Eine Anzeige weist vor dem Zugang zur S-Bahn am Hauptbahnhof auf den Streik der GDL hin.
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Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte zu einem Warnstreik bei der Bahn aufgerufen - auch am Abend gilt der Notfahrplan.

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Bahnstreik beendet: Die Ereignisse in der Ticker-Nachlese

Auch nach Streikende um 18 Uhr müssen Fahrgäste noch mit Einschränkungen im Bahnverkehr rechnen. Es gilt vorerst weiterhin der Notfahrplan, der reguläre Fahrplan greift erst wieder ab Freitag.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

18.05 Uhr: Streik beendet - Bahnverkehr nimmt wieder Fahrt auf

Der 20-stündige Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist offiziell beendet. Seit 18.00 Uhr laufe der Fahrtbetrieb wieder an, wie ein GDL-Sprecher auf Anfrage bestätigte. Mit Einschränkungen im Bahnverkehr müssen Fahrgäste im weiteren Verlauf des Abends und der Nacht aber noch rechnen. Erst zum Betriebsbeginn am frühen Freitagmorgen soll im Personenverkehr bundesweit alles wieder weitgehend reibungslos laufen. Im Güterverkehr sei mit Auswirkungen auch in den kommenden Tagen noch zu rechnen, teilte die Bahn schon vor dem Ende des Warnstreiks mit.

16.20 Uhr: GDL-Chef Weselsky verteidigt Bahn-Streik

Claus Weselsky, Chef der Gewerkschaft der Lokführer GDL, hat den momentanen Bahnstreik im ARD-Mittagsmagazin verteidigt. Die Verantwortung für den Streik liege bei der Deutschen Bahn und Personalvorstand Martin Seiler, da diese über eine Absenkung der Wochenarbeitszeit und über Tarifverträge für Fahrdienstleiter verhandeln wollten, erklärte Weselsky. "Und wenn jemand mit Ihnen nicht darüber verhandelt, [...] welche Kompromisse man finden kann, sondern das ob davor ist, dann können Sie nichts anderes, als den Arbeitskampf zu Hilfe nehmen und den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen", sagte Weselsky. Weselsky kritisierte den Abbruch der heutigen Verhandlungen von Seiten der Deutschen Bahn: "Ein Personalvorstand, der die Arbeit verweigert, ist aus unserer Sicht untragbar."

16.05 Uhr: Regulärer Bahnverkehr erst wieder ab Freitag

Nach dem Ende des GDL-Warnstreiks um 18.00 Uhr wird der reguläre Fahrplan nicht sofort wieder greifen. Bahn-Sprecherin Kathrin Kratzer sagte dem BR, erst ab dem morgigen Freitag gelte wieder der Normalbetrieb.

"Nach Streikende heute um 18:00 wird der Notfahrplan noch den ganzen Tag über gelten. Dafür bitten wir um Verständnis. Denn wir wollen damit sicherstellen, dass der Zugverkehr am morgigen Freitag – traditionell ja ein sehr reisestarker Tag – wieder planmäßig funktioniert und die Fahrgäste verlässlich mit dem Zug unterwegs sein können", so Kratzer.

Im Video: Bahnstreik - Fern und Regionalverkehr stark eingeschränkt

Anzeigetafel informiert über Zugausfälle
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Der Bahn-Streik der Gewerkschaft GDL hat Folgen - nur 20 Prozent der Fernzüge fahren - auch Regional- und der S-Bahn-Verkehr sind eingeschränkt.

13.18 Uhr: Weselsky - Weitere Warnstreiks möglich

Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, schließt weitere Warnstreiks bei der Deutschen Bahn nicht aus. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich das nicht", sagte er der Nachrichtenagentur dpa in Schwerin. Weselsky nahm dort an einer Kundgebung des Deutschen Beamtenbundes (dbb) teil, der für den öffentlichen Dienst der Länder ebenfalls in Tarifverhandlungen steckt. Auch Arbeitsniederlegungen rund um Weihnachten schloss der GDL-Chef nicht aus. Einen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vorgeschlagenen "Weihnachtsfrieden" lehne er ab. Bislang habe die GDL nie an Weihnachten gestreikt, "aber ich lasse mich da nicht auf einen Tag festlegen", stellte Weselsky klar.

