Hubert Aiwanger
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Freie Wähler: Ortsverband distanziert sich von Aiwanger

Kurz vor der Wahl distanziert sich ein Ortsverband der Freien Wähler von Parteichef Aiwanger. Die Mitglieder des unterfränkischen Ortsverbands Schöllkrippen erwägen eine Umbenennung und eine Loslösung von ihrer Partei. Ergänzt durch "Dein Argument".

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Ein Ortsverband der Freien Wähler im Landkreis Aschaffenburg distanziert sich von Parteichef Aiwanger – und das nur wenige Tage vor der Landtagswahl. Die "teils unangemessenen, teils populistischen Äußerungen" Aiwangers könne der Ortsverband nicht nachvollziehen und sich "schon gar nicht mit ihnen identifizieren", heißt es in einer Mitteilung der Freien Wähler Schöllkrippen.

Ortsverband denkt über Umbenennung nach

Der Ortsverband erwägt laut der Mitteilung sogar eine Umbenennung und eine Loslösung von den Freien Wählern. Die etwa 20 Mitglieder wollen sich bis Mitte November dazu beraten. "Wir verstehen uns als demokratisch, pluralistisch und weltoffen und wir grenzen uns dabei strikt von jedem Extremismus, aber auch von jedem populistischen politischen Auftreten ab", begründen die Freien Wähler Schöllkrippen ihre Reaktion. Deshalb ringe der Ortsverband damit, wie er mit dem Verhalten des stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten umgehen solle.

Die Mitteilung hat der Ortsvorsitzende Andreas Hausotter am Donnerstag im Bürgerblatt der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen veröffentlicht. Laut einem Bericht des Main-Echo (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt) wollen sich die Freien Wähler Schöllkrippen vor der Landtagswahl nicht näher dazu äußern.

💬 Mitdiskutieren lohnt sich: Die folgende Passage hat die Redaktion aufgrund von Kommentaren der Nutzer Holly2602, FridaS und anderen im Rahmen des BR24 Projekts "Dein Argument" ergänzt.

Ende September hatte die Fraktion der Freien Wähler in Zorneding der Partei geschlossen den Rücken gekehrt. Sie tritt nun als unabhängige "Freie Wählergemeinschaft Zorneding-Pöring (FWG)" auf.

Auf kommunaler Ebene gibt es unabhängige Wählergemeinschaften, die "Freie Wähler" im Namen tragen, deren Mitglieder allerdings keine Zugehörigkeit bei der Landesvereinigung der Freien Wählern Bayern, also der Partei, haben. So war das auch bei der Gruppe in Zorneding. 💬

Rückendeckung von Lokalpolitikern

In den vergangenen Monaten haben einige Äußerungen Hubert Aiwangers genauso für hitzige Diskussionen gesorgt wie die Flugblatt-Affäre. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) entschied sich dagegen, Hubert Aiwanger zu entlassen. Doch nicht nur die Partei- und Fraktionsspitze steht hinter ihm. Auch Lokalpolitiker der Freien Wähler geben Hubert Aiwanger bisher Rückendeckung.

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