Zwei Skistöcke im Schnee
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Zwei Skistöcke im Schnee (Symbolbild)

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Gemischte Winterbilanz der Bayerwald-Skigebiete

Die Bilanz des Ski-Winters im Bayerischen Wald ist durchwachsen. Sie reicht je nach Region vom "schlechtesten seit Langem" bis zu einem "guten" Winter. Auf einem Berg kann sogar jetzt noch Ski gefahren werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Zum Ende der Wintersaison ziehen die Skigebiete im Bayerischen Wald eine ganz unterschiedliche Bilanz. In der Region hatte es im Dezember einen Wintereinbruch mit rund einem Meter Naturschnee gegeben, im Januar und vor allem im Februar dann aber kaum mehr Schnee und viel zu milde Temperaturen, so dass man auch kaum noch beschneien konnte.

Nur acht Betriebstage in St. Englmar

Für die Liftbetreiber in Sankt Englmar war es "mit Abstand der schlechteste Winter seit Langem", sagte Lifte-Sprecher Karl Dietl am Mittwoch dem BR. Manche Lifte in Sankt Englmar hätten nur acht Betriebstage geschafft, also viel zu wenig. Von einer "sehr schlechten Saison" sprechen auch die Liftbetreiber am Geißkopf und am Hohenbogen. Beide schafften diesen Winter nur 25 Betriebstage und im Februar, wegen der Ferien eigentlich der Hauptmonat für das Skifahren, musste man mangels Schnees ganz schließen.

Positiver ist die Bilanz dagegen für das Skigebiet Mitterfirmiansreut. "Es hätte besser laufen können, aber wir haben das Beste draus gemacht", sagte Geschäftsführer Bernhard Hain dem BR. Das Skigebiet hatte 71 Betriebstage vom 8. Dezember bis 22. Februar. Zum Vergleich: 2018/2019, im letzten guten Winter vor Corona, waren es 94 Betriebstage.

Großer Arber profitiert von seiner Höhe

Deutlich positiver schaut die Saisonbilanz am Großen Arber (1.456 m hoch) aus, dem höchstgelegenen Skigebiet im Bayerischen Wald. "Wir hatten seit 2. Dezember eine durchgehende Wintersaison bis Mitte März", so der Betriebsleiter der Arberbergbahn Thomas Liebl.

Nach dem Wintereinbruch im Dezember sei der Naturschnee an den Nordhängen des Arber-Skigebiets weitgehend liegengeblieben. Zusätzlich habe man beschneit, aber nicht mehr als sonst, so Liebl. In Schnitt lagen auf den Pisten rund 80 Zentimeter, so Liebl, und das habe viele Skifahrer hergelockt. "Wir haben heuer die Winterfahne für den Bayerischen Wald hochgehalten", so Liebl, und werde bis Saisonende rund 110 Betriebstage schaffen.

Seit einer Woche sind zwar die meisten Lifte am Arber geschlossen. Aber am Osthang, wo noch genug Schnee liegt, kann man weiterhin Ski fahren. Außerdem wurde zusammen mit dem Urlaubsort Bodenmais vom Arbergipfel-Plateau aus noch eine Langlaufloipe gespurt, die man auch immer noch nutzen kann.

Langlaufzentrum Bretterschachten sehr gefragt

Bodenmais konnte diesen Winter mit seinem über 1.000 Meter hoch gelegenen Langlaufzentrum Bretterschachten punkten. Dort hielt sich der Naturschnee im Wald erstaunlich gut. "Wir hatten mehr als 100 Betriebstage", so Tourismuschef Marco Felgenhauer, "also einen normalen guten Winter." In vielen Wochen konnte der Großteil der insgesamt über 100 Kilometer Loipen durchgespurt werden.

Viele Langläufer stürzten sich diesen Winter auch auf den Bretterschachten, weil sonst im Bayerischen Wald im Januar und Februar kaum etwas möglich war auf den Loipen. Der "Skadi-Loppet" am Bretterschachten, ein großes internationales Langlauf-Event Mitte März, musste allerdings abgesagt werden, weil der Schnee für ein großes Rennen mit Hunderten Läufern nicht mehr gereicht hätte.

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