12.05 Uhr: Weselsky - Termin für Wiederaufnahme der Tarifrunde offen

Wann und wie n GDL-Chef Weselsky warf wiederum der Bahn vor, vereinbarte Verhandlungstermine abzusagen. Es sei "völlig normal, dass im Rahmen von Verhandlungen auch Warnstreiks stattfinden", sagte er dem Sender RBB. Bei der Bahn fehle die Bereitschaft "über die Dinge zu verhandeln", sagte er dem WDR.

Damit spielte er auf die Kernforderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit an. Die GDL fordert eine Viertagewoche mit 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich für Schichtarbeitende. ach dem Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn beide Seiten wieder an den Verhandlungstisch kommen, ist aus Sicht des GDL-Chefs Claus Weselsky noch ungeklärt. "Das haben wir noch zu bewerten, das ist noch offen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Ich kann das nicht vorwegnehmen, ich weiß nicht, was die Herren treibt", ergänzte er mit Verweis auf die Arbeitgeberseite. "Ich kann nur darauf verweisen, dass wir Verhandlungen vereinbart haben." Nach dem Tarifauftakt vergangene Woche war die nächste Verhandlungsrunde für diesen Donnerstag und Freitag angesetzt. Personalvorstand Martin Seiler hatte die Gespräche nach der GDL-Warnstreikankündigung abgesagt. Der nächste Termin ist für Donnerstag und Freitag der kommenden Woche geplant.

10.30 Uhr: Kein Streik bei der Länderbahn - trotzdem Beeinträchtigungen möglich

Das private Eisenbahnunternehmen Länderbahn hat nochmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass seine Züge von der GDL nicht bestreikt werden. Dennoch sei es in den frühen Morgenstunden zu Ausfällen bei der zum Unternehmen gehörenden Oberpfalzbahn zwischen Schwandorf und Bodenwöhr gekommen. Grund: Mitarbeiter der DB Netz hatten am Stellwerk Bodenwöhr die Arbeit niedergelegt und damit den Zugverkehr vorübergehend lahmgelegt. Inzwischen fahren dort die Züge aber wieder.

Auch bei den Alex-Zügen kam es laut Länderbahn zwischen Regensburg und Schwandorf zu Zugausfällen wegen Streikaktion der DB-Mitarbeiter am Stellwerk Regensburg. Das Waldbahn-Netz ist laut Länderbahn bisher nicht von Streikauswirkungen betroffen, was sich aber im Laufe des Tages ändern könne, wenn auch dort Stellwerke von Mitarbeitern der Deutschen Bahn bestreikt würden, hieß es.

Die Lokführergewerkschaft GDL hatte angekündigt, explizit auch die Fahrdienstleiter bei DB Netz streiken zu lassen. Ohne sie ist ein Bahnbetrieb für alle Betreiber unmöglich. Fahrgästen werde empfohlen, sich unbedingt noch einmal kurz vor Reiseantritt beim DB Navigator zu informieren und gegebenenfalls auch Anschlussverbindungen zu prüfen.

10.08 Uhr: Bahn hat Streikhotline eingerichtet

Die Bahn hat einen Notfahrplan erstellt, der jedoch nur ein sehr begrenztes Angebot sichert. Sie rät Fahrgästen, Reisen - wenn möglich - zu verschieben, informiert auf ihrer Website über den aktuellen Stand und hat unter 08000-996633 eine kostenlose Streikhotline eingerichtet.

09.59 Uhr: Starke Behinderungen in Bayerns Berufsverkehr

Es sei noch unklar, wie viele Bahnangestellte dem Aufruf der GDL gefolgt seien, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Morgen. Es komme aber zu massiven Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr, so eine Sprecherin der Bahn. Zugausfälle und massive Verspätungen machen das Pendeln teils zum Glücksspiel. Auch der S-Bahn-Verkehr in den Metropolen München und Nürnberg war stark betroffen, die Bahnhöfe waren ungewöhnlich leer. Einige S-Bahnlinien verkehrten nur noch im 60-Minuten-Takt, einige fielen ganz aus.

