Stiftsbasilika Waldsassen.
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Bewegender Abschied von getötetem Mädchen aus Wunsiedel

Ein zehn Jahre altes Mädchen wurde in einem Kinderheim in Wunsiedel getötet. Am Samstag gab es für das getötete Kind eine Trauerfeier in der Stiftsbasilika Waldsassen. Kinder hätten die Feier mit "bewegenden Gesten" gestaltet, so der Trägerverein.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Für das in der Karwoche tot im katholischen Kinder- und Jugendhilfezentrum Sankt Josef in Wunsiedel aufgefundene Mädchen hat es am Samstag eine Trauerfeier gegeben. Wie der Träger, die Katholische Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg, am Abend mitteilte, fand diese in der Basilika in Waldsassen statt. Die Kinder aus der Einrichtung hätten mit "bewegenden Gesten" die würdige Feier gestaltet und zusammen mit vielen Menschen von der Zehnjährigen Abschied genommen.

Ein Elfjähriger und ein 25-Jähriger als Tatverdächtige

Am Freitag hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Hof bekanntgegeben, dass ein 25-jähriger Mann als weiterer Tatverdächtiger ermittelt worden sei. Der Deutsche werde verdächtigt, ein Tötungs- und Sexualdelikt begangen zu haben. Er sitze inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt, habe aber den Tatvorwurf bisher nicht eingeräumt.

Extreme Belastung für alle Heimbewohner

Infolge dieser Entwicklung habe der Krisenstab der KJF erneut getagt, hieß es. Beraten worden sei über weitere, erforderliche Maßnahmen, um den Schutz und die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen zu garantieren. Bereits seit 26 Tagen lebten Kinder, Fachkräfte und die Leitung der Einrichtung im Krisenmodus. Sie müssten mit "extremen emotionalen Belastungen umgehen und das Geschehene verarbeiten". Dabei bekämen sie alle psychologische und pädagogische Unterstützung.

Elfjähriger wurde mittlerweile angehört

Bereits am Karfreitag war ein elfjähriger Junge aus der Einrichtung verdächtigt worden, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Da dieser nicht strafmündig ist, war er präventiv in einer gesicherten Einrichtung untergebracht worden. Laut den ermittelnden Behörden wurde er mittlerweile angehört. Das Vorgehen sei eng mit den zuständigen Jugendbehörden erfolgt, auch ein Psychologe sei hinzugezogen worden. Das Kind habe zwar Angaben gemacht, sich aber nicht zur Tat geäußert.

"Fassungslos" über Social-Media

Sorge bereiteten indes "verstörende Darstellungen und reißerische Inhalte in der Boulevardpresse und auf Social-Media-Kanälen", teilte die KJF mit. Es koste die Einrichtungsleitung und die pädagogischen Fachkräfte viel Kraft, mit manchen Veröffentlichungen umzugehen. Denn Spekulationen und falsche Darstellungen lösten bei den Kindern Ängste aus und würden Fragen aufwerfen: "Manche Inhalte machten fassungslos, verzweifelt oder wütend." Die KJF appellierte an die Medien, die breite Öffentlichkeit zu sensibilisieren, dass die Rechte der Kinder respektiert und geschützt werden müssten.

Mit Material von KNA

Blumen und Kerzen vor dem Kinderheim in Wunsiedel
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Blumen und Kerzen vor dem Kinderheim in Wunsiedel

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