Stecker außerhalb einer Steckdose, im Hintergrund Geld
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Stecker außerhalb einer Steckdose, im Hintergrund Geld

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Während des Urlaubs: Tipps zum Stromsparen daheim

In der Ferienzeit lässt sich zu Hause relativ leicht Energie sparen. Denn dort laufen bei vielen Menschen unnötige Verbraucher. Es geht zwar nicht um sehr viel Geld, trotzdem ist es möglich, die Stromkosten während des Urlaubs deutlich zu senken.

Über dieses Thema berichtet: Notizbuch am .

Die großen Ferien in Bayern stehen vor der Tür. Und damit für viele Familien auch eine Reise. Das heißt, in der Regel ist das Zuhause für mehrere Wochen verlassen. Trotzdem laufen dort Kosten auf, zum Beispiel für Strom. Ein nicht unwesentlicher Teil davon lässt sich allerdings vermeiden.

Stromverbrauch senken im Urlaub spart fast zwei Großkraftwerke

Es geht dabei um gar keinen allzu großen Betrag für den einzelnen Haushalt – zumindest gemessen an den Kosten für eine Urlaubsreise. Aber der ein oder andere Besuch in einer Eisdiele springt dabei schon heraus. Experten gehen von 30 bis 50 Euro an vermiedenen Stromkosten aus, wenn man für zwei bis drei Wochen daheim konsequent sinnlose Verbraucher stilllegt. Gemessen am Aufwand dafür ist das kein schlechter Stundensatz. Denn im Bestfall geht es nur um ein paar Extraminuten vor der Abfahrt.

Hinzu kommt der gesamtgesellschaftliche Nutzen. Das Verbraucherportal Verivox hat ausgerechnet, dass man eineinhalb sehr große Kraftwerke in Deutschland einsparen könnte, wenn jeder Haushalt im Urlaub darauf achten würde, dass sinnlose Verbraucher daheim abgestellt sind.

Kühlgeräte abschalten, um Strom zu sparen

Dazu könnte bei recht vielen Haushalten der Kühlschrank gehören. Gerade der Kühlschrank hat ja über den Urlaub hinweg recht wenig Inhalt zu kühlen. Die Empfehlung der Verbraucherzentrale ist daher, die Gelegenheit zu nutzen, ihn abzutauen, wenn das notwendig ist, und dann für die Urlaubszeit gleich ganz abgeschaltet zu lassen. Bitte aber bei offener Tür, damit der Kühlschrank lüften kann und nicht schimmelt.

Das gleiche kann man mit der Tiefkühltruhe machen. Obwohl hier meist Lebensmittel für längere Zeit eingelagert sind, die nicht unbedingt alle pünktlich zum Urlaubsbeginn aufgebraucht sind.

Elektrogeräte vollständig vom Netz nehmen

Einiges an Strom lässt sich auch sparen, wenn man elektrische Geräte komplett vom Netz nimmt, die im sogenannten Standby-Modus Strom verbrauchen. Selbst wenn man das im Alltag aus Bequemlichkeit nicht tut: vom Fernseher über die Stereoanlage, Computer samt Monitor, Drucker und Netzwerkspeicher und Weckerradios bis hin zu Toaster und Mikrowelle in der Küche oder der elektrischen Zahnbürste im Bad. Da muss jeder bei sich schauen, was so alles an den Steckdosen hängt – und es am besten für die Urlaubszeit ausstecken.

In der Regel muss man sich auch keine Sorgen bei einer klassischen Urlaubslänge darüber machen, dass die Geräte ihre Programmierung verlieren – höchstens vielleicht noch bei einem einfachen Radiowecker. Wer hier aber Sorge hat, dass er ein Gerät nach dem Ausstecken mühsam neu einrichten muss, sollte unbedingt vorher noch in die Betriebsanleitung schauen.

Ausstecken hat zudem auch noch den Vorteil, dass bei einem Blitzeinschlag in der Abwesenheit die Geräte möglicherweise durch eine Überspannung im Hausnetz nicht kaputtgehen.

