Ein Blick in ein Festzelt auf der Regensburger Dult.
Bildrechte: BR/Marcel Kehrer

Ein Blick in ein Festzelt auf der Regensburger Dult.

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Volksfeste: Darum steigen Bierpreis & Sexualdelikte

Auf vielen Volksfesten steigen die Bierpreise. Auf der diesjährigen Regensburger Maidult hat die Maß Bier 12,20 Euro gekostet. Die Volksfeste scheinen immer teurer zu werden. Und auch die Gewalt nimmt zu. Das sind die Gründe und Auswirkungen.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Auf vielen Volksfesten steigt der Preis für eine Maß Bier: Auf der Landshuter Dult mussten die Besucher für den Biergenuss bis zu 11,10 Euro bezahlen. Vergleichsweise günstiger kamen da die Besucher des Jura-Volksfestes in Neumarkt in der Oberpfalz weg. Hier reichte der 10 Euro-Schein noch für eine Maß Bier.

Doch mit 9,70 Euro ist die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr immens. Davor hat das Bier gerade mal 7,80 Euro gekostet. Wie auf der Regensburger Dult wird auch auf dem Straubinger Gäubodenfest ein Liter Festbier 12,20 Euro kosten und damit so viel wie letztes Jahr auf der Münchner Wiesn.

Viel Durst trotz hoher Preise

Weniger getrunken wurde nach Aussage der Festwirte in Regensburg trotzdem nicht, sie ziehen eine positive Bilanz. Begründet werden die gestiegenen Bierpreise auf Seiten der Brauereien mit den hohen Produktionskosten. Der Festwirt legt diese Steigerungen zum Großteil auf die Bierpreise in den Zelten um und somit auf die Volksfestbesucher. Wohl auch deswegen war das Phänomen zu beobachten, dass vor allem junge Besucher stark "vorglühen", also bereits vor der Ankunft auf der Dult getrunken hatten.

Geldbeutel muss für Essen weit geöffnet werden

Gleiches gilt auch für das Essen, wie der Blick auf die Speisekarten verrät. Auch dabei kämpfen die Festwirte mit mehr Kosten durch die Inflation, die sie ebenfalls auf die Kunden umlegen. So sind vor allem die Energiekosten stark angestiegen, aber auch die Ausgaben für Festzelt und Personal. Ein Besuch im Volksfest mit der Familie kann mittlerweile richtig ins Geld gehen.

Dafür bekomme der Besucher aber auch etwas für sein Geld, meinen die Verantwortlichen. Es gebe Senioren- und Familientage mit reduzierten Preisen, es werde jeden Tag frisch gekocht und Rahmenprogramm sei kostenlos, darunter der Eintritt in die Zelte und ebenso die Kapellen, die für Unterhaltung sorgten. Das alles müsse finanziert werden.

Enormer Aufwand, Personal zu finden

Laut Philipp Keller vom Festzelt Hahn in Regensburg war der Aufwand, heuer genügend Personal zu bekommen, um das Sechsfache höher als bisher. Nur dank Stammpersonal sei es überhaupt möglich, für die Regensburger Dult ausreichend Bedienungen und Schankkellner zu finden. Neue Arbeiter seien demnach nur "sehr schwierig" zu finden, so Keller.

Sprunghafter Anstieg bei Sexualstraftaten

Erschreckend ist die Bilanz der Polizei: Auf der diesjährigen Maidult kannte mehr Besucher keine Grenzen. Die Beamten verzeichneten mehr Straftaten als im Vorjahr, sowohl bei Körperverletzungen, als auch bei Sexualdelikten. 18 Prozent mehr Straftaten als im vergangenen Jahr wurden registriert, so ein Sprecher. Besonders bedenklich: Bei dieser Maidult wurden mehr Sexualstraftaten angezeigt als in den vergangenen vier Jahren zusammen.

Einen Safe-Space für Frauen wie auf der Münchner Wiesen gibt es auf der Regensburger Dult ebenso wenig wie eine Videoüberwachung auf dem Festplatz. Die Polizei wird daher ihre Präsenz am anstehenden Pfingstwochenende hochhalten. Zwischen 30 und 35 Beamte sollen auf dem Dultgelände unterwegs sein.

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