Die Dokumente geben die teils skurrilen Trainingsversuche von Katzen, Delfinen, Raben, Bussarden, Uhus, Geiern, Kakadus und Brieftauben preis: Sie alle sollten in den 1960-er und 1970-er Jahren abgerichtet werden, um militärische Einrichtungen und U-Boote in der Sowjetunion auszuspionieren. Die meisten Trainingsversuche endeten erfolglos - oder das Versuchstier verschwand, wie der Rabe "Do Da". Die CIA setzte große Hoffnungen in das schlaue Tier, doch der Rabe wurde von Artgenossen attackiert und ward nicht mehr gesehen.
Delfine und Vögel - Spionage-Projekte namens Oxygas und Chirilogy
Streunende Katzen sollten als Abhörvorrichtung auf vier Beinen herhalten, Hunde mit Gehirnimplantaten ferngesteuert werden. Für die Projekte "Oxygas" und "Chirilogy" wurden Delfine getestet. Sie sollten Sprengstoff an Schiffen anbringen, in sowjetischen Häfen spionieren und neben U-Booten herschwimmen, um akustische Signale einzufangen. Doch die CIA stellte die Trainingsversuche ein. Im Gegensatz zur US-Marine, die bis heute Delfine und Robben einsetzt.
Zugvögel sollen Chemiewaffen-Anlage ausspionieren
Nach den Delfinen kamen Vögel an die Reihe: Ornithologen sollten gezielt Zugvögel suchen, die sich bei Schichany an der Wolga niederließen. Dort war eine sowjetische Chemiewaffen-Anlage errichtet worden. Anhand der Giftstoffe im Körper der Tiere wollte die CIA ausspionieren, welche Substanzen in der Anlage getestet wurden. Vögel sollten zudem mit Kameras ausgestattet werden oder Abhörgeräte auf Fensterbänke transportieren. Für das Projekt "Axiolite" wurden Vögel darauf trainiert, kilometerweit neben Schiffen herzufliegen. Später sollten sie in die Sowjetunion geschmuggelt werden und die Radaranlage für SA-5-Raketen aufnehmen.
Vogelspitzel - zu langsam, krank, flugunfähig durch Mauser
Überzeugen konnte das unberechenbare Federvieh nicht: Ein Kakadu war zu langsam, um Angriffen von Möwen auszuweichen und damit ungeeignet. Zwei Falken wurden krank. Ein Vogel war flugunfähig, weil er in die Mauser, also die Gefieder-Erneuerung, kam. Tauben waren irritiert, wenn sie ohne ein Nest, den Heimatschlag, auskommen sollten. Zudem schwankten ihre Foto-Fähigkeiten: Manche machten gute Bilder, andere tauchten mit teuren Kameras unter. Ob die tierischen Spione tatsächlich jemals auf Ziele in der Sowjetunion angesetzt wurden, das verschweigen die Dokumente.