Wegfallende Covid-Tests und Diagnostik-Umbau lassen Gewinn bei Siemens Healthineers einbrechen
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Wegfallende Covid-Tests und Diagnostik-Umbau lassen Gewinn bei Siemens Healthineers einbrechen

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Siemens Healthineers: zufrieden trotz Gewinneinbruchs

Der Erlanger Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat im abgelaufenen Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Auch der Umsatz ging etwas zurück. Trotzdem sagt Konzernchef Bernd Montag: "Wir sind voll auf Kurs."

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Corona-Pandemie ist vorbei. Covid-19-Schnelltests werden entsprechend kaum mehr gebraucht. Das ist ein Grund dafür, dass der Gewinn beim Erlanger Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers im abgelaufenen zweiten Quartal stark eingebrochen ist. Der Umsatz ging ebenfalls zurück, wenn auch nur leicht. Trotzdem zeigt sich Konzernchef Bernd Montag hochzufrieden. Das Unternehmen sei auf Kurs und habe wichtige Weichenstellungen hinter sich. So stellt Siemens Healthineers seinen Robotikbereich neu auf.

Weniger Umsatz und ein Gewinneinbruch

In der Corona-Pandemie hat Siemens Healthineers gute Geschäfte mit Covid-19-Schnelltests gemacht. Dass diese Antigen-Tests nun kaum mehr gebraucht werden, ist einer der Hauptgründe dafür, dass der Gewinn (nach Steuern) des Erlanger Medizintechnikkonzerns um mehr als 80 Prozent eingebrochen ist. Von 583 Millionen auf nun 108 Millionen Euro. Auch beim Umsatz ging es bergab. Wenn auch bei weitem nicht so stark. Am Ende des zweiten Quartals melden die Erlanger ein Minus von 2,5 Prozent. Der Umsatz lag zuletzt bei rund 5,35 Milliarden Euro.

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"Beeindruckendes Umsatzwachstum"

Trotzdem sagt Konzernchef Bernd Montag: "Wir haben im zweiten Quartal ein beeindruckendes Wachstum erreicht". Was Montag damit meint: Rechnet man die Corona-bedingten Covid-19-Schnelltests heraus, steht am Ende beim Umsatz unter dem Strich kein kleines Minus mehr, sondern ein Plus von mehr als elf Prozent. Vor allem in China habe der Konzern ein "herausragendes Wachstum" erzielt. Entsprechend sei Siemens Healthineers "voll auf Kurs", seine Jahres- und Mittelfrist-Ziele zu erreichen.

Kurswechsel beim Robotikgeschäft

Beim zukunftsträchtigen Robotikgeschäft vollzieht der Medizintechnikkonzern indessen einen kräftigen Kurswechsel. Siemens Healthineers will sich künftig ausschließlich auf den sogenannten neurovaskulären Bereich seiner Robotikgeschäfte konzentrieren. Dabei werden roboterunterstützte Operationsmethoden entwickelt, etwa für die Behandlung von Schlaganfallpatienten. Den kardiologischen Bereich seiner Robotikgeschäfte stellt das Unternehmen dagegen komplett ein. Kardiologische Operationen am Herz mit Hilfe von Robotern durchzuführen sei in der Praxis nicht so gut angenommen worden wie erwartet, heißt es. Bereits verkaufte Geräte will Siemens Healthineers zurückkaufen. Der Kurswechsel beim Robotikgeschäft ist ebenfalls ein Grund für den Gewinneinbruch im abgelaufenen Quartal.

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