Ein Rindermaul
Bildrechte: picture alliance / AA | Sergei Gapon

Symbolbild: 33 tote Rinder sind vergangene Woche im Landkreis Rosenheim gefunden worden.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

33 tote Kühe im Stall: Ermittlungen gegen Landwirt

Dutzende tote Rinder sind im Landkreis Rosenheim gefunden worden - teils schon verwest. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Traunstein gegen den Landwirt. Sein Hof wurde durchsucht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Nachdem bei einem Landwirt in der Gemeinde Rimsting im idyllischen Chiemgau in der vergangenen Woche 33 tote Kühe in einem Stall gefunden worden sind, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft in Traunstein. Es besteht der Verdacht, dass der Landwirt sich der Tiertötung und der quälerischen Tiermisshandlung durch Unterlassen strafbar gemacht hat, teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Der betreffende Betrieb sei heute zudem durchsucht worden.

Tote Tiere in der Gülle mit Spuren von Rattenfraß

Unter den toten Kühen seien mit 29 Tieren vor allem Jungtiere gewesen, die tot in der Gülle liegend aufgefunden worden seien. Die Tiere hätte unterschiedliche Verwesungszustände aufgewiesen und seien teilweise vollständig von der Gülle verdeckt gewesen, hätten übereinander gelegen und Spuren von Rattenfraß aufgewiesen.

Der Landwirt ist auch insoweit verdächtig, dass er dies erkannte und zumindest billigend in Kauf nahm, so die Staatsanwaltschaft weiter. Zudem bestehe der Verdacht, dass der Tod der Tiere auf die Haltungsbedingungen zurückging und bei pflichtgemäßer Haltung hätte verhindert werden können. 

96 Tiere lebend vom Hof geholt

96 lebende Tiere wurden vergangene Woche in der Nacht zum Mittwoch abgeholt und anderweitig untergebracht, teilte das Landratsamt Rosenheim mit. Das Veterinäramt Rosenheim wurde nach einem Hinweis der Polizei tätig. Das "Oberbayerische Volksblatt" informierte zuerst darüber. Ansonsten beantworteten weder das Landratsamt noch das Veterinäramt weitere Fragen, sondern verwiesen an die Staatsanwaltschaft.

Für viel Aufsehen sorgte im vergangenen Jahr der Allgäuer Tierschutzskandal: Das Landgericht Memmingen hatte einen Landwirt aus Bad Grönenbach zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt; der Vater erhielt eine Bewährungsstrafe. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden Männer ihre Rinder gequält hatten. Harte Strafen gab es zuvor eher selten. Rund um den Prozess war auch die Diskussion um die Zahl der Kontrollen in Betrieben groß - neue Veterinär-Stellen wurden geschaffen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!