Videoüberwachung am Würzburger Hauptbahnhof
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Videoüberwachung am Würzburger Hauptbahnhof

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Neue Videoüberwachung in Würzburg – Polizei rüstet auf

Die Polizei hat an zwei belebten Würzburger Plätzen eine Videoüberwachung eingeführt. An beiden Orten haben sich die Straftaten den Beamten zufolge zuletzt gehäuft. Jetzt sollen die Kameras für mehr Sicherheit sorgen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Mit neuen Kameras überwacht die Polizei ab sofort den Bahnhofsvorplatz und den Barbarossaplatz in Würzburg. Die Plätze gelten als sehr belebt. Im vergangenen Jahr hat sich dort laut Polizei die Zahl der Straftaten erhöht, insbesondere bei Körperverletzungen, Handel mit Betäubungsmitteln oder bei Sexualdelikten. Jetzt verfügt die Polizei über jeweils acht Kameras am Bahnhofsvorplatz und acht Kameras am Barbarossaplatz.

Kameras sollen Straftäter abschrecken

Ziel der Maßnahme sei es, Straftäter abzuschrecken. "Zudem stärkt die Videoüberwachung das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung", sagte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner am Mittwoch bei der Vorstellung der Anlagen. Und weiter: "Klar ist: Videoüberwachung allein ist kein Allheilmittel." Allerdings könne sie für eine schnelle und präzise Täterfahndung wichtige Hinweise liefern.

Sensibler Umgang mit Daten

Wie die Polizei mitteilt, zeichnen die Kameras nur Bilder auf, keinen Ton. Passanten werden mit Schildern über die Videoaufzeichnung informiert. Die Aufnahmen werden nach Polizeiangaben rund um die Uhr überwacht. Drei Wochen lang werden die Aufnahmen bei der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt gespeichert und anschließend gelöscht. Weiter heißt es vom Polizeipräsidium, dass bei Versammlungen keine Videoaufzeichnung erfolgen soll. Ebenso würden sensible Bereiche wie Eingänge zu Arztpraxen oder Notaren geschwärzt.

Polizei sieht Barbarossaplatz als Kriminalitätsschwerpunkt

Das Gebiet um den Barbarossaplatz und der keine fünf Minuten Fußweg entfernte Hauptbahnhof sind laut Polizei Kriminalitätsschwerpunkte in der Stadt. Im Vergleich zum Rest des Stadtgebiets soll es dort überproportional viele Delikte geben. Vor drei Jahren hatte am Barbarossaplatz die Messerattacke eines psychisch kranken Mannes bundesweit viel Aufmerksamkeit erregt. Drei Frauen kamen dabei ums Leben, neun Menschen wurden verletzt.

Aber auch andere Straftaten, vor allem in den vergangenen Monaten, sorgten für Aufsehen. Erst am vergangenen Wochenende wurde unweit des Barbarossaplatzes in den frühen Morgenstunden ein Mann bei einem Streit mit einem Messer tödlich verletzt. In direkter Nähe befindet sich auch eine Diskothek. Und im Juni nahm die Polizei auf dem Platz einen Mann mit einem Messer in der Hand fest. Menschen wurden bei dem Vorfall nicht verletzt.

Videoüberwachung auch in Schweinfurt

Nach Angaben des Bayerischen Innenministeriums ist Würzburg die achte Stadt im Freistaat, in der die Bayerische Polizei eine eigene Videoüberwachung betreibt. Seit mehreren Jahren verfügt die Polizei zum Beispiel über eine Videoüberwachung am Schweinfurter Roßmarkt.

In Passau müssen die Überwachungskameras der Stadt im Klostergarten dagegen wieder abgebaut werden. Das hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof Ende Mai entschieden. Ein Mehr an Sicherheit hätten die installierten Kameras nicht gebracht. Auf die Zahl der Ordnungswidrigkeiten und Straftaten habe die Videoüberwachung keine Auswirkungen gehabt. Somit sei sie rechtswidrig, so die Richter. Der Grund: Videoüberwachung sei nur dort erlaubt, wo Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestehe. Diese Voraussetzung liegt laut Gericht nicht vor.

Mehrere Überwachungskameras.
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Kameras

Mit Informationen der dpa.

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