Plakat zu einem ungelösten Mordfall aus dem Jahr 1978 in einem Schaukasten.
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Plakat zu einem Fall, der sich 1978 in Schwandorf ereignete. Die 15-jährige Christa Mirthes wurde damals tot und verstümmelt aufgefunden.

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Cold Case: Neue Hinweise im Mordfall Christa Mirthes

Kinder haben beim Spielen in Schwandorf im Jahr 1978 die Leiche der damals 15-jährigen Christa Mirthes gefunden. Ein Täter wurde nie gefasst. Die Polizei ermittelt wieder in dem Fall. Nach einer Plakat-Aktion gibt es jetzt neue Hinweise.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

45 Jahre nach dem ungeklärten Mord an der damals 15-jährigen Christa Mirthes in Schwandorf muss die Polizei jetzt neuen Hinweisen nachgehen. Wie viele es konkret sind, sagte Corinna Wild, Sprecherin der Polizei Oberpfalz, dem BR auf Anfrage nicht. Nur so viel: Es seien Hinweise im niedrigen zweistelligen Bereich eingegangen.

Neue Hinweise nach Plakataktion eingegangen

Für die eigens gegründete Ermittlungsgruppe "Brunnen" ergäben sich jetzt neue Anhaltspunkte, sagt Wild. Ob es sich um Hinweise zum Opfer oder um einen mutmaßlichen Täter handelt, wollte die Polizeisprecherin aber nicht kommentieren.

Ende September hatte die Polizei in Schwandorf Plakate aufgehängt, die an den Mordfall erinnern sollen. Sie tragen den Titel "Wer hat mir das angetan?" und zeigen ein Foto der damals 15-Jährigen. Außerdem ist ein Bild des damaligen Anwesens in der Klosterstraße 30 abgedruckt, hier wurde die Leiche gefunden. Das Gebäude ist inzwischen abgerissen.

DNA-Spur vom Fundort der Leiche

Am 16. Juni 1978 hatten spielende Kinder mitten in Schwandorf die verstümmelte Leiche von Christa Mirthes gefunden. Sie lag in einem Brunnenschacht. Bereits seit Januar ist die Kripo Amberg wieder an dem Fall dran. Viele Zeugen wurden seither befragt, alle Beweisstücke nochmals untersucht.

Mit modernster Technik konnte die Polizei dabei an einem Gegenstand aus dem Brunnenschacht eine DNA-Spur finden. Bislang konnte die Spur aber noch keiner Person zugeordnet werden.

Die Ermittler suchen jetzt Hinweise auf den Täter oder Aussagen zu auffälligen Beobachtungen rund um die Klosterstraße 30. Am 30. April 1978 wurde die damals 15-Jährige zuletzt gesehen in Schwandorf, am 16. Juni fanden Kinder ihre Leiche. Da die Ermordete bereits seit Januar 1978 vermisst wurde, sucht die Polizei auch nach Hinweisen, wo sie sich zwischen Januar und April aufgehalten haben könnte oder wer ihr möglicherweise Unterschlupf gewährt hat.

Landeskriminalamt: 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt

Das Bayerische Landeskriminalamt hat für entscheidende Hinweise eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. Es könnte Zeugen geben, die sich bislang nicht trauten, eine Aussage zu machen oder ihre Aussagen von damals ergänzen wollen.

Hinweisgeber, die sich eventuell selbst belasten müssten, haben aber keine Strafverfolgung mehr zu erwarten, heißt es von der Kriminalpolizei Amberg. Der Grund: Außer dem Mord an Christa Mirthes sind alle möglichen Straftaten mittlerweile verjährt. Auch wenn der oder die Mörder bereits tot sein sollten, seien Hinweise auf sie wichtig, so die Polizei.

Mit Plakaten sucht die Polizei nach dem Mörder von Christa Mirthes.
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Die Polizei hat den Cold Case um Christa Mirthes wieder aufgerollt.

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