Auf den Strecken der Länderbahn sei es in den frühen Morgenstunden zu Ausfällen der Oberpfalzbahn zwischen Schwandorf und Bodenwöhr wegen Arbeitsniederlegungen im Stellwerk Bodenwöhr gekommen. Ebenfalls zu Teilausfällen beim alex kam es zwischen Regensburg und Schwandorf wegen Arbeitsniederlegungen im Stellwerk Regensburg. Später seien die Stellwerke wieder besetzt worden. Die in Bayern verkehrenden Privatbahnen, etwa Go-Ahead, Länderbahn und Bayerische Regiobahn (BRB), waren zwar nicht von dem Streikaufruf betroffen. Zu Beeinträchtigungen kam es dennoch.

09.42 Uhr: Münchner Hauptbahnhof - Einzelne Züge fahren, große Menschenmassen bleiben aus

Trotz Streiks sind einige Fahrgäste zum Münchner Hauptbahnhof gekommen in der Hoffnung, einen Zug aus dem Notfallfahrplan der DB zu erwischen oder mit einem der privaten Zuganbieter vom Fleck zu kommen. Gedränge blieb bislang aus – die meisten Menschen scheinen ihre Reise verschoben bzw. das Auto genommen zu haben. Vereinzelt fahren Regionalzüge und auch einige ICEs vom Münchner Hauptbahnhof ab.

Für Bayern und München sieht der Notfallfahrplan laut der Deutschen Bahn momentan so aus: Auf allen Münchner S-Bahn-Linien verkehrt stündlich ein Zug, die S8 zum Flughafen fährt im 20-Minuten-Takt. Außerdem soll es alle zwei Stunden einen Zug zwischen München und Nürnberg bzw. München und Passau geben. Jede Stunde fährt zudem ein Zug zwischen München und Garmisch-Partenkirchen, zwischen Garmisch-Partenkirchen und Pfronten-Steinach, zwischen Murnau und Oberammergau und zwischen Tutzing und Penzberg. Darüber hinaus verkehren die ÖBB auf der Strecke zwischen Mittenwald und Innsbruck.

Private Zuganbieter wie unter anderem Go-Ahead und alex werden nicht bestreikt. Ihre Züge machten am Morgen auch einen großen Teil der ein- und ausfahrenden Züge am Münchner Hauptbahnhof aus. Auch hier könne es aber zu Verspätungen und einzelnen Zugausfällen kommen, hieß es gestern von Seiten Go-Aheads.

09.24 Uhr: Leerer Bahnhof in Mühldorf

Wenige Menschen verirren sich am heutigen Tag des GDL-Streiks an den Mühldorfer Bahnhof. Parkplätze und Bahngleise sind wie leergefegt, normalerweise ist hier vor allem im Berufs- und Schülerverkehr viel los. Der Fahrplan läuft hier eingeschränkt weiter. Züge, die im normalen Fahrplan stündlich fahren, verkehren jetzt alle zwei Stunden. Wer aufgrund des Streiks seine geplante Reise verschieben möchte, kann bereits gekaufte Tickets später nutzen, heißt es von der Deutschen Bahn, wer einen Sitzplatz reserviert hat, kann diesen kostenlos stornieren.

09.13 Uhr: Geringe Streik-Auswirkungen in Günzburg

Der bundesweite Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL hatte am Morgen für Reisende und Pendler am Bahnhof Günzburg eher geringe Auswirkungen. Mit Regionalbahnen konnten sie problemlos die nächstgelegenen Großstädte Ulm, Augsburg und Ingolstadt erreichen. Die agilis Verkehrsgesellschaft und Go-Ahead werden nicht bestreikt. Vom Ausfall betroffen sind dagegen überregionale Züge wie IC, ICE oder EC. Die Bahn hat allerdings die Zugbindung aufgehoben, Tickets gelten für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort. Reisende müssen aber deutlich mehr Zeit einplanen.

08.31 Uhr: Laut Umfrage 14 Prozent von Warnstreik betroffen

Der Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL trifft einer Umfrage zufolge 14 Prozent der Menschen in Deutschland. 79 Prozent der Befragten seien nicht betroffen, sieben Prozent hätten keine Angaben gemacht, teilte das Meinungsforschungsinstitut YouGov mit. Die Befragten im Alter von 18 bis 24 Jahren hätten am ehesten angegeben, vom Warnstreik betroffen zu sein (28 Prozent).

