wachsen hier ohne Schutzzäune auf. "Es ist schon eine Ehre", sagt Alexander Riepl. "Und das Motto 'Zukunft für Generationen' heißt für uns, dass die Buchen, die mein Vater – gegen den Rat der damaligen Forstweisen - gepflegt hat, wir jetzt als Samenbäume nutzen und aktiv Waldumbau betreiben können."

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