Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei Siemens Healthineers in Erlangen.
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Scott McCuen Koytek (r) von Siemens Healthineers, erklärt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die KI-Lösungen für die Radiologie.

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Wandel als Chance: Steinmeier bei Erlanger Medizintechnikbranche

Energiewende, Digitalisierung & Co. bringen nachhaltige Veränderungen. Bundespräsident Steinmeier will diesen nicht mit Angst begegnen, sondern sie als Chancen sehen – und sieht die Medizintechnikbranche um Erlangen als Positivbeispiel.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich in Erlangen Startups und Unternehmen der Medizintechnik-Branche angesehen. Denn von dieser könne Deutschland viel lernen, so Steinmeier. Er hat eine Veranstaltungsreihe mit dem Namen "Werkstatt des Wandels" initiiert. In diesem Rahmen reist er nach und nach durch Deutschland, um verschiedene Branchen und Positivbeispiele zu beleuchten – dazu zählt er auch die Innovationen der Medizintechnik-Branche rund um Erlangen.

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Steinmeier besucht Startups

Als ersten Programmpunkt besuchte der Bundespräsident das Medical Valley EMN. Der Verein umfasst rund 270 Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Medizintechnik-Branche, darunter auch viele Startups. Mit diesem "Spitzen-Cluster" gilt die Region zwischen Nürnberg und Forchheim als die Vorzeigeregion der Branche in ganz Europa. Steinmeier informierte sich bei seinem Besuch über ausgewählte Startups – zum Beispiel über eines, das die Versorgung von Parkinson-Patientinnen und -Patienten verbessern soll. Dafür analysiert ein im Schuh angebrachter Sensor die Lauf-Bewegungen der Patientinnen und Patienten, um daraus dann individuelle Therapiepläne und ein Sturz-Risiko zu errechnen.

Weitere Station: der Global Player Siemens Healthineers

Der Bundespräsident besuchte auch den Medizingeräte-Hersteller Siemens Healthineers. Das Zusammenspiel Mensch und Maschine im Gesundheitswesen der Zukunft stand hier im Fokus. "Wir können nicht völlig ignorieren, dass die Personaldecke in den nächsten Jahren dünner wird", so Steinmeier. Man müsse möglichst viel ausbilden – und doch auch dafür sorgen, "dass die Expertise, die gebraucht wird, an den Mann und an die Frau, an die Ärztinnen und die Pfleger herankommt".

So gibt es fachkundige Unterstützung aus Erlangen online etwa für Mediziner auf dem Land, wenn es um radiologische Untersuchungen geht – das leistet Siemens Healthineers jetzt schon. Wie Künstliche Intelligenz in der Medizin dabei helfen kann, wollte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem Besuch in Erlangen wissen. So schlägt in diesem Fall die KI bei einem Covid-Patienten vor, weitere Messpunkte – unklare Schatten auf der Lunge –- anzuschauen. So könnten weitere Erkrankungen früh erkannt werden.

Steinmeier: Veränderungen "nicht erleiden, sondern gestalten"

Der Weg zur Klimaneutralität, die Energiewende oder beispielsweise auch die Digitalisierung würden Veränderungen für die Menschen mit sich bringen. Und nicht alle sähen diese Transformation "mit der notwendigen Zuversicht", so der Bundespräsident. Er halte es aber für den besseren Weg, "dass wir diesen Veränderungen nicht mit Ängstlichkeit begegnen", sagte Steinmeier. Stattdessen steckten in diesen Veränderungen auch "Chancen für unseren Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort". Deshalb komme es darauf an, dass wir Veränderungen "nicht erleiden, sondern gestalten".

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