Renate Schmidt (links) spricht in St. Egidien mit Laura Krüger von der Jungen Kirche Nürnberg LUX
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Renate Schmidt (links) im Gespräch mit Laura Krüger von der Jungen Kirche Nürnberg LUX

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Renate Schmidt: Der Kirchentag brachte sie zum Umdenken

Im Juni beginnt in Nürnberg der Evangelischen Kirchentag. Vor 44 Jahren hat er schon einmal dort stattgefunden. Für die ehemalige Bundesfamilienministerin Renate Schmidt führte der Kirchentag 1979 zum Umdenken im Umgang mit der Institution Kirche.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Renate Schmidt kommt gerne in die Nürnberger Egidienkirche zu Konzerten. Sie liegt mitten in der Altstadt und zum Evangelischen Kirchentag, der am 7. Juni beginnt, zeigen über 50 fränkische Künstlerinnen und Künstlern ihre Werke und setzen sich teils kritisch mit der Kirche auseinander. Das gefällt Renate Schmidt. Die 79-Jährige ehemalige Bundesministerin versteht dieses Fremdsein mit der Institution Kirche, das heute viele Menschen bewegt, nur zu gut. Die SPD-Politikerin ist überzeugt, dass die meisten nicht wegen der Kirchensteuer austreten, sondern weil sie sich nicht mehr mit der Institution Kirche identifizieren können.

Frau der klaren Worte

Schmidt ist einer Frau der klaren Worte, das war sie schon immer. Damals vor 44 Jahren beim Kirchentag in Nürnberg war sie noch keine Profipolitikerin, sie war Betriebsrätin beim Versandhandel Quelle. Als eine von über 100.000 Christinnen und Christen schlenderte sie damals durch die Nürnberger Innenstadt und erlebte einen Trubel der sie faszinierte, wie sie sagt. Zudem gab es 1979 eine starke Friedensbewegung innerhalb der Kirche mit sehr vielen politischen Inhalten, etwa die Frage des Nachrüstungsbeschlusses. Um die Gottesdienste machte die SPD-Politikerin damals lieber einen Bogen, denn mit der Institution Kirche wollte sie nichts mehr zu tun haben.

Ausgetreten und dann wieder eingetreten

Die heute 79-Jährige trat Ende der 60er Jahre aus der Kirche aus, weil sie sich geärgert hat, wie sie heute sagt. An den genauen Grund kann sie sich nicht mehr erinnern. Sie sei damals über den Kirchentag gegangen und habe gespürt, dass das eine ganz andere Kirchen ist, als die aus der sie ausgetreten war. Ein schönes Erlebnis sei das gewesen, an das sie auch 44 Jahren später noch lebhafte Erinnerungen hat. 1993 ist Renate Schmidt wieder in die Kirche eingetreten. Trotzdem engagiert sich Renate Schmidt seit Jahren im Verein "Christen ohne Kirche", denn ihre kritische Haltung der Institution Kirchen gegenüber hat sich die gläubige Christin bewahrt.

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