Bereits seit Jahren gibt es Diskussionen über eine geplante Mastanalage für über 100.000 Hähnchen im oberbayerischen Eschelbach bei Wolznach. Jetzt gab es eine Entscheidung.
Landratsamt: Anlage darf fertiggebaut werden
Die Betreiber der Geflügelmastanlage dürfen den Betrieb nun fertigbauen. Für die Anlage für rund 125.000 Masthähnchen hat das Landratsamt Pfaffenhofen jetzt die sogenannte sofortige Vollziehung angeordnet – obwohl das Klageverfahren noch läuft. Die Betreiber hatten das beantragt.
Großanlage wurde nicht genehmigt
Ursprünglich wollte der Betrieb von 40.000 Hähnchen auf 145.000 aufstocken. Dagegen klagte der Bund Naturschutz vor dem Verwaltungsgericht München. Mit Erfolg: Das Gericht erklärte die zu weiten Teilen schon fertiggestellte Mastanlage für unzulässig.
Auch gegen kleinere Anlage geklagt
Letztlich reichte der Betreiber einen Genehmigungsantrag für eine etwas kleinere Anlage für rund 125.000 Tiere ein, diese genehmigte das Landratsamt Pfaffenhofen zum Ende des vergangenen Jahres. Dagegen wird aktuell geklagt.
Umweltschützer befürchten Lärm und Umweltverschmutzung
Trotzdem: Unabhängig von dem laufenden Rechtsstreit kann die Mastanlage nun wegen des neuen Bescheides weitergebaut werden. Der Bund Naturschutz (BN) fordert von der Staatsregierung, dass sie mittelständische Agrarbetriebe fördert und nicht "Tierhaltungsanlagen im industriellem Maßstab" unterstützt.
Die Gegner der Anlage befürchten deutlich mehr Verkehr, Lärm und Umweltverschmutzung durch den erweiterten Betrieb. Der BN-Vorsitzende Richard Mergner hat das Projekt als "Massentierhaltung unter dem Deckmantel eines bäuerlichen Betriebes" bezeichnet.
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