Der umgekippte Schweinetransporter und Helfer der Feuerwehr vor Ort in Iphofen.
Bildrechte: KFV Kitzingen/KBR Albrecht

Bei einem verunfallten Tiertransporter starben in Iphofen 14 Schweine. Die Tierrechtsorganisation Peta hat nun Anzeige erstattet.

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Anzeige gegen Tiertransporter wegen toter Schweine in Iphofen

Nach dem Verkehrsunfall mit einem Tiertransport mit 90 Schweinen in Iphofen hat die Tierrechtsorganisation PETA jetzt Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. 14 Schweine kamen bei dem Unfall ums Leben. Der Polizei ist das Unternehmen bekannt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die Tierrechtsorganisation PETA hat wegen des verunfallten Tiertransporters, bei dem in Iphofen 14 Schweine starben, nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Würzburg erstattet. Das bestätigte eine Sprecherin von PETA gegenüber BR24. Der Staatsanwaltschaft liegt die Anzeige wegen quälerischer Tiermisshandlung vor. Sie werde derzeit geprüft.

Laut PETA liege der Verdacht nahe, dass der Lkw nicht ordnungsgemäß gewartet worden sei. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei könnte eine defekte Radachsaufhängung am Sattelanhänger des Tiertransporters die Ursache für den Unfall gewesen sein.

Der Vorwurf: Verdacht auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz

PETA habe deswegen gegen die Verantwortlichen Anzeige erstattet, unter anderem wegen Verdacht des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutztransportverordnung. Auch grobe Fahrlässigkeit und billigender Vorsatz gehören zu den Vorwürfen, die die Organisation gegen den Fahrer und somit das Transportunternehmen erhebt.

Ob das Unternehmen einen Fehler begangen hat ist noch unklar

Die Anzeige richtete das Unternehmen gegen Unbekannt. Die Polizei wisse aber, um welches Unternehmen es sich handelt, wie die Staatsanwaltschaft BR24 bestätigte. Jedoch sei laut Angaben der Polizei völlig unklar, ob sich das Unternehmen wirklich strafbar gemacht hat. In einer Mitteilung hatte die Polizei zunächst von einem "technischen Defekt" als Unfallursache gesprochen.

Jede Woche eine Anzeige gegen verunfallte Tiertransporte

Laut Meinung der Tierschützer bliebe der verantwortungslose Umgang beim Transport von Tieren viel zu oft ungestraft. Daher zeige die Organisation Unfälle, bei denen Tiere ums Leben können, mittlerweile systematisch an. "So etwas kommt mittlerweile jede Woche einmal vor", so die Sprecherin. Verurteilt worden sei noch niemand. Weil das Tierschutzrecht in der Gesellschaft noch immer eine zu geringe Rolle einnehme, kämpfe PETA hier für einen Systemwechsel.

Ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten gefordert

Für Tiere seien diese Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden, erklärt die landesweit größte Tierschutzorganisation. Sie litten unter Hunger und Durst und seien erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den vollbelegten Transportern sei enorm. Immer wieder ereigneten sich tödliche Unfälle, so PETA. Die Tierrechtsorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.

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