YouGov hat für die Ergebnisse eigenen Angaben zufolge am 15. November mehr als 4.500 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren befragt. Die Umfrage ist YouGov zufolge repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.

08.08 Uhr: Zugverkehr der Deutschen Bahn empfindlich gestört

Leere Bahnsteige, kaum Züge: Der Warnstreik hat am Morgen den Verkehr der Deutschen Bahn empfindlich gestört. Bahn-Sprecher Achim Stauß sagte, im Fernverkehr führen etwa 20 Prozent der Züge, im Nahverkehr gebe es einzelne Regionen, in denen die Deutsche Bahn "überhaupt nicht fahren" könne. Er rief erneut dazu auf, für heute geplante Fahrten - wenn möglich - zu verschieben.

Auch nach Streikende um 18 Uhr werde der Verkehr "nicht gleich perfekt" wieder laufen, sagte Stauß. Priorität der Deutschen Bahn sei, am Freitag "planmäßig in den Verkehr zu starten". Dann sollen "alle Züge da sein, wo sie hingehören". Der Freitag sei ein besonders nachfragestarker Tag, dazu kämen Fahrgäste, die ihre Fahrt wegen des Streiks auf Freitag verschoben hätten.

Stauß appellierte an die GDL, "an den Verhandlungstisch zurückzukehren". Die Tarifpartner müssten "am Verhandlungstisch zu Lösungen kommen und nicht durch Streiks".

Fast leere Bahnsteige am Münchner Hauptbahnhof
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Zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen wegen Warnstreik

07.55 Uhr: Bahn-Konkurrenten in Schwaben fahren größtenteils

"Unser Betrieb läuft. Im Großraum Augsburg ist alles auf grün", so Go-Ahead-Sprecher Winfried Karg im BR-Interview. Die Züge der beiden Bahn-Konkurrenten Bayerische Regiobahn (BRB) und Go-Ahead Bayern in Schwaben sind laut Fahrplan größtenteils auf den Strecken unterwegs und nicht vom heutigen Warnstreik der Lokführer betroffen. Damit hat auch Go-Ahead-Sprecher Winfried Karg bereits vor Streikbeginn gestern Abend gerechnet.

So fahren aktuell fast alle Go-Ahead-Verbindungen von München über Augsburg nach UIm oder nach Donauwörth sowie die Strecke München-Lindau. Lediglich ein Problem gab es heute Nacht auf der Allgäuer Strecke zwischen Memmingen und Lindau, weil das Stellwerk in Leutkirch aufgrund des Streiks nicht besetzt war. Dort konnten die Züge nicht fahren und es mussten Ersatzbusse eingesetzt werden. Seit 7 Uhr sei das Stellwerk aber wieder besetzt. "Es kann natürlich sein, dass irgendwo und irgendwann wieder ein Stellwerk vom Netz geht, weil es bestreikt wird. Das weiß man nicht vorher. Dann kann es sein, dass wir noch ein Problem kriegen", so Karg.

Go-Ahead und auch die BRB empfehlen daher allen Fahrgästen, sich kurz vor Fahrtantritt auf den Live-Fahrplänen zu informieren oder das Kundencenter anzurufen. Wer seine Reise verschieben möchte, weil sie in die Streikzeit fällt, dessen Ticket bleibt gültig, auch wenn man eine frühere oder spätere Zugverbindung nutzt.

07.53 Uhr: DB-Sprecher - Priorität liegt auf planmäßigem Bahnverkehr am Freitag

Die Deutsche Bahn wird auch über das angekündigte Warnstreik-Ende hinaus zunächst mit einem Notfahrplan arbeiten, um am Freitag wieder möglichst viele Fahrten regulär anbieten zu können. "Unsere ganze Priorität liegt darauf, morgen, an diesem wichtigen Freitag, den Verkehr wieder in Gang zu bringen", sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß am Morgen am Berliner Hauptbahnhof. Der Freitag sei stets ein nachfragestarker Tag, nun kämen zudem noch Fahrgäste hinzu, die ihre Fahrten verschoben haben.

