Festgelände voller Menschen
Bildrechte: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON

Festgelände voller Menschen

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Rekord-Wiesn: 7,2 Millionen Besucher beim Oktoberfest

Beim Münchner Oktoberfest 2023 wurde ein Rekordergebnis erzielt: 7,2 Millionen Besucher sind gekommen. Damit wurde nach 1984 und 1985 zum dritten Mal die Sieben-Millionen-Marke geknackt. Die Wiesn-Bilanz.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

7,2 Millionen – damit hat das Oktoberfest 2023 bei den Besucherzahlen einen fast 40 Jahre alten Rekord übertroffen. Das teilte die Festleitung am letzten Tag des Volksfestes mit. Demnach wurde nach 1984 und 1985 heuer zum dritten Mal die Sieben-Millionen-Marke geknackt. Damals waren es sieben bzw. 7,1 Millionen Besucher. Allerdings hat die Wiesn wegen des Feiertags am 3. Oktober heuer 18 Tage gedauert - und damit zwei Tage länger als üblich.

Schon bei der Halbzeitbilanz hatte sich angedeutet, dass das diesjährige Oktoberfest ein Erfolg sein würde. Bei ihrer Pressekonferenz zur Oktoberfest-Bilanz zogen am Mittag des letzten Tages - am Tag der Deutschen Einheit - Stadt, Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdienst und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner ihr Fazit.

Wiesn-Chef: Wirte und Schausteller zufrieden

Laut Baumgärtner wurden bei Essen und Trinken 15 Prozent Zuwachs verzeichnet - merklich besser als im vorigen Jahr liefen nicht-alkoholische Getränke.

Die Mehrheit der Gäste kam aus und um München, viele aber auch aus Frankreich, Italien oder den USA. Nicht nur die Wirte, auch die Schausteller zeigen sich sehr zufrieden - viele Menschen flanierten auf dem Gelände. Souvenir-Renner war heuer der Hendl-Hut. Kurioses landete im Fundbüro: rote High-Heels, ein Hochzeits-Set, eine Knirsch-Schiene – und haufenweise Handys und Personalausweise.

Polizei: Insgesamt weniger Straftaten

Alkoholbedingte Ausfälle sind laut Andreas Franken vom Polizeipräsidium München seltener geworden - 40 Prozent weniger Menschen als im Vorjahr mussten über Nacht ausnüchtern.

Straftaten habe es insgesamt ebenfalls etwas weniger gegeben. Dabei seien ein Drittel der Delikte Betäubungsmittelverstöße. Vor allem ging es dabei um Cannabis, aber in 40 Prozent der Fälle (383) wurde Kokain gefunden. Körperverletzungsdelikte wurden ähnlich viele wie in den Vorjahren gezählt, fast 260 - darunter 29 Fälle von Maßkrugschlägereien. Ein enormer Rückgang sei bei Taschendiebstählen zu verzeichnen: Hier habe es 40 Prozent weniger Anzeigen gegeben.

Mehr Sexualdelikte angezeigt

Bemerkbar habe sich auch eine höhere Sensibilisierung im Bezug auf Sexualdelikte gemacht. Hier kamen mehr zur Anzeige: 73 Delikte wurden aufgenommen, vor allem sexuelle Belästigungen wie Upskirting, also heimliches Fotografieren unter den Rock. In sechs Fällen ging es um Vergewaltigung.

23 alkoholbedingte Verkehrsunfälle nahm die Polizei heuer auf, das sind 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch weniger Führerscheine wurden einbehalten, nämlich 258. Alkoholfälle mit E-Scootern wurden ebenfalls weniger: 219. Dazu kommen noch 828 abgeschleppte falschparkende Fahrzeuge; 25 Drohnenpiloten bekamen eine Anzeige, weil sie das Luftbeschränkungsgebiet über der Theresienwiese nicht beachteten.

Sanitätsdienst: Patientenzahlen stabil, weniger volltrunkene Jugendliche

Der Sanitätsdienst der Aicher Ambulanz zählte heuer 7.620 Patienten – mehr als 2019, das sind jedoch in Hinsicht auf das längere Oktoberfest 2023 im Durchschnitt nahezu gleiche Zahlen. Die häufigste Diagnose war Alkoholvergiftung, dazu kamen chirurgische Notfälle wie Schnittwunden und Herz-Kreislaufprobleme. Nur ein Prozent der Verletzungen war auf Schlägereien oder Ähnliches zurückzuführen.

Erfreulich: lediglich 36 Fälle von volltrunkenen Jugendlichen – das sind 50 Prozent weniger als 2019. Und noch eine weniger schöne "Rekordzahl": der höchste gemessene Blut-Alkoholwert lag bei 3,6 Promille.

Im Video: BR24live zur Wiesn-Bilanz - die Oktoberfest-PK

Im Video: BR24live zur Wiesn-Bilanz - die Oktoberfest-PK
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Im Video: BR24live zur Wiesn-Bilanz - die Oktoberfest-PK

Rekord-Wiesn 2023 zeichnete sich zur Halbzeit ab

Bereits 3,4 Millionen Gäste zur Wiesn-Halbzeit: Mehr Besucher als im letzten Jahr, mehr Bier wurde verkauft, und laut Wetter-Experten war 2023 das wärmste Oktoberfest aller Zeiten. Sonnenschein und warme Tage sorgten für viele Besucher und vermutlich für Rekord-Umsätze in München. Denn besonders die Fahrgeschäfte und Buden sind auf trockenes Wetter angewiesen. Wie viel Hendl und Ochsen verputzt wurden, hat die Festleitung dieses Jahr nicht verraten.

Es hieß bei der ersten Pressekonferenz zur Halbzeitbilanz zu diesem Thema von Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner: "Wir zählen keine toten Tiere mehr".

Bierpreis wieder gestiegen

Der Bierpreis ist auch in diesem Jahr wieder gestiegen - die Maß kostete zwischen 12,60 und 14,90 Euro. Das hielt die Besucher aber offenbar nicht ab. Die Wiesn ist ein fester Wirtschaftsfaktor für München und Bayern. Allein 2019 betrug der Wirtschaftswert des Oktoberfestes rund 1,25 Milliarden Euro.

Auch die Besucher aus dem Ausland sind nach der pandemiebedingten Zurückhaltung wieder da. Lediglich Gäste aus Russland fehlten.

Nächstes Jahr keine "Oide Wiesn"

Beendet wurd das Oktoberfest am letzten Tag traditionell mit dem Böllerschießen um 12 Uhr unterhalb der Bavaria. Weitergefeiert wurde aber trotzdem noch bis kurz vor Mitternacht.

Besonders schwer dürfte der Abschied den Besuchern der "Oidn Wiesn" mit den historischen Fahrgeschäften und Zelten für Nostalgiker gefallen sein. Denn dieser Teil der Theresienwiese wird nächstes Jahr für das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest gebraucht. Die "Oide Wiesn" muss 2024 pausieren.

Dieser Artikel ist erstmals am 03. Oktober 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!