Die Energiekosten in München haben sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 verdoppelt. Das geht aus einer Studie hervor, die der Deutsche Mieterbund (DMB) am Mittag in Berlin präsentiert hat. Danach sind Haushalte mit niedrigem Einkommen am stärksten betroffen, obwohl sie im Vergleich zur übrigen Bevölkerung in kleineren Wohnungen wohnen und weniger heizen.
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Ärmere Menschen wohnen oft in alten Häusern
Der Deutsche Mieterbund erklärt diese Studienergebnisse damit, dass ärmere Menschen zumeist in älteren Häusern wohnen, die in den Jahren 1949 bis 1990 gebaut wurden. Diese Gebäude sind oft noch nicht energetisch saniert, oder sie geben besonders viel Energie ab. Laut Mieterbund leben in München etwa zwei Drittel der "armen" Haushalte zur Miete. Als arm gelten Menschen mit einem Nettoeinkommen, das geringer ist als 60 Prozent des mittleren Einkommens in der Stadt.
Nettokaltmiete um mehr als 20 Prozent gestiegen
Laut dem neuestem Mietspiegel (2023) beträgt die Münchner Nettokaltmiete 14,58 Euro pro Quadratmeter. Das ist gegenüber 2021 eine Steigerung von 21 Prozent. Inserierte Mietangebote liegen allerdings bei 20 Euro pro Quadratmeter und höher. Der größte Teil der ärmeren Haushalte (62 Prozent) gibt über 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens für Wohnkosten aus - in reicheren Haushalten sind es teilweise weniger als 20 Prozent, so der Mieterverein München.
Mehr Geld für die Sanierung älterer Gebäude
Die durchschnittliche Wohnkostenbelastung in München stieg von 34 auf 36 Prozent. Der DMB forderte den Bund auf, deutlich mehr Geld für die Sanierung der älteren Gebäude zur Verfügung zu stellen. Bei einer Förderung müsse zudem darauf geachtet werden, dass die Modernisierungsumlage von 8 auf 4 Prozent gesenkt werde. Zudem sollten Vermieter verpflichtet werden, Fördermittel des Bundes in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus muss laut DMB der Bestand an Sozialwohnungen in Deutschland von einer Million auf 2 Millionen angehoben werden. Der DMB schlägt deswegen ein Sondervermögen in Höhe von 50 Milliarden Euro für sozialen und gemeinnützigen Wohnungsbau vor.
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