Stauß bat die Fahrgäste erneut, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. Im Notfahrplan seien zwar sehr lange Fernverkehrszüge unterwegs, es sei aber absehbar, dass nicht alle Menschen, die am Donnerstag reisen wollten, mitgenommen werden könnten. "Wer auf die Fahrt ganz verzichten möchte, bekommt natürlich sein Geld zurück", sagte Stauß.

07.20 Uhr: Bislang keine Streikauswirkungen am Bahnhof Rosenheim

Am Bahnhof Rosenheim sind heute morgen keine Auswirkungen des GDL-Streiks spürbar, außer, das es deutlich leerer ist als sonst. Am Bahnsteig warten sehr wenige Fahrgäste auf die Züge. Die Regionalzüge der Bayerischen Regiobahn (BRB), die nicht bestreikt wird, verkehren bislang nach Fahrplan und die Anzeigen in der Bahnhofshalle zeigen keine Zugausfälle oder Verspätungen an. Lediglich ein Fernzug nach Ungarn entfällt. Auch die Wiener Westbahn hat angekündigt, ihre Züge Richtung Rosenheim, Salzburg Wien von München aus fahren zu lassen.

06.58 Uhr: Zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen

Pendler und Reisende im Fernverkehr müssen den ganzen Tag mit Zugausfällen und massiven Verspätungen rechnen. Es sei noch unklar, wie viele Bahnangestellte dem Aufruf der GDL gefolgt seien, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Es komme aber zu massiven Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr, so eine Sprecherin der Bahn. Fahrgästen rät die DB, ihre Reise wenn möglich auf die Zeit nach dem Streik zu verschieben oder sich notfalls für ihre jeweilige Strecke einzeln zu erkundigen.

06.46 Uhr: "In einzelnen Regionen fahren gar keine Züge"

Die Auswirkungen des Warnstreiks im Regionalverkehr sind je nach Bundesland unterschiedlich. "In einzelnen Regionen fahren aufgrund der Streikbeteiligung teilweise gar keine Züge", teilte der bundeseigene Konzern weiter mit. In Nordrhein-Westfalen waren am Morgen einzelne Stellwerke nicht besetzt - damit hat dort der Warnstreik auch Auswirkungen auf andere Eisenbahnunternehmen, da ohne Fahrdienstleiter ganze Streckenabschnitte nicht befahren werden können. Für Berlin und Brandenburg teilte ein Sprecher mit, dass auf einzelnen Strecken Ersatzbusse eingesetzt werden.

"Viele Fahrgäste haben ihre geplante Reise vorgezogen oder auf einen späteren Zeitpunkt verschieben können", hieß es von der Bahn. Im Güterverkehr dürften die Folgen ebenfalls weitreichend sein.

06.18 Uhr: Warnstreik trifft auch Bahnreisende in Lindau

Der Warnstreik der Lokführer hat in der Früh auch Bahnreisende in Lindau getroffen. Am Bahnhof Lindau-Reutin fuhren zwar einige wenige Züge aus der Schweiz und aus Österreich kommend. Fahrten der Deutschen Bahn allerdings fielen auch hier aus. Auch der Betreiber GoAhead ist offenbar von dem Ausstand betroffen. Geplante Verbindungen etwa von Memmingen nach Lindau mussten ausfallen. Ein Passagier, der aus Dornbirn in Vorarlberg gekommen war, konnte mit seinem eigentlich geplanten Anschlusszug von Lindau aus nicht weiterfahren. Die Verbindung einer Studentin, die nach Freiburg wollte, fiel ebenfalls aus. Sie hatten sich vorab über das Internet und die DB-App zu ihren Verbindungen informiert. Sie kritisierten, dass die Bahn nur allgemein informiere und nicht je Zug.

05.33 Uhr: Bahn rät zu Verzicht auf Reisen

Nach dem Start des 20-stündigen Warnstreiks hat die Bahn ihre Fahrgäste gebeten, an diesem Donnerstag auf nicht unbedingt notwendige Reisen zu verzichten oder Fahrten zu verschieben. "Im gesamten Fern- und Regionalverkehr kommt es zu massiven Beeinträchtigungen durch den GDL-Streik", teilte die Bahn am frühen Donnerstagmorgen mit. Wer dennoch fahren müsse, sollte sich kurz vor Antritt der Reise in den Auskunftsmedien der Bahn informieren. Das Unternehmen verwies auf seiner Internetseite auf Kulanzregeln zur Nutzung gebuchter Tickets.

