Frau hält sich ihre rheumatischen Hände
Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst/ Fotograf: Christin Klose

Rheuma trifft auch jüngere Menschen. Und Sport ist bei Rheuma nicht unmöglich - ganz im Gegenteil.

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Zum Welt-Rheuma-Tag: "Rheuma ist jünger, als du denkst"

Wer an Rheuma denkt, denkt meist an ältere Menschen. Doch das stimmt nicht. In Deutschland leiden rund 20.000 Kinder und Jugendliche an einer rheumatischen Erkrankung. Auf Sport sollten Rheumatiker nicht verzichten. Er ist sogar wichtig für sie.

Über dieses Thema berichtet: Notizbuch - Gesundheitsgespräch am .

Rheuma ist nicht gleich Rheuma. Rund 300 verschiedene Erscheinungsformen von Rheuma gibt es. Etwa 17 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Rheuma, circa 20.000 davon sind Kinder und Jugendliche. Und jedes Jahr erkranken 1.200 Kinder neu.

Was ist Rheuma?

Wer Rheuma hat, leidet unter fließenden, reißenden und ziehenden Schmerzen in Knochen, Gelenken, Muskeln und Sehnen. Daher kommt auch der Name der Erkrankung: Rheuma bedeutet auf Altgriechisch "Fluss" oder "Strömung". Die medizinisch korrekte Bezeichnung für Rheuma lautet: "Krankheit des rheumatischen Formenkreises“.

Die vier großen Hauptgruppen von Rheuma

Die vielen verschiedenen Rheumaarten werden je nach Erscheinungsform vier großen Hauptgruppen von Rheuma zugeordnet. Unterschieden wird zwischen:

  • Entzündlich-rheumatischen Erkrankungen

Diese sind autoimmunbedingt, das heißt, das Immunsystem greift hier den eigenen Körper an. Unter diese Gruppe fällt zum Beispiel die Rheumatoide Arthritis.

  • Degenerativen, also "verschleißbedingten" rheumatischen Erkrankungen

Hierunter fallen zum Beispiel Arthrosen und Sehnenscheidenentzündungen.

  • Stoffelwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden wie zum Beispiel Gicht

Ursache für Rheuma noch unklar - es gibt aber Risikofaktoren

Was Rheuma verursacht, ist noch nicht vollständig geklärt. Laut der "Deutschen Rheuma-Liga" erhöhen aber folgende Faktoren das Erkrankungsrisiko:

Frühe Diagnose ist wichtig: Im Zweifel sofort zum Arzt

Um schwere, irreversible Schäden zu vermeiden, ist eine frühe Diagnose wichtig, Die "Deutsche Rheuma-Liga" empfiehlt daher: Wer länger als eine Woche unter geschwollenen Gelenken oder starken, nicht erklärbaren Schmerzen leidet, sollte sofort zum Arzt gehen.

Kampagne der Rheuma-Liga: "Rheuma ist jünger, als du denkst"

"Rheuma ist jünger, als du denkst" mit dieser Aufklärungskampagne will die "Deutsche Rheuma-Liga" anlässlich des Welt-Rheuma-Tages am 12. Oktober 2019 auf die vielen jungen Betroffenen aufmerksam machen. Britta (23) und Christian (43) sind die beiden Protagonisten der Aktion. In den kommenden neun Monaten werden sie mehrmals die Woche auf der Social-Media-Plattform Instagram aus ihrem Leben mit Rheuma berichten.

Veranstaltung im Bayerischen Rundfunk: "Rheuma und Sport"

Geht doch - und ist sogar wichtig, sagen Experten. Der Bayerische Rundfunk informiert anlässlich des diesjährigen Welt-Rheuma-Tages Betroffene und Interessierte über die Möglichkeiten, mit Rheuma Sport zu treiben.

Die Veranstaltung findet am Freitag, den 11. Oktober 2019, von 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr statt (Einlass ab 17.30 Uhr). Veranstaltungsort: Funkhaus des Bayerischen Rundfunks, Eingang Arnulfstraße 42/44, 80335 München, Veranstaltungssaal im Erdgeschoss des Hochhauses. Der Zugang ist barrierefrei. Der Eintritt ist frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Veranstalter ist das Rheumazentrum München in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rheuma-Liga, Landesverband Bayern e.V. und dem Bayerischen Rundfunk.

Diese Sportarten eignen sich für Rheumatiker:

Für Rheumatiker empfiehlt zum Beispiel das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) folgende Sportarten:

  • Kräftigungsübungen: Zum Beispiel Übungen mit leichten Gewichten zur Stärkung von Beinen, Armen und Rücken.
  • Ausdauertraining: Sportarten zur Stärkung von Herz und Lunge wie Walking, Radfahren, Schwimmen und Tanzen.
  • Gymnastik und Wassergymnastik
  • Tai Chi (Schattenboxen): Ursprünglich eine chinesische Kampfkunst, deren Übungen aus langsamen, fließenden Bewegungen bestehen.
  • Yoga: Körper- und Atemübungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Koordination sowie zur Entspannung.
Arzt hält die Hände eines Rheuma-Patienten
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20 Millionen Menschen in Deutschland sind von Rheuma betroffen, die häufigste Form ist die rheumatoide Arthritis. Heilbar ist sie nicht.