Ein Mann zündet sich einen Joint an.
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Passauer Stadtrat verbietet Kiffen auf der Maidult

Die Staatsregierung will erst in einigen Wochen konkret regeln, wo genau Cannabis nicht konsumiert werden darf – zum Beispiel auf Volksfesten. Für laufende oder anstehende Feste entscheiden deshalb die Städte und Veranstalter selbst – wie in Passau.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Entscheidung war am Ende ziemlich eindeutig: Die bevorstehende Passauer Maidult wird zur cannabisfreien Zone. Der Stadtrat stimmte am Montagabend mit großer Mehrheit einer Verordnung zu, die das Kiffen auf dem Traditionsfest gänzlich verbietet.

Schutz von Kindern und Jugendlichen im Fokus

In der Beschlussvorlage, über die die Stadträte zu entscheiden hatten, war das Ziel klar: Der Schutz von Kindern und Jugendlichen sei bei städtischen Veranstaltungen besonders wichtig, stand dort. Außerdem sei die Nähe konsumierender Personen zu Kindern und Jugendlichen auf einem Festgelände wie dem Dultplatz im Messepark unvermeidlich. Ein weiteres Argument der Stadtverwaltung: Der gleichzeitige Genuss von Alkohol und Cannabis stelle ein zusätzliches Risiko dar.

Diskussion im Stadtrat

Unter anderem die Stadträte von SPD und CSU hielten ein Kiff-Verbot für richtig. Sie sprachen in einer zwanzigminütigen Diskussion im Stadtrat vom "richtigen Signal für den Jugendschutz". Das Plenum stimmte schließlich mit 34 zu vier Stimmen für eine entsprechende "Verordnung zur Änderung der Verordnung für Dulten auf dem Messepark". Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) hatte sich bereits im Vorfeld öffentlich gegen Cannabiskonsum auf der Dult ausgesprochen.

Grüne: "Scheinheilige Debatte"

Die Gegenstimmen kamen alle aus der Grünen-Fraktion. Stadträtin Diana Niebrügge bezeichnete es eine "scheinheilige Debatte", wenn einerseits Cannabis verteufelt, auf der anderen Seite jede Menge Alkohol getrunken werden könne.

Cannabisverbot schon auf mehreren Volksfesten

Die Passauer Maidult, eines der größeren Volksfeste in Niederbayern, beginnt am kommenden Freitag, dem 26. April, und dauert bis zum 5. Mai. Die Bayerische Staatsregierung will ihren Gesetzentwurf zum Cannabisverbot auf Volksfesten, Biergärten und Außenbereichen von Gaststätten allerdings erst bis Pfingsten auf den Weg bringen, also nach dem Ende der Maidult.

Andere Festverantwortliche und Kommunen haben auch schon gehandelt und Cannabis-Konsum auf ihrem Festgelände untersagt – entweder über das Hausrecht wie beim gerade laufenden Frühlingsfest auf der Münchner Theresienwiese oder per Allgemeinverfügung wie auf den Volksfesten in Pfarrkirchen, das schon stattgefunden hat, in Eggenfelden, das gerade läuft – oder in Deggendorf, wo das Frühlingsfest wie die Passauer Maidult am 26. April beginnt.

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