Der Notfahrplan für den Personenverkehr sei angelaufen. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass am Donnerstag "weniger als 20 Prozent der ICE- und IC-Züge" sowie kaum Regionalzüge fahren.

Donnerstag, 16. November 2023

22.01 Uhr: Der Warnstreik hat begonnen

Der Warnstreik der GDL bei der Deutschen Bahn hat begonnen. Er soll 20 Stunden dauern - bis morgen Abend 18 Uhr. Der Arbeitskampf der Lokführergewerkschaft wird voraussichtlich auch zu starken Einschränkungen im bayerischen Zugverkehr führen. Eine Sprecherin der Bahn sagte, für den Fernverkehr gebe es einen Notfahrplan.

Im Regionalverkehr sei das Ziel, ein stark reduziertes Angebot zu gewährleisten. Die Münchner S-Bahn strebt zum Beispiel einen Stundentakt an, die Züge zum Flughafen sollen alle 20 Minuten fahren. Inwieweit in Bayern auch private Eisenbahnunternehmen von dem Ausstand betroffen sind, ist noch unklar. Bundesweit geht die Bahn davon aus, dass weniger als 20 Prozent der ICE- oder IC-Verbindungen zustande kommen.

21.00 Uhr: Erhöhte Nachfrage nach Bussen und Mietwagen wegen Warnstreik

Wegen des Warnstreiks der Lokführergewerkschaft GDL wollen zahlreiche Reisende auf Busse oder Mietwagen umsteigen. "Wir sehen durch den angekündigten Streik sowohl bei FlixBus als auch bei FlixTrain eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Tickets", sagte ein Sprecher der Fernbus- und Bahnplattform Flix in München. "Wir haben aber genug Kapazitäten, so dass DB-Reisende auch kurzfristig noch auf unsere Angebote umsteigen können." Bei Bedarf würden zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt.

Auch Mietwagen werden gut gebucht. "Wir erleben aktuell eine hohe Nachfrage bei Europcar», teilte Tobias Zisik, Geschäftsführer der Europcar Mobility Group in Deutschland. "Da parallel im Norden und Westen große Messen stattfinden, sind insbesondere dort die Verfügbarkeiten knapp." In Bayern und den übrigen südlichen Bundesländern gebe es noch Fahrzeuge.

17.20 Uhr: GDL wirft Bahn Verweigerung von Verhandlungen vor

Nach der Absage der für Donnerstag geplanten Tarifgespräche seitens der Bahn wegen des Warnstreiks der GDL hat die Lokführergewerkschaft dem Konzern eine Verweigerungshaltung vorgeworfen. "Ganz eindeutig ist es der Bahnvorstand, welcher kein Interesse an einer Lösung am Verhandlungstisch hat", erklärte GDL-Chef Claus Weselsky am Mittwoch. Die GDL werde "trotz der Verweigerung" der Bahn am Donnerstag wie vereinbart am Verhandlungsort erscheinen.

Bahn und GDL hatten vergangene Woche Tarifgespräche aufgenommen und mehrere Verhandlungstermine vereinbart. Die Bahn legte ein Angebot vor, das elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro bei einer Laufzeit von 32 Monaten vorsieht. Ein Angebot zur von der GDL geforderten Arbeitszeitverkürzung machte die Bahn nicht.

15.55 Uhr: Kein Umstieg auf ÖBB möglich

Das Umsteigen auf Züge der Österreichischen Bundesbahnen wird für Fahrgäste in Südbayern wohl ebenfalls keine Option sein. Der Bahnverkehr von und nach Deutschland werde während des Streiks voraussichtlich eingestellt, teilten die ÖBB am Mittwoch mit. Das gilt auch für die Nightjet-Nachtzüge nach Deutschland, Belgien und in die Niederlande. Fahren sollen jedoch die ÖBB-Züge von Innsbruck nach Salzburg, die mangels geeigneter Bahnstrecke durch die Alpen auf bayerischen Gleisen über Rosenheim verkehren.

