Kristina aus Schönwald im Fichtelgebirge steht mit einem bunten Haarband am Set. Mit hochgesteckten Haaren, einem Jeans-Jumpsuit mit hochgekrempelten Ärmeln und einer Ukulele in der Hand. Das Scheinwerferlicht in der Küche ist heiß und eine Szene mehrfach zu wiederholen, wird dann doch zu richtiger Arbeit. Immer wieder sagt sie sich ihren Satz vor, im Dialekt, mit der richtigen Betonung. Nach gut zehn Versuchen ist die kurze Sequenz gedreht. Kristina atmet erleichtert auf und fächelt sich kühle Luft zu.
"Freiraum für Macherinnen": Das Fichtelgebirge wirbt wieder
Normalerweise arbeitet Kristina im Vertrieb eines Textilunternehmens im Fichtelgebirge, zurzeit steht die Mama von zwei Kindern vor der Kamera. Mit dem Team des Landkreises Wunsiedel dreht sie den zweiten Teil der Imagekampagne – diesmal geht es um den Freiraum für Macherinnen. Make-up, Haarstyling, Outfits finden, dann das Proben der Szenen, der Ablauf am Set – Kristina guckt zwischendrin immer mal wieder aufs Handy, ob eine Nachricht von der Schule oder aus dem Kindergarten kam. Werbefilmdreh und Alltag – ein Kontrastprogramm:
"Gerade jetzt was den Imagefilm angeht, da soll viel über Körpersprache, Mimik und Gestik funktionieren und was ich lernen musste: dass man teilweise sehr überspitzt spielt, also Gefühle und Emotionen sehr, sehr präsent zeigt, was man ja manchmal im Alltag - gerade auch im Familienalltag - auch mal runterdrücken muss. Das ist hier wie so 'ne kleine Parallelwelt, in der man da ist." Kristina Herold, Hauptdarstellerin
Mit dem "Freiraum für Macher"-Spot hat der Landkreis Wunsiedel viele Preise gewonnen. Jetzt stehen die Macherinnen im Mittelpunkt.
Der Look von Kristina orientiert sich an den berühmten "We-can-do-it"-Postern aus den USA, mit einer Frau im Blaumann, die ihre Muskeln zeigt, mit Haarband und breitem Grinsen. Im zweiten Teil des Imagefilms soll die weibliche Sicht aufs Fichtelgebirge und aufs Leben gezeigt werden. Diesmal geht’s weniger um Landschaft und Touristen-Hotspots, sondern mehr um Lifestyle. Der Spot wird stylisher, dynamischer, aber genauso ironisch wie der preisgekrönte erste Teil rund um "Werner" aus dem Fichtelgebirge, so Filmemacher Gerd Büttner.
Ein Werbeclip "Made in Fichtelgebirge"
Spannend ist diese Produktion, weil es eben keine Marketingfirma ist, die sich hier etwas ausdenkt, sondern die Menschen aus der Region: Inhalt, Texte, Orte und die Botschaft – alles stammt aus der Feder von Filmemacher Gerd Büttner und dem Freiraum für Macher-Team des Landkreises Wunsiedel. Damit waren sie schon einmal sehr erfolgreich: Der erste Imagefilm hat fünfmal den deutschen Preis für Online-Kommunikation gewonnen und die Kampagne Freiraum für Macher den "German Brand Award".
"Die Szene mit den Leuten zusammen erarbeiten, das ist, wie wenn man einen Berg zusammen hochgeht und dann oben zusammen ankommt. Eigentlich ist es die schönste Arbeit mit Newbies zu drehen, also mit Menschen, die nie vor der Kamera waren und es ist einfach viel authentischer als Schauspieler zu haben, weil es echt ist." Gerd Büttner, Filmemacher und Regisseur
Gedreht wird noch bis Mitte Oktober. Anfang des neuen Jahres soll der Werbefilm dann fertig sein.
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