Beim Router vor dem Ausschalten zweimal überlegen

Zwei Gedanken mehr sollte man sich über den Router machen: Per Knopfdruck ausschalten sollte man auf jeden Fall das WLAN. Ob man ihn aber komplett vom Strom abhängt, hängt davon ab, was da sonst noch dran gekoppelt ist, zum Beispiel Telefone und Anrufbeantworter, die ja nicht mehr gehen, wenn man den Router vollständig abschaltet. Auch bei smarter Haustechnik, die etwas steuert, sollte man natürlich genau überlegen, was da dranhängt – von der Rollladensteuerung bis hin zur Alarmanlage.

Warmwasser-Versorgung für den Urlaub einstellen

Alles, was mit Wärme zu tun hat, bietet fast noch größeres Sparpotential. Im Sommerurlaub geht es dabei vor allem um die Warmwasserbereitung. Wenn dafür ein Speicher oder ein Boiler im Einsatz ist, versucht der, die ganze Zeit warmes Wasser vorrätig zu halten. Das heißt, auch wenn gar kein Warmwasser benötigt wird, wird das Wasser ständig auf Temperatur gehalten – egal ob dabei Erdgas, Öl oder Strom verwendet wird.

Für einen mehrwöchigen Urlaub lohnt es hier auf jeden Fall, die Warmwasserbereitung auszuschalten. Ist der Speicher oder Boiler größer, sollte man das aber erst ab einer Abwesenheit von einer Woche machen, denn sonst ist der Energieaufwand, den gesamten Speicher nach ein paar Tagen wieder hochzuheizen, größer, als das Wasser auf Betriebstemperatur zu halten.

Bei den meisten Heizungen – wenn man darauf Zugriff hat – kann man das auch so steuern, dass die Warmwasserbereitung einen Tag vor der geplanten Rückkehr wieder anspringt.

Wichtig ist: Wenn man wieder heimkommt, durch jeden Wasserhahn etwa zehn Liter Wasser durchlaufen zu lassen. Das empfehlen die Verbraucherzentralen. Denn es könnten sich Verunreinigungen angesammelt haben – oder gar Legionellen ihr Unwesen getrieben haben. Wer Zugriff auf die Heizungsanlage hat, kann die Warmwasserzubereitung nach der Heimkehr auch mal kurz auf 70 Grad hochfahren und dann das Wasser laufen lassen.

Und ganz allgemein sollte in der ganzen heizungsfreien Zeit die Heizungs-Umwälzpumpe aus sein. Die braucht meist ziemlich viel Strom – gerade ältere Modelle. Im Winterurlaub lohnt es sich auch, die Heizung für die Zeit der Abwesenheit zu drosseln. Aber das ist ja jetzt gerade kein Thema.

Mit dem Stromzähler einen Überblick bekommen

Zur Kontrolle, wieviel Strom denn so während des Urlaubs durch die Leitungen fließt, kann man sich auch mal den Zählerstand vor und nach dem Urlaub notieren und ausrechnen, was einen der Strom in der Abwesenheit gekostet hat. Und vielleicht auch mit einer ähnlich langen Periode ohne Urlaub vergleichen.

Vielleicht, wenn man es genau wissen will: mal einen Urlaub ohne weitere Verhaltensänderung aufschreiben, wieviel Strom in der Zeit der Abwesenheit verbraucht wurde – und dann mal mit den genannten Maßnahmen. Und wenn einem der Stromverbrauch in der Abwesenheit ungewöhnlich erscheint, dann unbedingt mal genauer eruieren, was denn da an Geräten gelaufen sein könnte.

Was Sie unbedingt vermeiden sollten

Keine so gute Idee wäre es übrigens, alle Sicherungen herauszumachen. Da ist die Gefahr dann doch zu groß, dass man irgendetwas Wichtiges übersehen hat. Von der Alarmanlage über die nicht ausgeräumte Tiefkühltruhe oder die Hebeanlage im Keller bis hin zum Fütterautomaten im Aquarium. Das wäre echt ungünstig!

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