15.20 Uhr: S-Bahn strebt Stundentakt an

Die Münchner S-Bahn strebt weitgehend einen Stundentakt an, zum Flughafen sollen die Bahnen alle 20 Minuten fahren. Einzelheiten zu den S-Bahn-Fahrplänen wollte die DB auf ihren Webseiten im Laufe des Nachmittags bekannt geben.

12.30 Uhr: "Pro Bahn" beklagt fehlendes Mindestangebot

Der Fahrgastverband "Pro Bahn" in Schwaben hätte sich ein "verbindliches Mindestangebot an Reisemöglichkeiten" gewünscht. Das habe man für den Streikfall auch "immer wieder gefordert". Stattdessen müsse man jetzt "massive Beeinträchtigungen beim Zugverkehr der DB" im Fern-, Regional und S-Bahnverkehr befürchten.

Landesvorstand Jörg Lange wies außerdem darauf hin, dass die "Mehrheit der Fahrdienstleiter in den Stellwerken" in der Konkurrenzgewerkschaft EVG organisiert sei, demnach also gar nicht zum Ausstand aufgerufen ist.

12.27 Uhr: Bahn sagt zweite Tarifrunde mit Gewerkschaft GDL ab

Eigentlich wären für Donnerstag und Freitag weitere Gespräche zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL geplant gewesen. Wegen der angekündigten Warnstreiks hat die Bahn diese Gespräche jetzt aber abgesagt. "Entweder man streikt, oder man verhandelt. Beides gleichzeitig geht nicht", sagte Personalvorstand Martin Seiler zur Begründung.

12.15 Uhr: Verspätungen wohl auch bei der bayerischen Regiobahn

Auch auf den Strecken der Bayerischen Regiobahn, kurz BRB, kann es im Zuge des GDL-Warnstreiks zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. Darauf hat die BRB auf Anfrage hingewiesen. Das Unternehmen werde zwar nicht bestreikt, aber die Fahrdienstleiter der DB Netz AG könnten sich am Streik beteiligen, und ohne Fahrdienstleiter findet kein Zugverkehr statt, so eine Pressesprecherin.

Für die BRB sei schwer vorherzusehen, wie viele Fahrdienstleiter sich am Mittwochmorgen am GDL-Streik beteiligen. Allen Kunden der BRB wird empfohlen, sich morgen Früh aktuell auf der Website und auf Facebook zu informieren.

11.52 Uhr: Bahn erwartet massive Einschränkungen durch Streik

Der Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn wird im bayerischen Regionalverkehr massive Einschränkungen zur Folge haben. Der Streik soll am Mittwochabend um 22 Uhr beginnen und am Donnerstagabend enden.

Die DB appellierte an ihre Fahrgäste, nicht notwendige Reisen zu verschieben. "Wegen des Warnstreiks kommt es in diesem Zeitraum zu massiven Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der Deutschen Bahn", warnte das Staatsunternehmen auf seiner Webseite.

In einzelnen Regionen werden laut DB womöglich gar keine Züge fahren - allerdings waren die Einzelheiten am Mittwochvormittag noch unklar. Die zur DB gehörenden S-Bahnen in München und Nürnberg warnten ebenfalls vor Beeinträchtigungen.

Im Audio: Warnstreik bei der Bahn - die wichtigsten Infos

Eine Anzeigetafel der Bahn zeigt ausgefallene Züge
Bildrechte: BR / Julia Müller
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Millionen Bahn-Reisende müssen sich von Mittwochabend an auf zahlreiche Zugausfälle einstellen.

11.38 Uhr: Weniger als jeder fünfte Fernzug im Einsatz

Wegen des Warnstreiks der Lokführergewerkschaft GDL ab Mittwochabend, 22 Uhr, rechnet die Bahn mit einem Ausfall von mehr als 80 Prozent aller Fahrten im Fernverkehr. Sprich: Weniger als jeder fünfte Fernzug wird wohl im Einsatz sein. Es sei allerdings gelungen, einen Notfahrplan aufzustellen, sagte Bahnsprecher Achim Stauß.

Mittwoch, 15. November 2023

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