Ein Mann joggt bei Busendorf im Landkreis Bamberg am Hochwasser der Itz entlang.
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Auch in Oberfranken wird vor Überschwemmungen an der die Itz, wie hier bei Busendorf im Landkreis Bamberg, gewarnt. (Archivfoto)

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Milde Temperaturen: In Teilen Frankens steigen die Flusspegel

Nach den zuletzt niedrigen Temperaturen sind für Nürnberg und Bayreuth am Mittwoch bis zu zwölf Grad vorhergesagt. Die jetzt schon stattfindende Schneeschmelze wird damit noch verstärkt – was sich wiederum auf die Pegelstände in Franken auswirkt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Das Thermometer klettert in den kommenden Tagen in Franken vereinzelt auf zweistellige Werte, der Schnee der vergangenen Tage ist vielerorts schon geschmolzen. Durch das Tauwetter steigen auch die Pegel an den Flüssen und Bächen. In Teilen Mittel- und Oberfrankens könnte es wegen der Schneeschmelze und der Niederschläge zu Überschwemmungen kommen.

Meldestufe 2 für die Itz im Landkreis Coburg

In Oberfranken sind besonders die Landkreise Bamberg und Coburg betroffen. Das Wasserwirtschaftsamt Kronach hat am Dienstagmorgen eine Warnung vor Überschwemmungen herausgegeben. Die Pegelstände an einigen Flüssen steigen demnach deutlich an. In Schenkenau im Landkreis Coburg ist der Pegel der Itz laut Wasserwirtschaftsamt und dem Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) unerwartet stark angestiegen und hat die Meldestufe 2 von 4 erreicht. Dass er weiter ansteigt, könne nicht ausgeschlossen werden. Auch kleinere Gewässer ohne Warnpegel könnten über die Ufer treten, warnt das Kronacher Amt.

Meldestufe 1 für Teile Mittelfrankens

Entspannter scheint die Lage in Mittelfranken zu sein: Zwar lassen Tauwetter und Niederschläge auch hier die Flusspegel steigen – allerdings bislang noch auf relativ niedrigem Niveau. Wie das Wasserwirtschaftsamt Ansbach mitteilt, gilt für die Pegel Thann an der Altmühl, Reichenbach an der Wörnitz und Rödenweiler an der Sulzach jeweils die Meldestufe 1. Dasselbe gilt für die Messstelle Aha an der Altmühl im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Das Wasserwirtschaftsamt rechnet zunächst mit gleichbleibenden – möglicherweise auch steigenden Pegelständen. Denn für die kommenden Tage sind weitere Niederschläge vorhergesagt, zudem begünstigen die hohen Temperaturen das Auftauen gefrorener Böden.

LBV fordert natürlichen Hochwasserschutz für Bayern

Angesichts der jüngsten Hochwasserereignisse mahnt der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) einen besseren Hochwasserschutz auch in Bayern an. In einer Mitteilung fordert der LBV ein bewusstes Umdenken der Staatsregierung. Bislang werde in Bayern beim Hochwasserschutz vorwiegend auf technische Lösungen, wie etwa auf Polder, gesetzt. "Natürlicher Hochwasserschutz wird dagegen viel zu wenig in Betracht gezogen", kritisiert der LBV-Geschäftsführer Helmut Beran. "Schon seit langem fordert der LBV, mindestens 10.000 Kilometer der bayerischen Bäche bis 2028 zu renaturieren. Das ist nicht nur aktive Hochwasservorsorge, sondern fördert die biologische Vielfalt und ist eine effektive Maßnahme gegen die zunehmende Trockenheit", kritisiert Beran weiter.

Die Hochwasser-Problemlage aus Sicht des LBV: Der massive Ausbau und die umfassenden Begradigungen von Flüssen und Bächen lassen das Wasser zu schnell abfließen. Feuchtwiesen, Auen und Moore als natürliche Wasserspeicher wurden großflächig entwässert. Und die ungebremste Versiegelung von Flächen im Straßenbau und in neuen Bau- und Gewerbegebieten verhindert, dass Regenwasser im Boden versickern kann. Dabei weist der LBV auch auf die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes hin, die eine weitere Zunahme des Flächenverbrauchs dokumentieren.

  • Zum Artikel: Trotz Regen: Franken kämpft ums Grundwasser

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